Kapitel 3

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Ok Chun-Ja's POV

Nachdem der Unterricht endete, lief ich mit schnellen Schritten raus aus dem Schulhaus und gelangte somit auf den Schulhof.

Mein Blick schweifte über den Pausenhof, auf der Suche nach Jimin.

Es dauerte eine Weile, bis ich ihn in der Menschenmasse sah.

Er war gerade auf dem Weg, zum hinteren Teil der Schule zu laufen.

Mein Blick löste sich nicht von ihm, während ich ihm hinterher lief.

„Jimin!" rief ich ihm hinterher.

Er drehte sich um und blieb stehen, als er mich sah.

„Jimin, willst du mir vielleicht erklären, wieso du unseren Lehrer zu dermaßen provoziert has-" Sofort verstummte ich, als ich diesen widerlichen Geruch an ihm roch.  „Wieso stinkst du so schrecklich nach Zigaretten?" Fragte ich und versuchte, durch Handwedeln, den Geruch zu vertreiben.

„Ich war, nachdem Mr. Oh mich raus geschickt hat, bei Young-Soo. Den Rest kannst du dir ja denken." Sprach er monoton.

„Hast du... Auch geraucht?" Fragte ich ihn etwas leiser, woraufhin er sofort seinen Kopf schüttelte. „Ich war nur neben ihr und hab mit ihr gesprochen, mehr nicht also mach dir keine Gedanken darüber." Meinte er und lächelte etwas.

Ich hasste es, wenn er sich ein Lächeln aufsetzte.

Generell mochte ich es nicht, wenn man nicht ehrlich war. Vor allem, wenn man nicht vom Herzen aus lächelte. Das ist meiner Meinung nach schrecklich.

Es kommt so rüber, als ob man sich zu etwas zwingen würde, was man gar nicht will.

Einerseits verstand ich den Sinn von solchen Sachen ja aber dennoch war es, wenn es nach mir ginge, unnötig.

Entweder, man lächelt, weil man es will oder man lässt es sein.

So ein Zwischending gab es für mich nicht.

„Hab ich dir nicht schon oft genug gesagt, dass du dir kein lächeln aufsetzen musst, wenn du es nicht so meinst?" Ich hinterließ dahinter einen Seufzer.

Er seufzte ebenso und nickte. „Ich weiß, ich will nur nicht, dass du dir Sorgen machst."

„Du machst mir mehr Sorgen, wenn du so lächelst, als wenn nicht. Und außerdem vertraue ich dir, also wieso sollte ich mir dann Sorgen machen?" Ich hob fragend eine Augenbraue.

„Stimmt, du hast Recht." Sagte er und schloss mich in deine Umarmung. „Tut mir Leid, kommt nicht wieder vor."

Ich fing an zu lachen. „Das sagst du doch immer. Und ich würde dich bitten, mich wieder loszulassen, du stinkst immer noch schrecklich."

Verständnisvoll lies er mich wieder los, nahm meine Hand und lief mit mir weiter.

Ich wusste wo er hin wollte.

Es gab einen Platz, am hinteren Teil der Schule, an dem er immer hingeht, wenn es Pause war.

Er mochte diese Menschenmasse nicht und suchte sich deshalb immer ruhigere Plätze raus wie diesen hier.

Dieser Platz war früher mal eine Raucherecke. Man konnte nämlich dort nicht entdeckt werden.

In unserer Schule ist es nämlich strengstens verboten Drogen einzunehmen, zu rauchen oder alkoholische Getränke zu trinken.

Natürlich gab es trotzdem Leute, die der Meinung waren, es trotzdem während der Schulzeit zu machen.

So wie es aussah war Young-Soo einer der Personen.

Jimin setzte sich, als wir dort ankamen, auf den Boden, was ich ihm nachtat.

Wir beide saßen oft hier und redeten über irgendwelche Dinge oder sagten nichts.

Es kam ganz auf unsere Laune an.

Mal wollten wir reden, mal nicht. Mal gab es Dinge zu bereden, mal nicht.

