Kapitel 22

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a.n.
Hey, loves. Heute ein exklusiver Einblick in Louis' Gedanken... würde mich sehr über Kommis freuen (;

...

Eilig lasse ich mein Handy in meiner Tasche verschwinden, bevor noch mehr dieser verwirrenden Gefühlen meine Freundschaft zu Edward zerstören können.

Mit dem halben Liebesgeständnis von eben hab ich schon genug angerichtet.

Ich hatte wirklich geglaubt, dass da etwas zwischen uns ist. Irgendetwas besonderes.

Aber offensichtlich sah Edward das anders.
Sonst hätte er wohl kaum so reagiert, als mir das ganze eben so herausgeplatzt ist.

,,Kommst du, Louis?"
Liam Paynes Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.
Der Sänger ist um einiges sympathischer, als ich am Anfang immer gedacht hatte.
Auch jetzt, als er sich abwartend zu mir umdreht, liegt ein freundliches Grinsen auf seinen Lippen.

Gedankenverloren schließe ich zu ihm auf. ,,Danke nochmal, dass ihr mich mitnehmt."
,,Kein Thema! Und wenn überhaupt musst du dich bei Harry bedanken, das war seine Idee."
Überrascht sehe ich mich um. ,,Wo ist er denn?"

Liam zuckt mit den Schultern. ,,Bestimmt schon rein. Er war auf dem Weg hierher schon etwas durch den Wind. Ist er oft in letzter Zeit." Der Sänger seufzt. ,,Es ist grad alles ziemlich stressig für ihn. Nach dem letzten Interview mit dem Outing und allem. Da darfst du es ihm nicht übel nehmen, wenn er mal eine Pause von dem Ganzen braucht."

Der Braunhaarige mustert mich mit einem undefinierbarem Blick.
,,Wie stehst du eigentlich zu... der Sache?" Gespannt sieht er mich an.
Ich runzele die Stirn. ,,Von mir aus kann er lieben, wen er will...", erwidere ich dann schulterzuckend.

Wir werden in den Club eingelassen und folgen dann einem Gang, der offenbar zu Bar und Tanzfläche führt, denn vom Ende her tönen uns Musik und Stimmen entgegen.
Liam murmelt irgendetwas unverständliches, während wir den Geräuschen folgen, dann mustert er mich erneut von der Seite.

,,Und was ist mit dir, Louis?"
Verständnislos erwidere ich den Blick des Sängers.
,,Naja... Was ist mit dir selbst? Wie stehst du persönlich zu dem Thema?", fragt er möglichst beiläufig, sieht mich dabei aber gleichzeit viel zu ernst an.

Ich stocke, als ich ich realisiere, was er meint.
Tja, wie stehe ich zu dem Thema?
Ich habe vor wenigen Minuten einer männlichen Person mehr oder weniger meine Gefühle gestanden... Das sollte die Antwort auf diese Frage doch deutlich machen oder?

Leider ist das aber nicht ganz so einfach.

Also zucke ich nur hilflos mit den Schultern. ,,Wenn ich das wüsste..."
Dann betreten wir zum Glück den Raum hinter dem Gang und werden augenblicklich von vielen bunten Lichtern und lauter Musik empfangen, die unsere unangenehme Konversation beenden, sodass ich nicht gezwungen bin, mit Liam über mein kompliziertes oder viel mehr gar nicht vorhandenes Liebesgeleben zu philosophieren.

Trotzdem schenkt er mir noch ein wissendes Lächeln, bevor er mich durch den Club zur Bar führt, wo wir tatsächlich einen gewissen attraktiven Lockenkopf finden, der bereits vor einem halbleeren Glas hockt.

Die Gefühle, die sich neuerdings in mir selbständig machen, wenn ich Harry Styles sehe, kann ich genauso wenig deuten, wie die ganze Situation mit Edward.
Beides wirft eine Menge über den Haufen, was ich jemals gedacht habe, über mich zu wissen.

Trotzdem lasse ich mich neben Harry fallen, während Liam sich auf dessen anderer Seite niederlässt und dann mit einem freudigen Grinsen einen der Typen hinter der Bar heran winkt.

Mein Blick landet auf Harry.
Ich beobachte, wie er sich leicht frustriert durch seine Lockenpracht fährt.
Das würde ich auch gerne mal machen...
Warte, was?
Noch bevor mir klar werden kann, was ich da denke, dreht Harry seinen Kopf zu mir und seine grünen Augen treffen auf meine blauen.

Mir schießt die Röte ins Gesicht und eilig wende wende ich mich von dem Schauspieler neben mir ab, um stattdessen peinlich berührt auf die Theke vor mir zu starren.

Das Holz ist abgenutzt, trotzdem erkennt man noch immer, dass das hier ein recht wohlhabender Club sein muss.
Wer weiß wer hier schon alles gesessen hat-
,,Und was kann ich dir bringen?", reißt mich schließlich eine Stimme aus dem erbärmlichen Versuch mich abzulenken.

Eine mir sehr gut bekannte Stimme.
Und auch als ich langsam den Kopf hebe, kommen mir die Augen, auf die mein Blick schließlich trifft, sehr bekannt vor. Viel zu bekannt.

,,Zayn!", keuche ich überrascht, bringe aber weiter nichts über die Lippen.
Der dunkelhaarige Typ vor mir wirkt ebenfalls überrascht, doch als er mich erkennt, bildet sich ein erfreutes Grinsen auf seinem Gesicht. ,,Louis! Dich hätte ich ja als letztes hier erwartet!"

𝐇𝐀𝐁𝐈𝐓 | l.s. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt