2. Kapitel

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„Soo...hier ist der Dienstplan für die nächste Woche. Es gibt ein paar besondere Aktionen auf die wir genau achten sollten. Keine Sorge es ist jetzt nicht so wie in den Partywochen aber wie es aussieht kommt Nico Santos nächste Woche zu uns in den Urlaub und er gibt ein exklusives Akustik Konzert mit Olly also für euch ist das ein Hauptaugenmerk okay?", erklärt mein Abteilungsleiter im Meeting in unsere Richtung. Hab ich das grade richtig gehört? Nico Santos kommt zu uns?! Ich hab zwar gerade kein Bild von ihm vor Augen aber ein, zwei Songs von ihm kenne ich definitiv. Die sind ja im Radio jetzt nicht gerade zu überhören. Krasser scheiß!

„Des weiteren haben wir uns gedacht, dass es ganz cool wäre diese Woche mal wieder ein paar spontan Aktionen zu machen. Es sind so ein paar Tage da würde sich was anbieten. Am Dienstag ist der Tag des Fischs...ich dachte mir da könnten wir mal wieder wen als Angler verkleidet an den Pool setzen?", grinst Tom wieder und alle stimmend lachend zu.

„Donnerstag ist der Tag der Seifenblasen....vielleicht könnten wir da was zu auf die Beine stellen? Habt ihr da Ideen? Spontan ist mir jetzt noch nichts eingefallen aber an sich gibt es da bestimmt ein paar coole Sachen die man machen könnte...wir können ja gleich mal überlegen...und Freitag ist Welt Musiker Tag...da kann man sicherlich auch was witziges machen.", erklärt er weiter die Woche.

„Am Weltmusiker Tag könnte man ein Aufzugkonzert machen? Sowas wie mit dem Wahrsagerkram und den Horoskopen, nur dass man halt die wandelnde Jukebox ist? Die Leute steigen ein wir sind schon drin und spielen einen Song ihrer Wahl?", schlägt Maik, einer unserer Entertainer vor.

„Die Idee finde ich geil...", stimme ich zu. „Man sollte nur vielleicht Leute nehmen die auch musikalisch sind und dann die Auswahl der Songs auf ne gewisse Anzahl begrenzen und dann die Gäste von ner Liste wählen lassen...halt wie bei einer richtigen Jukebox. Ich würde mich anbieten und Ukulele oder Gitarre spielen...?", grinse ich.

„Ich würde mitsingen...", grinst Maik. „vielleicht hat der Santos ja auch Bock mal ein paar Minuten einzuspringen."

„Leute ihr seid geil...", lacht unser Entertainmentchef.

„Danke du auch", lachen wir zurück und schlagen bei ihm ein.

Nachdem wir im Meeting noch den Tag durchgesprochen haben, werfe ich erstmal einen Blick auf den neuen Dienstplan um mir einen allgemeineren Überblick über die Woche zu verschaffen.

„WAS?", platzt es aus mir heraus, als ich sehe, dass ich genau an dem Tag, an dem das Akustikkonzert mit Nico Santos sein soll, frei habe.

„Was ist los?", fragt mich Lorenzo mein Kollege.

„Ich hab am Dienstag frei...ausgerechnet am Dienstag...das wäre so gut für mich wenn ich den Job machen würde aber wenn ich das jetzt Moritz wegnehme, dann kommt das absolut asi...", jammere ich ein wenig.

Ihr müsst wissen Moritz ist ebenfalls einer meiner Technikerkollegen und er ist mit mir der einzige im Team, der auch Bands abmischen kann, allerdings sind von seiner Arbeit die meisten Bands nicht so überzeugt. Er ist ein cooler Typ aber mischen kann er einfach erfahrungsgemäß nicht so gut.

„Das ist echt blöd...aber vielleicht gibts ja doch noch ne Möglichkeit...Olly lässt sich ja auch lieber von dir mischen soweit ich weiß und er ist ja auch mit von der Partie.", versucht Enzo mich aufzumuntern.

„Ja mal abwarten...wir haben ja noch zwei Tage", antworte ich und bin noch nicht so ganz überzeugt.

„Naja...ich ziehe dann jetzt mal die Updates auf 'nen Stick und fahre die dann auf die ganzen Player okay...? Das wird ein bisschen dauern...kümmerst du dich um die Partyvorbereitungen und den Sundowner? Ich stoße dann nachher wieder dazu.", wechsle ich das Thema und zücke einen Stick aus der Hosentasche.

„Hey da ist also der letzte Stick abgeblieben!", lacht Enzo empört und ich schüttle lachend den Kopf.