So war das eben und keins der Dinge war uns unangenehm, außer wir waren angepisst auf die jeweilige Person. Das war aber ein sehr seltener Fall.

„Sag mal Jimin. Seit wann verstehst du dich eigentlich so gut mit Young-Soo? Du warst doch sonst immer derjenige, der sie nicht ausstehen konnte." Fragte ich und fing somit an, ein Gespräch zwischen uns aufzubauen.

Diese Frage interessierte mich schon, seitdem er mir im Unterricht erzählte, dass er mit ihr gesprochen hatte und weiteres.

Ich war generell ein neugieriger Mensch, weshalb ich die Frage nicht einfach so vergessen konnte.

„Ich hab dir doch erzählt, dass ich gesehen habe, wie sie geraucht hat." Fing er an zu sprechen. „Und sie wurde, als sie mich sah, völlig panisch und bettelte mich an, es keinem Lehrer zu erzählen. Natürlich versicherte ich ihr, dass ich es nicht tun würde. Sie war mir daraufhin dankbar und fragte mich, ob ich mich nicht zu ihr gesellen wollte. Das tat ich dann auch und fragte sie, wieso sie das alles tat und so entstand dann eben ein Gespräch aber man kann uns beide nicht als Freunde bezeichnen. Eher als jeweiligen Kummerkasten."

Ich nickte verständnisvoll. „Ach so ist das also." Sagte ich. „Ich dachte, dass du deine Meinung gegenüber ihr geändert hättest."

„Nein." Sagte er und schüttelte dabei seinen Kopf. „Meine Meinung gegenüber ihr ist immer noch dieselbe und da wird sich so schnell nichts ändern."

„Und... Wieso tut sie das alles?" Meine Neugier stieg mal wieder und ich konnte nichts dagegen tun.

„Das werde ich dir sicher nicht verraten. So mies bin ich auch nicht." Sagte er in derselben Tonlage und schloss seine Augen.

„Ach komm schon~" Sagte ich flehend. „Mir kannst du das doch erzählen!"

Er lachte leise. „Wenn es dich so interessiert, dann frag sie doch am besten selbst?"

Ich seufzte nur noch und beließ es dabei.

Ich würde das so oder so nicht machen, dafür war ich mir eindeutig zu feige.

Als die Schulglocke ertönte und uns somit mitteilte, dass die Pause zu Ende war, standen ich und Jimin auf, um in den nächsten Unterricht zu gehen.

Chemie war an der Reihe.

Wirklich kein schönes Fach. Die Lehrerin war ganz okay, sie konnte sich zwar in unserer Klasse nicht durchsetzen aber dennoch rastete sie nicht wie unser Mathelehrer aus.

Es wirkte sogar so, als würde es sie nicht einmal interessieren, ob wie bei der Sache waren oder nicht.

Sie wollte einfach nur ihren Unterricht machen und das war's.

Gar keine schlechte Einstellung, da es in unserer Klasse schwer ist, die überhand zu gewinnen.

Nachdem Jimin und ich im Chemieraum ankamen, setzten wir uns auf unsere Plätze.

Die Sitzordnung war nicht anders, als die im Klassenzimmer.

Außen saß Jimin, ich in der Mitte und Innen saß Young-Soo.

Ich packte meine Sachen aus und kurz danach erschien auch unsere Lehrerin und neben ihr Young-Soo.

Dafür, dass sie vorher geraucht hatte, traute sie sich aber ganz schön viel.

An ihrer Stelle würde ich die Nähe mit einem Lehrer vermeiden.

Ich würde die Nähe von allem Möglichen vermeiden.

Nein, ich würde einfach nicht rauchen.

Genau, das würde ich tun und nichts anderes.

Young-Soo setzte sich an ihren Platz und komischerweise roch ich weder den Gestank von Zigaretten, noch eine Überdosis an Parfümgeruch.

Ich war etwas verwirrt. 

Wie um alles in der Welt hat sie es geschafft, nicht nach Rauch zu stinken?
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Leave | Jimin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt