Gefangen im Limbo

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Zu aller erst wünschen wir euch ein frohes neues Jahr und hoffen ihr seit alle gut ins neue Jahr gestartet.
Waffelattack und ich möchten uns schon einmal bei euch bedanken fürs Lesen, Liken und Kommentieren unserer Geschichte. Auch an die „Schwarz" Leser ein großes Dankeschön.
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PoV Ef

Es war mittlerweile 5:20 Uhr und ich war fast eingeschlafen, als ich Dag in den Vorraum stolpern sah. Ich winkte. "Hier Dag! Setz dich erstmal. Es gibt Neuigkeiten!" Dag setze sich zu mir. „Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Wie geht es Vincent?"
"Er ist im OP" Ich musterte Dag. „Was ist mit ihm passiert? Ist es schlimm? Ef antworte mir endlich!"
"Er hat sich den Arm gebrochen sowie das Handgelenk. Ich vermute das er die Hände beim Überschlag nicht vom Lenkrad genommen hat. Außerdem hat er eine mittlere Gehirnerschütterung wegen einer Platzwunde am Kopf, Knie geprellt, eine Rippe ist gebrochen..."
„Hört deine Liste auch irgendwann mal auf?"
"Ja jetzt. Er kommt gleich nach seiner Arm OP wieder und dann darfst du dabei sein wenn er in sein Zimmer gebracht wird um aufzuwachen okay?" Ich lächelte.
„Du bist doof Ef. Aber ich danke dir, dass du mich sofort angerufen hast, als du davon erfahren hast"
"Alles gut, gerne." Grade als ich Dag anlächeln wollte, sah ich wie Vincent in seinem Bett aus dem OP geschoben wurde. Ich guckte Dag auffordernd an. "Na geh schon großer"

PoV Dag

Mit zittrigen Beinen folgte ich Vincent in sein Zimmer. Die Schwester erklärte mir noch einige wichtige Dinge und dass er wohl noch eine Weile schlafen würde. Wenn irgendetwas sein sollte, ich doch einfach bitte klingeln möge. Das einzige was ich in dem Moment zustande brachte, war ein Nicken.
Als sie den Raum verlies setzte ich mich neben Vincent. Meinen Vincent. Mein bester Freund. Mein Bruder. Ich hatte die letzten Wochen... Nein, mittlerweile Monate so viel falsch gemacht. Ob er mir das je verzeihen wird? Ich kann ohne ihn nicht leben.
In Gedanken versunken, merkte ich erst gar nicht dass ich seine Hand hielt. Ich streichelte ihn über seinen Handrücken.
Tränen liefen wieder über meine Wangen und tropften auf mein T-Shirt.
Mit meiner freien Hand wischte ich mir die Tränen weg und sah Vincent zum ersten mal seit Wochen wieder richtig an.

Er war so furchtbar blass. Blasser als im Studio vor zwei Wochen. Er hatte auch abgenommen. Seine Wangenknochen stachen mir förmlich entgegen.
Ein großes Pflaster klebte an seiner Stirn. Er hatte am ganzen Körper, zumindest der Teil der sichtbar für mich war, Schrammen und blaue Flecke. Seine Lippe war aufgeplatzt, ein kleines Pflaster klebte darüber.
Sein Rechter Arm war vollständig eingegipst und lag über der Bettdecke.
Das monotone piepen, holte mich wieder zurück aus meinen Gedanken.
Der weiße Verband sprang mich förmlich an, welcher um seinen Brustkorb gebunden war.
Einige Kabel führten von seiner Brust bis hin zum Monitor, der eine gleichmäßige Linie anzeigte. Erleichtert darüber streichelte ich Vincent weiter über den Handrücken.
Ein weiterer Schlauch führte zu seiner Armbeuge. Das musste die Infusion sein, von der vorhin die Schwester gesprochen hatte.

Erschöpft und völlig übermüdet vom Flug und dem Streit mit Thessa, legte ich meinen Kopf neben Vincent seine Hand und beobachte von unten, wie sich gleichmäßig sein Brustkorb auf und ab senkte.

PoV Vincent

Glas splittern. Stimmen. Mein Herz. Es rast. Piepen. Noch mehr Stimmen. Ich war völlig durcheinander. Die Augen konnte ich nicht öffnen. Ich merkte nur, wie jemand meine Hand hielt. Vielleicht Thomas? Mein Körper gehorchte mir kaum mehr. Er fühlte sich an wie mit Blei gefüllt. Mein Kopf war so matschig, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Wo war ich? Tot? Ich musste mich ziemlich anstrengen, die Augen wenigstens ein kleinen Spalt zu öffnen. Ich sag nur verschwommen. Irgendwas hielt meinen Arm fest. Ich glaube, es war ein Seil oder so. Ich wollte den Kopf drehen, aber mein Hals war ganz steif. Mit der freien Hand tastete ich unkoordiniert nach meinem anderen Arm. Meine Fingerspitzen streiften sowas wie harten Stoff. Oben an der Kante, wo der Stoff aufhörte, ertastete ich einen kleinen Schlauch. Raus. Das muss raus. Ich war so durcheinander. Ich wusste nicht mehr, was ich tat als ich mir die Infusion mit einem Ruck aus meinem Arm riss. Das Piepen wurde schneller und lauter. In dem Moment verstand ich nicht, dass es sich um meinen eigenen Herzschlag handelte.

PoV Dag

Ich wurde durch eine schnelle Bewegung geweckt. Verwirrt sah ich mich um. Schnell kamen die Erinnerungen wieder zurück. Krankenhaus. Vincent...VINCENT.
Sein Herz schlug viel zu schnell.
Als ich aufsprang sah ich das er wach war. Seine Augen waren leicht geöffnet. Sein Atem ging schnell und unkontrolliert.
Er hatte sich seine Infusion raus gerissen. Blut lief aus der Einstichstelle heraus.
Sein ganzer Körper bebte.
Schnell drückte ich den Notfallknopf und beugte mich zu Vincent rüber.
„Vincent. Es ist alles gut. Ich bin da. Beruhig dich bitte"

PoV Vincent

In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Aber keinen davon konnte ich richtig greifen. Ich sponn mir eine irre Entführungs Story in meinem Kopf zusammen, als eine dunkle Gestalt sich bedrohlich über mich beugte. Ich versucht mich so stark zu wehren wie ich konnte. Aufstehen. Ich musste aufstehen. Weg. Ich wollte weg. Ich schlug zu, versuchte hoch zu kommen damit ich aufstehen konnte.

PoV Dag

Vincent schlug panisch um sich. Ich wusste gar nicht was los war. Ich versuchte ihn fest zu halten. "Vincent. Beruhige dich. Ich bin es DAG". Doch auch das half nicht. Ich wusste nicht, wo er die Energie und Kraft hernahm. Aber aufeinmal schaffte er es mich von ihm zu stoßen und stand aus seinem Bett auf.
Die ganzen Kabel, die auf seiner Brust klebten riss er dabei ab. Er stand zittern und benommen vor mir.

PoV Vincent

Ich merkte schnell, wie meine Beine mein Gewicht nicht halten würden. Meine Knie gaben einfach nach. Ich versuchte mich noch an irgendetwas festzuhalten, ich glaube es war der Tisch. Das letzte, was ich mitbekam, war ein knallen und das splittern von Porzellan.

Dag und die schwarze WitweWo Geschichten leben. Entdecke jetzt