_sopiro_ hat für den heutigen Donnerstag bei eisigen Temperaturen einen One Shot für euch ♥️
Danke das du in diesem Jahr dabei bist und deine tolle Idee mit uns teilst ♥️ lasst ihr auf jeden Fall ganz viel Liebe da (っ◕‿◕)っ
Viel Spaß beim lesen und lots of love xx
Wörteranzahl: 1043
Das letzte Weihnachtsfest war das schlimmste Weihnachtsfest für Louis.
Er konnte gar nicht so schnell schauen, da war der Winter schon da, doch Louis war mental noch im Sommerfeeling. Für eisige Kälte und Schnee war Louis nicht bereit.
So wunderte es keinen, dass mit der ersten roten Kerze am Adventskranz seine Nase heller leuchtete als die von Rudolf, dem Rentier. Eine schniefende Nase, trockener Husten und Halsweh begleiteten ihn die gesamte Adventszeit.
Louis hatte schlechte Laune.
Wenige Tage später machte sein Freund mit ihm Schluss. Louis nahm das nicht weiter mit, es lief schon länger nicht mehr gut, aber wen sollte er an Weihnachten mit nach Hause nehmen, um die nervige Verwandtschaft auf Abstand zu halten? Er hatte jetzt schon keine Lust auf die dummen Sprüche („hat er was besseres gefunden" von Onkel Tom), Beschuldigungen („hast dir nicht viel Mühe gegeben" von seinen Eltern) und bemitleidende Blicke („bekommt unser Junge je jemanden?" von Oma Gertraud). Ja sorry, dass Louis mit seinen 23 Jahren noch nicht verheiratet war, das zweite Kind in die Schule kam und er ein eigenes Haus hatte wie sein Cousin. Er konnte mit diesen veralteten Vorstellungen seiner Verwandtschaft nichts anfangen.
Louis hatte richtig schlechte Laune.
Warum den ganzen Professoren an der Uni einfiel, gerade zu dieser eh schon stressigen Jahreszeit eine Klausur und Hausarbeit nach der anderen noch von ihren Studenten zu verlangen, war ein weitere Grund für seine miese Laune. Als hätte er nicht schon genug Stress mit Weihnachten und Ge-
Oh nein! Geschenke! Er hat die Geschenke vergessen! Wie lang hatte er noch? Was schenkte er seiner Mutter, die sich wie jedes Jahr nichts wünschte? Was sollte er seinen Schwestern schenken? Gestresst stand er in diversen Spielzeugläden, doch so kurz vor Weihnachten war natürlich genau das schon ausverkauft was sich seine Schwestern gewünscht hatten. Er könnte ausrasten.
Nach einem ausweglosen Kampf mit Geschenkpapier, Schleifen und Tonnen von Klebestreifen und nachdem er sich beinahe das Auge ausgestochen hatte, steckte er die Geschenke einfach in bunte Tüten. Mehr war heuer nicht drin.
Er war überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung, trotzdem schleppten ihn seine Freunde regelmäßig zu Weihnachtsfeiern, die am nächsten Tag immer über der Toilettenschüssel endeten. Feuerzangenbowle, wer hat das Zeug erfunden? Und wieso trank er es trotzdem?
An den Wochenenden ging es zu allen Weihnachtsmärkten in der näheren Umgebung. So stand ein richtig mies gelaunter Louis eingequetscht in einer riesigen Menschenmenge. Von rechts grölte irgendwer Weihnachtslieder in jeder Tonlage nur nicht in der richtigen. Konnten die nicht einfach ihre Klappe halten? Die Lichter waren zu grell, es roch unangenehm nach verbrannten Fett und es regnete. Er versuchte wirklich in Weihnachtsstimmung zu kommen, doch nachdem er sich direkt beim ersten Schluck am Glühwein verbrannt hatte, wollte er einfach nur nach Hause. Als er dann noch eine Ladung Glühwein genau auf seinen neuen Wintermantel abbekam, weil irgend ein betrunkener Vollidiot nicht wusste wann genug ist, reichte es ihm völlig. Wütend und Weihnachten verfluchend, stampfte er nach Hause.
Louis hatte richtig richtig schlechte Laune.
Doch das war nicht das Ende des schlimmsten Weihnachtsfestes. Auf dem Heimweg rutschte er auf dem spiegelglatten Gehweg aus. Natürlich war es diesen Winter nicht das erste Mal. Louis zog Unfälle geradezu magisch an, doch dieses Mal blieb es nicht bei blauen Flecken und einem schmerzenden Hintern. Dieses Mal hatte er sich den Arm gebrochen. Keine Ahnung wie er das hinbekommen hatte. Warum musste ausgerechnet ihm das passieren?
Aber es war immer noch nicht zu Ende. Auf die OP wartete er vier Tage in einem Drei-Bett-Zimmer, bei dem der eine Nachbar in der Nacht schnarchte als würde er für jeden Bewohner einen Weihnachtsbaum absägen. Der andere war scheinbar verwirrt und wollte trotz gebrochenen Bein immer abhauen. Er brabbelte laut vor sich hin und stierte Louis die ganze Zeit so komisch an. Gruseliger ging es nicht.
Als würde der gebrochener Arm nicht reichen, fing er sich auch noch Corona ein. Wenn für ihn Weihnachten nicht schon gelaufen wäre, dann spätestens jetzt.
Das einzig gute an der Situation war, dass es ihn nicht so schlimm erwischte. Verstopfte Nase, quälender Husten und Halsweh war er ja eh schon gewohnt. Scheinbar war sein Schutzengel nicht ganz unbrauchbar.
Schlussendlich war er an Weihnachten alleine isoliert in seiner Studentenwohnung, während seine Familie daheim Weihnachten feierte. Ach ja, am Heiligabend hatte er auch noch Geburtstag. Happy Birthday, juhu.
Nach diesem Weihnachtsfiasko beschloss Louis nächstes Jahr Weihnachten einfach auszusetzen.
Doch diesen Vorsatz brach er schon im Oktober. Denn er kaufte im Oktober schon die ersten Weihnachtsgeschenke und hatte Anfang November schon alle beieinander. Der Grund lautet: Harry.
Harry war es auch zu verdanken, dass die Geschenke alle hübsch in weihnachtlichen Geschenkpapier mit passenden Schleifen und Anhänger verpackt waren. Seine Schwestern würden ausrasten vor Freude über die tollen Geschenke. Und auch für seine Mutter, die sich wie jedes Jahr nichts wünschte, fand Harry das perfekte Geschenk.
Louis könnte Harry dafür küssen.
Harry war es auch, der dafür sorgte, dass Louis kaum erkältet war. Er erinnerte ihn immer daran sich warm einzupacken bevor er das Haus verlässt. Falls Louis doch einmal die Handschuhe vergessen hatte, war das nicht weiter schlimm. Harry hatte immer diese süßen Pärchenhandschuhe dabei, so konnten sie trotz eisiger Kälte Händchen halten. Außerdem hatte Harry immer warme Hände.
Harry war es auch zu verdanken, dass Louis nie auf den spiegelglatten Gehwegen ausrutschte. Stets war er an seiner Seite und hielt ihn fest und sicher. Er brachte Louis sogar dazu mit ihm Schlittschuh zu fahren und Louis stellte sich gar nicht mal so blöd an.
Louis könnte Harry dafür küssen.
Louis versuchte sich vergebens vor den Weihnachtsmärkten zu drücken, doch Harry wollte davon nichts hören und wider erwarten machte es Louis großen Spaß.
Harry's leise Stimme an seinem Ohr übertönte die schief gesungenen Weihnachtslieder und Louis musste lächeln. Was für eine Stimme!
Er verbrannte sich nicht am Glühwein, weil Harry ihn davor abhielt sofort das heiße Getränk zu trinken. Auch sprang er heldenhaft an Louis' Seite um diesen vor einer Glühweindusche zu schützen.
Louis könnte Harry dafür küssen.
Harry zeigte ihm wie wunderschön die Adventszeit sein kann, mit all seinen bunten Lichter, die sich durch die ganze Stadt zogen, mit dem Aufstellen und Dekorieren des Weihnachtsbaumes, mit dem Backen und Naschen von Weihnachtsplätzchen, mit Spaziergängen im schneebedeckten Wald und heißen Punsch auf dem Sofa aneinander gekuschelt.
Louis könnte Harry dafür küssen und das tat er auch, denn Harry war sein Freund.
Weihnachten dieses Jahr wurde wunderschön.
Er wünschte jedem einen Freund wie Harry.
In diesem Sinne Frohe Weihnachten.
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Larry-OS Adventskalender/2022
FanfictionHier wird an jedem Dezembertag bis Weihnachten ein One Shot von 25 verschiedenen Autoren hochgeladen. Have Fun ❤️