The Princess' Devil || Obey Me FF

|6| Missverständnis

Eine unangenehme Spannung durchzog den Saal als sich die Blicke von Lucifer und Barbatos trafen. Lilith sah nur zwischen beiden Männern hin und her. Es war ungewöhnlich für sie, Barbatos so angespannt zu sehen. Schließlich war er immer derjenige, der in jeder Situation die Fassung behielt.

Barbatos hob nur eine Augenbraue bevor er zu der Prinzessin sagte: "Wir sind sowieso fertig für heute."
Aus seinem Blick konnte die Braunhaarige herauslesen, dass sie nun besser gehen sollte. Mit einem letzten misstrauischen Blick zu Lucifer lief sie widerwillig aus dem Saal in den Gang. Kaum war sie draußen viel auch die Tür zu.

Im Saal starrten sich die Beiden immer noch wortlos an.
"Was verschafft mir die Ehre?", ergriff der Butler als Erster das Wort. Es war selten, dass er und Lucifer unter vier Augen redeten. Noch dazu in einer so angespannten Atmosphäre.
Der Schwarzhaarige räusperte sich bevor er sprach: "Mir ist ein Gerücht zu Ohren gekommen."
"Was du nicht sagst", kommentierte Barbatos was Lucifer nur einen genervten Blick entlockte.
"Es wird gesagt, dass Lilith, sagen wir, eine vorliebe für jemand bestimmtes hat", fuhr Lucifer fort, "kannst du mir sagen, ob an diesem Gerede etwas dran ist?"
Der Schwarzhaarige war nun direkt vor ihm und Barbatos schmunzelte nur leicht. Er hatte keine Ahnung, auf was Lucifer hinaus wollte, aber warum sich keinen Spaß daraus machen?
"An jedem Gerücht ist immer ein Funken Wahrheit dran, nicht?"

"In der Tat", nickte Lucifer, den Blick nicht abwendend, "und wir würden bestimmt nicht wollen, dass Diavolo eine falsche Auffassung bekommt."
"Nein, niemals", meinte Barbatos nur zustimmend. Es viel ihm wirklich schwer sein lächeln zu verstecken.
"Gut", lächelte Lucifer gestellt, "dann sind wir uns ja einig."
Und damit verließ er ebenfalls den großen Ballsaal.

Der Butler hielt sich die Hand vor den Mund um sein Lachen zu unterdrücken. Er konnte es kaum erwarten, zu sehen, wie sich diese Farce nur weiterentwickeln würde. 

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"Mom?", klopfte Lilith an einer Tür im Schloss. Nun da sie nichts mehr vor hatte entschloss sie sich kurzerhand, beim Büro ihrer Eltern vorbeizusehen. Sie hatte schon immer wenig Zeit mit ihnen verbracht. Und immer wieder stand sie vor dieser Tür und keiner machte auf.

Vorsichtig schaute sie sich in beide Richtungen des Flurs um bevor sie leise die Tür öffnete. Sie lugte in den Raum und keine Person war zu sehen. Schnell huschte sie durch den schmalen Spalt und schloss die Tür wieder.
Noch nie war sie allein in diesem Zimmer. Es fühlte sich fast schon verboten an was das Ganze noch aufregender für die Prinzessin machte.

In der Mitte stand ein großer Schreibtisch mit einem Sessel. An den Wänden standen Bücherregale mit unendlich vielen Büchern. Ziellos sah sie sich die Titel an. Schon immer hätte sie gern eines dieser Bücher gelesen. Sie sahen so schön aus mit ihren goldenen Verzierungen auf den alten Ledereinbänden. Die meisten Titel waren in Sprachen die Lilith noch nie zuvor gesehen hatte. Sie kam plötzlich zum stehen, als sie Worte laß, die sie auch wirklich verstand.

Romeo & Julia stand in wunderschön geschwungener Schrift auf dem Buchrücken. Sie kannte dieses Buch. Satan hatte eine Liste mit Menschenbüchern, die er noch Lesen wollte. Es war eine lange Liste. Aber sie war sich sicher, dass dieses eines davon war. Gedankenverloren zog sie es aus dem Regal und ging zum Schreibtisch. Sie zögerte, sich auf den großen Sessel ihres Vaters zu setzen, zuckte aber dann nur mit den Schultern und setzte sich trotzdem.

Gerade als sie das Buch aufschlagen wollte fiel ihr ein Briefumschlag mit einem gewissen Siegel ins Auge. Celestial Realm?, fragte sich Lilith und schob Romeo & Julia zur Seite. Sie griff nach dem Brief und drehte ihn um. Doch anders als erwartet war der Brief nicht an ihren Vater adressiert.
Der Brief ging eigentlich an sie. Oder zumindest stand ihr Name vor dem ihres Vaters im Empfänger. Hastig drehte sie den Umschlag, um den eigentlich Brief zu lesen. Der Umschlag viel zu Boden, doch dass wa rim Moment egal. Ihre Augen flogen über die ersten drei oder vier Zeilen als plötzlich Stimmen vor dem Büro ertönten.

Panisch sah sich Lilith nach allen Seiten um. Ein großer Wandvorhang lies sie aufatmen. Hinter jedem von diesen war eine Tür, die zu den Bedienstetengängen führten. Barbatos hatte ihr es früher erzählt. Sie war noch nie so dankbar für diese gewesen wie in diesem Augenblick. Den Brief stopfte sie achtlos in das Buch und stürmte damit durch die Geheimtür heraus.

Gerade noch im rechzeitigen Moment. Die Tür wurde geöffnet und ihre Eltern traten herein. Lilith war schon längst um die nächsten drei Ecken als Diavolo die Tür schloss.
"Du kannst sie doch nicht einfach vor eine vollendete Tatsache stellen", argumentierte MC, die in der Mitte des Raumes stand und ihren Mann ansah.
Diavolo seufzte nur und sah seine Frau ebenfalls an.
"Ich weiß, dass es das Beste ist bla bla bla", lief sie um den Schreibtisch herum, "aber sie kommt nach mir und ihr wird diese Nachricht ganz bestimmt nicht gefallen."
Der König sah zur Seite. Er wusste, dass sie recht hatte. Aber eine andere Wahl blieb ihm nicht mehr. Es war eine abgemachte Sache über die sie hier sprachen.
"Okay", seufzte er, "ich rede morgen mit ihr. Von Vater zu Tochter."

Dich anders als Diavolo erwartet hatte sah ihn seine Frau nicht mit einem Lächeln an sondern starrte nur auf den Boden hinter dem Schreibtisch. Ihr waren jegliche Gesichtszüge entglitten.
Langsam sah sie auf und ihrem Mann in die Augen.
"Ich glaube dafür ist es zu spät."
Verwirrt sah er sie an, doch MC deutete nur auf den Boden. Der König lief nun ebenfalls um den Schreibtisch.

Neben seinem Stuhl auf dem Boden lag der Briefumschlag. Schnell hob er ihn auf. Und wie er befürchtet hatte war der Brief weg. Mit großen Augen sah er seine Frau an.

Sie hatten ein Problem.

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