„Ey komm...jetzt sag mir nicht die sind schon wieder alle abhanden gekommen? Wir haben doch letzte Woche erst 5 Stück vom Einkaufen mitgebracht?", staune ich.

„Jep...ich glaube wir sollten demnächst so Peilsender oder mini Alarmanlagen an die Dinger bauen...die Djs sind ziemlich geschickt darin die einfach in der Tasche verschwinden zu lassen wenn sie von uns die Clubsongs kriegen.", zuckt er mit den Schultern.

„Naja es hat schon nen Grund warum ich nur die komischen 3 Euro Sticks gekauft habe.", lache ich ebenfalls und schüttle wieder den Kopf.

„Jep das macht auch Sinn...ich reg mich zwar jedes Mal darüber auf wie lange es dauert den ganzen Scheiß auf die Dinger draufzuziehen weil die so lahm sind aber mehr würde ich auch nicht ausgeben für Sticks die ständig verschwinden.", lacht er und ich schlag ihn spielerisch auf den Oberarm während wir die Treppen rauf zu Tonkabine gehen.

„Verfluchte Scheiße du hast Recht...", lache ich verzweifelt, wenige Minuten später.

„Diese Kack Updates hier draufzuladen dauert wohl noch 20 Minuten...20 MINUTEN! Das kann doch nicht wahr sein...das sind nicht mal ein Gigabyte!", zweifle ich ungläubig,

„Tja...was habe ich eben gesagt?", lacht mein Kollege aufziehend und ich schlage vor kurz was an der Bar trinken zu gehen.

Das ist einer der Vorteile hier zu arbeiten. So lange am Ende alles pünktlich steht und läuft, hindert uns niemand daran wie wir uns unsere Arbeitszeit einteilen. Ob wir 10 Kaffees während der Arbeitszeit trinken oder nicht oder ob wir drei Stunden an der Bar sitzen und nur ne halbe Stunde arbeiten...es juckt niemanden solange am Ende alles passt.

Traditionell setzen wir uns an die Sportbar, weil man da etwas abseits vom Trubel ist aber trotzdem noch schnell wieder erreichbar ist.

„Hola Sergio... una cola para mi y un... was willst du?", frage ich an Enzo gewandt.

„y un cafe con leche para mi...gracias hermano", vervollständigt er die Bestellung.

„Hast du eigentlich schon was von dem Studio gehört, bei dem du dich beworben hattest?", fragt er mich während er seinen Hocker zurecht rückt.

Schon fange ich an zu grinsen...stimmt das hatte ich ihm noch gar nicht berichtet.

„Hehe...jep...die sind die ersten, die mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen haben...wenn ich in Kürze im Urlaub Zuhause bin dann habe ich ein Termin mit dem Chef. Ich hoffe so, dass das klappt ey."

Ihr müsst wissen, ich habe mich auch schon bevor ich hier angefangen habe in gefühlten Tausend Musikproduktionsstudios, Fernsehstudios, bei Radiosendern und Veranstaltungstechnikfirmen beworben aber wurde überall abgelehnt mit der Begründung ich hätte zu wenig Berufserfahrung.

Das ist irgendwann ganz schön frustrierend. Und da ich hier in Spanien ja nur für ein Jahr bin...dachte ich mir, macht es Sinn sich schonmal wieder weiter umzuschauen.

„JA mega...herzlichen Glückwunsch! Ich drück dir die Daumen. Ich wurde gestern wieder von unserem Militär angeschrieben und dazu eingeladen, so eine riesen Politik-Veranstaltung zu bewachen in ein paar Monaten. Dazu muss ich dann erst nochmal eine Art Auffrischung mitmachen aber danach bekomme ich so ein cooles Abzeichen.", freut er sich und ich bin eher ein wenig geschockt darüber.

„Oha...also da hätte ich eher Schiss vor...bei dem was im Moment in der Welt abgeht, könnte ich mir gut vorstellen, dass es da einige Ausschreitungen geben wird. Und du bist sicher, dass du das machen willst?", gebe ich besorgt zu bedenken.

„Ja viele andere Optionen bleiben da nicht übrig und ich mache lieber sowas als wirklich in den Krieg zu ziehen. Ich bin da optimistisch und sehe das als Chance.", erwidert er fröhlich.

„Na dann pass aber auf dich auf. Nicht dass ich hinterher in Deutschland dein bleiches, Schweizer Gesicht in den Nachrichten sehe.", zwinkere ich und boxe in leicht gegen den Arm.

Rooftop (Nico Santos Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt