Ruhe vor dem Sturm

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PoV Vincent

Ich steckte mir einen Finger in den Mund und machte Kotzgeräusche. "Ich finds toll das du mich stehen lässt Dag", murmelte ich und blieb erst unschlüssig da wo Ich war. Ich seufzte. Wo war der Dag hin der immer für mich da war? Der Dag, der Nachts zu mir kam wenn ich ihn brauchte? Mittlerweile hatte ich Angst um unsere Freundschaft. Wenn das so weiter ging würden wir bald getrennte wegen gehen. Traurig holte ich mir ein Bier aus dem Backstage und folgte Dag zum Bus. Ich wusste das er sich direkt hinten in die Betten zurück ziehen würde, deshalb setzte ich mich alleine nach vorne um meine Ruhe zu haben. Ich holte mein Handy aus der Tasche und beantwortete ein paar Mails. Hauptsache Ablenkung von Dag und seiner Freundin. Zu überhören waren die beiden ja nicht. Ich klickte mich also durch die unzähligen Anfragen für Interviews, Spam Mails, Emails fürs Produzieren. Eigentlich hasste ich das an meiner Arbeit richtig. Mir machte es eher Spaß am Mischpult zu sitzen und meine Musik zum leben zu erwecken. Alles drumherum war für mich nur blöde Aktenarbeit, weil ich erwachsen war. Als Kind hatte ich sowas nie gemusst. Als ich also fertig war öffnete ich Whatsapp. Ef hatte mir geschrieben. Scheinbar war er noch in der Halle und organisierte den Rest zur Abfahrt.
"Dag's Handy liegt hier Vincent" Ich atmete tief durch. Wenn ich jetzt Dag rufen würde, bricht ein Donnerwetter los. Er war ja viel zu beschäftigt mit seiner Freundin. "DAG! Ef schreibt dein Handy liegt im Backstage oder so. Wenn du das noch brauchst würde ich es noch holen BEVOR wir zurück nach Berlin fahren!"

PoV Dag

Federleicht küsste ich Thessa über den Bauch und hörte ihr Stöhnen, welches sie versuchte zurückzuhalten, aber es gelang ihr nicht mal annähernd. Immerhin gehen ein paar Wochen ohne körperliche Nähe, nicht spurlos an einem vorbei. Meine Finger streichelten sie sanft über ihre Seite und wollten gerade zu ihren Schenkeln gleiten, als ich plötzlich Vincent seine Stimme vernahm. „DAG! Ef schreibt dein Handy liegt im Backstage oder so. Wenn du das noch brauchst würde ich es noch holen BEVOR wir zurück nach Berlin fahren!"
Das war jetzt nicht sein Ernst. Konnte er denn nichts einfach mein Handy holen gehen und mich mit Thessa alleine lassen? Thessa verkrampfte sich unter mir. Ich sah zu ihr runter. Sie schaute genervt. „Ist das sein Ernst Dag? Ernst beleidigt er mich und dann unterbricht er uns auch noch!  Du musst etwas tun. Das kannst du dir doch nicht einfach so gefallen lassen", hörte ich ihre traurige und enttäuschte Stimme.
Sofort setzte ich mich auf, zog mir mein T-Shirt über und schnappte mir meine Hose, die ich schnell überzog. Sauer betrat ich den vorderen Teil des Nightliners und sah Vincent auf einem der Sessel sitzen, wie er auf sein Handy starrte und mich gekonnt ignorierte. Das machte meine Wut noch größer. „Ist das DEIN Ernst Vince? Deswegen rufst du mich? Hättest du nicht einfach mein Handy von Ef holen können? Aber nein, der feine Herr gönnt mir mein Glück so gar nicht. Bist du neidisch auf mich? Ist es das?" schrie ich ihn an. Und verschwand aus dem Tourbus. Soll er mir doch den Buckel runter rutschen.

Auf den Weg in die Halle verschwand meine Wut zum Teil. Immerhin konnte Ef ja nichts für unseren Streit. Also sollte er auch nichts davon abbekommen. „Ach sehr schön. Hat dir Vince Bescheid gegeben, dass du dein Handy hier liegen lassen hast?" meinte Ef und reichte mir mein Handy. „Alles gut bei dir? Du siehst sauer aus!",fragte er mich Ernsthaft. Ich atmete tief durch und setzte ein Lächeln auf. „Alles gut Ef." und verschwand aus der Halle.

Dag und die schwarze WitweWo Geschichten leben. Entdecke jetzt