Only for the brave

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X- Factor 2010

Als sie sagten, sie würden uns zusammen in eine Band stecken, war mein erster Reflex einfach zu jemanden in die Arme springen. Anscheinend war ich damit nicht der einzige, denn mir Sprang ein anderer Junge, der mit mir in die Band gesteckt wurde direkt in die Arme und klammerte sich mit seinen Beinen an meiner Hüfte fest. Ich war ein wenig erschrocken, deshalb wirbelte es mich um mich selbst herum. Der Junge, den ich nun abgesetzt habe, sah aus, als wäre er etwa in meinem Alter und wenn ich die anderen so betrachtete, hätte ich gesagt, dass er der jüngste ist. Ausser vielleicht der blondhaarige Junge, der echt sehr kindlich reinschaute. Der Typ, der in meine Arme sprang, kam mir auch irgendwie bekannt vor. Diese braunen, verstrubbelten Haare sah ich nicht zum ersten Mal, da war ich mir sicher. Doch darüber konnte ich im Moment nicht wirklich nachdenken, ich war immer noch überwältigt davon, dass es nun wirklich noch nicht zu Ende war. Auch war ich mir sicher, dass ich mit den vier anderen Jungs viel Spass haben werde. Allerdings musste ich wirklich den Wuschelkopf fragen, ob wir uns schon mal getroffen hatten.

"Ehm, hey", sagte ich zu dem Jungen eher schüchtern, nachdem wir zum Backstage- Bereich geführt wurden und wir Zeit hatten uns gegenseitig ein wenig kennenzulernen. Er antwortete mit einem Lächeln. "Hey. Echt toll, dass es noch nicht vorbei ist, oder? Ich bin so glücklich, dass ich noch nicht nach Hause muss. Na ja, ich vermisse meine Familie schon, aber es ist toll, wenn man seinen Traum leben kann und meine Schwestern sind manchmal auch ein bisschen nervig...", plapperte er los und ich musste davon grinsen. Ich denke, ich mag ihn jetzt schon, denn ich war schon immer mehr der Zuhörer, nicht der, der spricht.

"Tut mir leid, ich rede schon wieder zu viel...", entschuldigte sich der Braunschopf. "Ich höre gern zu. Ich bin Harry" "Louis", sagte er mit einem dankbaren Blick auf mich gerichtet. "Louis... kann es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind? Du kommst mir bekannt vor." Ihm schien ein Licht aufzugehen, denn er sah mich mit grossen Augen an. "Ja, jetzt wo du es sagst! Du warst doch der Typ auf dem Klo!" Ach ja, stimmte. Wir hatten uns einmal in der Toilette getroffen, auch wenn es nur eine flüchtige Begegnung gewesen war, hatte ich diese noch gut in Erinnerung. Vielleicht hatten mich diese blauen Augen so sehr in den Bann gezogen, dass ich Louis noch so klar vor Augen hatte.

"Ja, stimmt", stimme ich also zu und mache mich auch noch mit den anderen bekannt. Da war noch ein Liam, der sofort wie ein grosser Bruder auf mich wirkte, Zayn, von dem ich dachte er wäre schüchtern, doch er plapperte uns voll mit namens Vorschlägen für die Band, Niall, der ein stolzer Ire war, was man an seinem Akzent bemerkte, ausserdem ass er fast immer. Ich fand heraus, dass ich der jüngste aus der Band war und Louis mit seinen achtzehn Jahren sogar der älteste. Alles in Allem hatten wir eine sehr tolle Zeit zusammen hinter der Bühne und wir verstanden uns sehr gut. Schlussendlich hatte ich sogar einen Namens Vorschlag für die Band, mit dem alle zufrieden schienen. So entstand also die Band "One Direction".

20. September 2011

Heute vor einem Jahr hatten wir uns das erste Mal getroffen. Naja mehr oder weniger das erste Mal. Auch wenn es nur ein Jahr war, konnte ich mir ein Leben ohne die Jungs nicht mehr vorstellen. Und doch fragte ich mich manchmal, wenn ich gewusst hätte, dass sich so viel ändern würde, hätte ich mich wirklich auf diese Arbeit eingelassen? Ich war erst siebzehn. Ich hätte noch ein ganz normales Leben führen können, ich hätte mich, wie ein normaler Teenager verlieben können, hätte meine Liebe nicht verstecken müssen. Und doch war ich dankbar, dass ich ihn getroffen hatte. Er hatte mir so viel Liebe geschenkt und ich konnte mir kaum vorstellen, dass diese Liebe jemals erlöschen würde. Wenn ich bei ihm war, konnte ich immer aufatmen, ich fühlte mich frei. Trotzdem war der Klos in meinem Hals immer da, wenn wir in der Öffentlichkeit waren und er ging nicht weg. Ich durfte ihn nicht einmal mehr richtig umarmen, wenn uns Leute zuschauen, sonst würden wir viel zu viele Fans verlieren, sagten sie uns. Langsam aber sicher zerbrach ich innerlich.

Larry Oneshot Sammlung- GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt