Outer Banks...das Paradies auf Erden

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Das quietschen der Reifen des alten fast schon halb verrotteten Trucks ließ mich aus meinen Tiefen und beruhigenden Schlaf aufschrecken.
,,Tut mir leid kleine hier ist Endstation ich muss dich vor der Fähre abwerfen, weiter darf und kann ich dich leider nicht mitnehmen.'' Ich blickte verschlafen in die Augen eines fast 60 jährigen Mannes. Sein Gesicht wurde geprägt durch falten der Ermüdung und Erschöpfung. Man sah wie das Leben einen Abdruck auf ihm und seinem Körper hinterlassen hatte. Ich nickte nur in Trance, mein Kopf und Körper mussten sich erst mal wieder neu orientieren. Ich griff langsam nach der Türklinke für die Beifahrer Tür und öffnete diese ruckartig , ehe ich mit einem Satz aus dem Truck hüpfte. Ich nickte dem Fahrer noch mal zum dank zu und schmiss die Tür zu. Dann sah ich ihn nur noch an mir vorbei, immer weiter in Richtung Horizont düsen. Langsam verschwand meine Müdigkeit und ich blickte mich um. Das erste was mir ins Auge viel war ein Schild. Ein grünes Schild vor einer Brücke. Darauf war in weißen Buchstaben ,,willkommen in Outer Banks,, geschrieben und ein Stück darunter ,,das Paradies auf Erden,,. Erst jetzt nahm ich die schwüle, fast schon erstickende Luft war. Es war warm. Ich war auf jeden fall nicht mehr in New York. Wie lange bin ich denn in diesem scheiß Truck weg gepennt. Ich betrachte meine Umgebung erneut. Palmen, Sand, Häuser...der Geruch von Meer. Vielleicht Florida. Schade das ich kein Handy mehr habe. Ich schaute zum Himmel. Die Sonne ging langsam unter was ihn fast schon rosa färbte. Na toll es ist Abend. Und was mach ich jetzt?

Ich beschloss weiter zu gehen... in Richtung ,, Outer Banks,,. Ich lief ein Stück ehe ich die ersten Häuser sah. Sie sahen protzig aus, fast alle hatten einen Pool oder einen edleren Flair. Wo war ich denn hier gelandet? Ich ging immer weiter. Mittlerweile war die Sonne weg, aber das licht der Dämmerung war noch hell genug um fast alles zu sehen. Ich ging immer weiter und weiter bis ich mich wieder umsah. Alte kaputte Häuser mit Booten im Vorgarten rumstehen. Komisch wie diese Stadt scheinbar aufgeteilt ist. Ich ging weiter die Straße entlang auf der niemand, keine Menschen Seele war. Nochmals Komisch.

Es war nun vollständig dunkel. Das einzige was etwas licht spendete waren die Straßenlaternen, die ab zu mal auf der Straße auftauchten. Plötzlich hörte ich ein Geräusch in der nähe. Ich schaute mich um. Es kam vom Strand. Ich beschloss, da meine Neugier sehr groß ist, dort hinzu gehen. Um so näher ich kam umso lauter wurde die Musik. Ja Musik ich konnte das Geräusch zuordnen. Schließlich war ich an einem Strand mit vielen Jugendlichen angekommen. Überall standen Plastik Becher herum. Alle waren auf einer Fläche versammelt. Manche saßen auf herumliegenden Ästen oder Bäumen, andere tanzten oder unterhielten sich. Ich wollte wieder gehen, allerdings hatte ich durst vom laufen bekommen und es schien das Bier gratis zu geben. Was hatte ich den für eine Wahl. Mein Motto war gratis und geschenkt immer nehmen, wer weiß wann das mal wieder passiert.

Ich suchte also nach der Quelle der Flüssigkeit und erkannte eine Gruppe um ein Fass aus Bier herumstehen. Ok MJ alles oder nichts. Das schlimmste was passieren kann ist das du wieder gehen musst, also. Let's go. Als ich fast vor dem Fass war erkannte ich zwei Jungs. Einer blond der andere brunette. Der blonde trug ein Muskel-shirt wodurch man seine Muskeln deutlich sehen konnte, der andere der brunette trug ein Cap, ein Halstuch, ein T-shirt und ne kurze jeans. Zweifelnd starte ich auf meine Klamotten. Nicht nur das ich sie seid fast ner Woche trug war das Problem, sondern auch das es sich um einen dicken Pullover und eine lange jeans handelte. Wie schon gesagt in New York ist es kälter aber was sollte ich machen.. es war alles was ich hatte. Also scheiß drauf. Ich ging selbstbewusst weiter und stand nun direkt vor den beiden. Sie sahen beide kurz auf mich herab und dann begannen sie zu schmunzeln. Na toll.
,,Etwas warm für einen Pullover oder etwa nicht?'' Fragte mich der brunette.
,,Kann ich ein Bier?''Fragte ich und ging nicht auf seine Frage ein. Daraufhin reichte mir der blonde ein Bier. Ich wollte danach greifen doch er zog es weg.
,,Dein ernst?'' Fragte ich angepisst. Ich hatte seit fast 2 Wochen nicht mehr richtig geschlafen, ich war müde, frustriert, gestresst. Ich wollte einfach nur was zu trinken meine Fresse.
,, Bist du nen Touri? Habe dich hier noch nie gesehen.''Fragte der blonde mich jetzt.
,,Sag mal bin ich hier beim Polizeirevier oder warum muss ich dir erzählen wer ich bin? Meine Güte ich will doch nur ein Bier. '' Sagte ich angepisst. Ich kann langsam nicht mehr. Der blonde schien zu merken das er auf die weise keine Antwort bekam und gab mir Gott sei dank endlich das Bier.
,,Danke'' Sagte ich und wollte mich schon umdrehen und gehen als ich wieder am Handgelenk umgedreht wurde.

,,Du hast meine Frage trotzdem noch nicht beantwortet. ‚'' Sagte blondi. Ich stöhnte frustriert auf und dreht mich wieder zu ihnen um.
,,Nein ich bin kein Touri.'' beantwortete ich nun seine Frage.
,,Dann bist du neu hier?'' Fragte er.
,,Ja kann man so sagen.'' Sagte ich und zog meine Kapuze noch weiter in mein Gesicht. Es war dunkel und meine Kapuze bedeckte den größten teil meines Gesichtes, das schien Blondie zu stören da er immer wieder versuchte einen Blick auf mich zu erhaschen.
,,Cool wie heißt du?'' Fragte nun der brunette wieder.
,,MJ'' Sagte ich knapp. War's das jetzt endlich?
,,Ich bin John B und das..'' er deutete auf Blondie.
,,...ist JJ'' sagte er. Wer hat gefragt?
,,ok cool.'' sagte ich nur.

Nachdem ich mich abseits in den Sand gesetzt hatte und auf das Meer schaute, konnte ich endlich in ruhe und frieden mein Bier trinken. Es tat gut endlich, so erfrischend, und meine Kehle verlor das Gefühl von Trockenheit vollkommen. Auf einmal hörte ich Leute herumschreien. Ich stand auf und schmiss meinen leeren Becher in den Sand. Ich kam näher und sah wie John B und ein anderer blonder Junger miteinander kämpften. Ein blondes Mädchen versuchte sie aufzuhalten, allerdings erfolglos, Der blonde Typ stieß John B ins Meer, während ein anderes Mädchen mit braunen locken versuchte durch herumschreien die beide Idioten auseinander zu bekommen.
,,John B, du willst doch nicht ertrinken wie dein Vater?'' Fragte der blonde und schubste John B wieder ins Meerwaaser. John B gefiel dieser Kommentar allerdings überhaupt nicht, weshalb er wieder wütend auf den blonden los ging. Ein dunkelhäutiger Junge kam neben mich und schrie das John B den scheiß seien lassen soll. Ich beschloss erstmal noch nicht dazwischen zu gehen. Durch das Geschrei erfuhr ich das der Blonde Junge wohl Topper hieß. Komische Namen sind wohl Trend hier.
Auf einmal drückte Topper John Bs Kopf unter Wasser. Das ging zu weit und würde nicht gut gehen. Ich faste an meine Gürtelltasche um fest zu stellen das mein Messer noch da war. Na dann los gehts.

Ich ging auf topper zu und stellte mich hinter ihn. Er drehte seinen kopf zu mir und schaute mich nur verwundert an. Mit einem schnellen und sicheren Zug, hatte ich das Messer nun an seine kehle gelegt.
,,Es reicht jetzt, lass ihn los.''
Flüsterte ich ihm ins Ohr. Er hob beide Hände und ich ließ ih aufstehen. Ich nahm das Messer wieder weg und er schaute mich nur verwirrt und geschockt an. Langsam nahm ich meine Kapuze ab und sein Gesicht sah noch geschockter aus als zu vor. Naja ich kann's nachvollziehen. Ich sah nochmal zu John B. Er lag da aber versuchte auf zu stehen. Im Augenwinkel sah ich wie Topper mit dem blonden Mädchen abgehauen war. Alle anderen waren auch verschwunden. Nur noch JJ, das Mädchen mit den locken und der dunkel heutige waren da. Sie rannten auf John B zu der scheinbar gerade in Ohnmacht gefallen war. Ich wollte mich gerade aus den Staub machen bis JJ meinen Namen rief.
,,MJ bist du verrückt was sollte das?'' schrie er mich an.
,,Ohhh entschuldige beim nächsten mal lasse ich ihn einfach ertrinken.'' Sagte ich wütend und drehte mich wieder zu ihnen. Alles drei atmeten gleichzeitig geschockt ein. Ich kannte den Grund. Meine Narbe. Sie zog sich senkrecht über meine rechte Gesichts Hälfte.  JJ wollte gerade etwas sagen doch ich rannte schon weg. Ich legte mich irgendwo in den Sand und schlief langsam ein. Was ein Scheiß Tag.

Run away-JJ MaybankWo Geschichten leben. Entdecke jetzt