"Lass uns mal hinsetzen!", sagte Neda.
Wir waren dann doch noch rausgegangen. Ich hatte mich wieder angezogen, und zusammen waren wir ins Grüne gefahren. In den Park am Stadtrand.
Es war warm und sonnig und Sonntag. Überall waren Leute. Jogger, Skater, auf dem Rasen wurde Fußball gespielt und Volleyball. Zwei Männer jonglierten mit ziemlich vielen Bällen vor einer kleinen Schar von Zuschauern.
Neda und ich, wir hielten Händchen.
Sie wieder in schwarz und in Hosen, ich eben in der Kleidung, die sie für mich auserkoren hatte, meinen neuen langen Rock.
Ich hatte mir Mühe gegeben, aufrecht zu gehen, wie sie es mir beigebracht hatte, wie ich es trainiert hatte, und manchmal hatte Neda mich gelobt, manchmal tadelte sie mich aber auch.
Oft in Hörweite von anderen jüngeren Frauen.
Eine sah mich an, erst entsetzt, dann mitfühlend, dann schien sie zu verstehen und schaute mich, vielleicht ein wenig neidisch an.
Mit mir dachte das alles ähnlich viel an Facetten. Erst war mir peinlich, dass Neda mich so zur Schau stellte, so in der Öffentlichkeit demütigte, dann machte mich das auch ein wenig an und am Ende fühlte ich mich sogar stolz, von Neda so gezeigt zu werden.
Wir spazierten Hand in Hand wie allerlei andere Pärchen.
Dann hatte Neda vorgeschlagen, dass wir eine Pause machen.
Also saßen wir jetzt auf einer Parkbank, ließen die Sonne auf uns scheinen und sogen die Wärme auf.
Aber Neda wäre eben nicht Neda, wenn sie nicht irgendwas im Schilde geführt hätte.
"Ich weiß nicht, ob du das mitmachst. Wenn das zu krass ist, dann sag es einfach! Aber mir war ein wenig langweilig, und da ist mir sowas bei Amazon in den Einkaufswagen gefallen."
"In den Einkaufswagen gefallen."
"Ja, war irgendwann einfach drin, und dann habe ich aus Versehen bestellt. Kennst das ja!"
"Mhh, ja klar. Kenne ich."
Sie kramte in ihrer Tasche und zog eine Tube Gleitgel heraus, die sie mir einfach so in die Hand drückte.
Ich versteckte sie schnell in meiner Faust, das musste jetzt dann doch niemand sehen!
Mir machte ihre Ankündigung ein wenig Sorge. Wenn Neda selbst nicht wusste, ob das, was sie da mit mir vorhatte, zu weit ging, zu krass war, was hatte ich da zu erwarten? Ich wollte gar nicht erst damit anfangen, mir Gedanken zu machen, was ich mit dem Gleitgel so anfangen sollte. So in aller Öffentlichkeit.
"Eigentlich bist du Stimulanz genug für mich. Ich fürchte, deine Glitschcreme war ein Fehlkauf. Deine versauten Ideen sind mein Gleitgel. Aber danke, dass du an mich gedacht hast."
"Und wie sieht's gerade so aus?"
"Jetzt im Moment?"
"Genau."
"Ich fürchte, du überschätzt deine Wirkung auf mich dann doch. Ist jetzt nicht so, dass ich ständig nur noch von dir schwärme."
"Also nicht dauergeil und immer feucht?"
"Nee, das nun wirklich nicht!"
Wir lachten.
"Aber dann brauchst du die Creme vielleicht doch."
"Wieso? Warum sollte ich hier in aller Öffentlichkeit geil sein?"
"Ich dachte nur, das wäre angenehmer für dich, wenn es etwas besser flutscht."
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Meine Herrin Neda
RomanceUnterwürfig. Das war meine Antwort, aber glücklicherweise ging sie unter in dem Geschrei von Anna und Barbara, als es an der Haustür klingelte. Ich blieb auf der Couch sitzen, mir gegenüber Neda. Endlich! Die Pizza ist da! Sie sprangen auf, und ich...