Die Dinge laufen schief

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Am nächsten Morgen frage ich mich mal wieder wieso ich überhaupt aufwache.

Es ist nicht die einzige Frage, die ich mir dann jedes Mal stelle..es kommen noch so viele andere dazu, dass sich mein Kopf halb überschlägt.

Wieso ich?

Wieso meine Familie?

Wieso meine Mamá?

Wieso vögelt Papá Valentina?

Bin ich adoptiert, oder wieso habe ich so gar keine Lust teil dieser Organisation zu sein, die sich Familie nennt?

Ich strecke mich in alle Richtungen, weil ich ernsthaft denke, dass mich das in einen besseren Gemütszustand bringen wird. Dabei fällt mir nur auf, dass ich total eingerostet bin und jetzt einfach joggen gehen werde, weil keine Ahnung.., ich das jetzt einfach tun werde.

Meine Lunge macht schon nach einem halben Kilometer nicht mehr mit. Ich fühle mich wie ein Sack voller nassem Reis, der immer schwerer wird je weiter er das Wasser in sich aufsaugt.

Verfluchte Kondition.

Verfluchtes Leben.

"Hey Kätzchen, heute sportlich unterwegs?"

Meine Augen sind fast weiß, so sehr rolle ich sie. Ganz klar, der Typ stalkt mich so lange, bis ich ihn ranlassen werde und er mich dann fallen lassen wird wie eine heiße Kartoffel.

So läuft das doch heutzutage.

So läuft das in Mexico City.

"Was willst du Arschloch? Denkst du, weil du gestern der einzige, beste und letzte Ausweg für mich warst, mit dem ich mich abgeben konnte, dass wir jetzt sowas wie eine Seelenverwandtschaft führen, die so tief geht dass ich mich jetzt auf dich schmeiße und wir es leidenschaftlich im Sand treiben?"

Er sieht mich aus großen Augen an und ich habe das Gefühl,aber nur für einen kurzen Mili-Augenblick,ihn wirklich ganz tief in seinem Innern,irgendwo da,wo sich dieses Organs namens Herz befindet,ernsthaft getroffen zu haben. Ich meine Organ,weil ich nie wirklich daran geglaubt habe dass dieser Mensch irgendwie sowas wie ein Herz besitzt.

Der Moment ist allerdings so schnell vorbei,wie er gekommen ist und Juans Augen sind wieder so teilnahmslos wie eh und je. Ich bin schon dabei kehrt zu machen, da kommt doch noch eine Reaktion.

„Was hast du gesagt,im Sand treiben?"

Ich rolle mit den Augen und stemme die Arme in die Hüften. „Du bist ein testosterongesteuerter Widerling"

„Und du eine Zicke. Ich weiß nicht,was schlimmer ist,aber ich denke ich komme besser weg. Hab wenigstens meinen Spaß...aber du.."

Ich laufe knallrot an. Na super. King Kong hat die Runde gewonnen.

„Ich werde jetzt gehen",sage ich stumpf.

„Valentina ist eine emotionale Blutsaugerin, sie wird einen wunden Punkt in deinem Inneren finden und ihn so lange bearbeiten,bis du an deiner eigenen Existenz zu Grunde gehst. Du solltest sie so schnell wie möglich los werden."

Diesmal bleib ich nicht stehen,ich laufe einfach weiter,bis ich irgendwann wieder jogge und dann einfach renne,Juans Worte pochend in meinem Hinterkopf.

Er hat Recht,ich muss sie los werden,aber wie?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 21, 2023 ⏰

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