6 - Schuld ✔

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Mein Arm hob sie wie von selbst, als ich ausholte und den Stein in Richtung Klaus' Villa warf. Ein klirrendes Geräusch ertönte, als der Stein auf die Fenster traf. Keine Alarmanlage ging an, was mich sehr verwunderte. Ich stutzte. "Und?", wollte Damon wissen. Ich erschrak. Ihn hatte ich schon wieder ganz vergessen. "Hast du dich eben wirklich erscheckt?" Ich rollte mit meinen Augen und ignorierte sein Lachen. "Jaja, Ha-Ha, wie lustig", sagte ich sarkastisch und nahm ihm den nächsten Stein aus der Hand. Der von Damons Hand erwärmte Stein lag leicht auf meiner Handfläche. Je länger ich ihn und dann die Villa anstarrte, desto mehr kroch ein Gefühl in mir hoch. Es war ein unangenehmes Gefühl, dass an mir zog und zerrte. Egal was ich tat, es ließ sich nicht abschütteln. Es lag schwer in meinem Magen. Schuld. Ich biss mir auf die Lippe. Schuldgefühle, dachte ich, wie konnte ich sowas wie Schuldgefühle für einen Mann empfinden, der meine Schwester verletzt hatte? "Ich kann das nicht weiter tun, Damon. Tut mir leid." Ich ließ den Stein auf den Boden fallen. "Ähm, schon okay, Jennylein. Komm ich fahr dich zurück!" "Jennylein?" Belustigt zog ich eine Augenbraue hoch. Mein Kommentar kommentierte er nur mit einem schiefen Grinsen.

"Wo warst du Jen- Damon?", Elena hielt abrupt inne als sie Damon hinter mir entdeckte. Er grinste sie an und ging an uns vorbei ins Haus. "Seit wann verstehst du dich auch nur annährend mit Damon?", fragte sie verwirrt. Ich zuckte mit meinen Schultern. Immer noch verwirrt drehte sie sich um und verschwand, wie Damon vor ihr, im Haus. Ich seufzte und schloss die Haustür hinter mir.

"Okay, Jenny, was war gestern mit Damon?", fragte Elena, als wir am nächsten Morgen zusammen frühstückten. "Nichts", meinte ich. Ich wollte ihr das mit Klaus nicht erzählen. Nicht, weil ich ihr nicht traute -ich würde Elena mein Leben anbertrauen- eher, weil ich Angst davor hatte was sie von mir denken würde. "Nichts?" Ich nickte. "Nichts." "Du würdest mich doch nicht anlügen, oder?", lachte Elena. Tut mir leid, Elena. "Nein. Es ist nichts passiert, gestern meine ich", log ich, während ich in ihre undchuldigen Reh-Augen starrte. Ich hatte das Gefühl die Steine, die ich gestern abend gegen Klaus' Villa geworfen hatte, würden sich jetzt auf meinem Herzen breitmachen. Mein Magen fühlte sich seltsam leer an und mein herz schlägt unregelmäßig. Schuldgefühle, die schwer auf meinen Schultern lasteten, schienen mich beinahe zu überkommen, als ich aufstand und mich in mein Zimmer zurückzog.

"Lust auf'nen Drink, Gilbert?", hörte ich Damon am Telefonende. "Damon? Woher hast du meine Nummer?", fragte ich verwirrt. "Ist das wichtig?" Ich lachte. "Ja, ist es, Damon!"
"Pech gehabt, ich verrate meine Tricks nicht. Also?"
"Also was?"
"Lust auf'nen Drink, Gilbert?"
"Warum sollte ich, Salvatore?"
"Ich bin nicht der schlechteste Sauf-Kumpel, Gilbert."
Ich lachte wieder.
"Okay, Salvatore. In drei Stunden im Grill. Zu zahlst!"
"Darüber lässt sich diskutieren."

Meine Lippen schmiegen sich an seine. Mein Körper berührt seinen, seine Hände sind überall. Gäsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus und meine Haut brennt. Es fühlt sich an, als würde meine Haut in Flammen stehen. Vielleicht taten wir das. Vielleicht standen wir beide in Flammen. Seine Lippen sind weich und vorsichtig, während sie mich immer wieder küssten. Ich konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Dies schien etwas in ihm auszulösen, denn etwas änderte sich, positiv. Seine Küsse, seine Lippen, alles wurde drängender, wilder. Meine Hände fahren durch sein Haar, während seine sich in meine Hüften krallten. Ich wusste, was als nächstes passiere würde und ich wollte alles andere, als das er aufhörte.

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The Gilbert Sister [Klaus Mikaelson] *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt