3 - Hier und jetzt ✔

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"Was sollte das gestern?", fragte ich wütend am nächsten Morgen meine Geschwister. Sie guckten mich schuldbewusst an. "Tut mir leid, Jenny... Ich-Wir wollen dich nur beschützen", meinte Elena und ich biss meine Zähne aufeinander. "Beschützen?", spottete ich. "Beschützen vor wem? Klaus?" "Du kennst ihn nicht", mischte sich mein kleiner Bruder ein. Ich stöhnte genervt auf. "Stimmt ich kenne ihn nicht, aber ich würde ihn gerne kennenlernen, okay? Er ist freundlich und charmant und wirkt nicht, wie ein Perveser oder wie ein Serienkiller." "Jenny...". "Nein, Elena", unterbrach ich sie. "Ihr sollt nicht mich beschützen! Ich bin alt genug." "Ja ich weiß, aber Klaus..." Ich schüttelte den Kopf und hob die Hand, damit sie den Mund hielt. "Nichts, Klaus! Kümmert euch um euch selbst, passt in der Schule auf und so weiter! Ich will nicht mehr darüber reden.. Esst jetzt." Das Frühstück verlief schweigend, doch dies störte mich nicht. Elena und Jeremy warfen sich öfter Blicke zu, so als würden sie mit den Augen kommunizieren. Ich hatte komische Geschwister. "Wir müssen los, bis später, Jenny", rief Elena. Ich hatte gar nicht mit bekommen, dass sie schon draußen standen. "Ja!", rief ich abwesend zurück. "Geht es dir gut?", fragte Jeremy. Ich nickte. Es war mir gerade egal, ob sie es sahen oder nicht, aber im nächsten Moment hörte ich schon, wie die Haustür ins Schloss fiel.

Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, mich fertig zu machen und Filme zu schauen -keine Liebesfilme(!). Seit mein Exfreund Joey mich betrogen hatte, hasste ich Liebesfilme und Kitsch. Ich hatte ihn in England kennengelernt, wo ich dann auch für einige Zeit gelebt hatte Nach genau sieben einhalb Monaten hatte er mich betrogen und ich hatte Schluss gemacht. Der Schmerz saß noch sehr tief, weshalb ich auch noch vorhatte sofort etwas mir Klaus anzufangen. Klaus war schon ziemlich attraktiv und geheimnisvoll -er blieb mir ein Rätzel- und charmant, dennoch wollte ich keine Beziehung, weder körperlich noch herzlich. Mein Handy piepte und sofort schlug mein Herz schneller. Was wenn Klaus es war? -Stop! Wie schon gesagt, ich wollte kein Beziehung, aber er war leider ziemlich heiß und- Piep-Piep Ich seufzte und entsperrte mein Handy.

Hey Jenny,
Kannst du Jeremy sein Handy bringen? Es liegt in seinem Zimmer.

LG Elena

Schnell tippte ich eine Antwort.

Ja klar, aber wieso? Braucht er es?

Keine zwanzig Sekunden später, als ich es abgeschickt hatte, antwortete sie mir.

Ja:)

Ich packte mein Handy in die hintere Tasche meiner schwarzen Jeans und zog mir schnell Chucks an, bevor ich mit den Autoschlüsseln in der Hand zu meinem Wagen ging.

Ich hielt auf dem Parkplatz der 'Mystic High'. Sofort kamen Erinnerungen hoch, wie ich mit meinen Freundinnen hier zur Schule gegangen war. Ich hatte nicht viele Freundinnen, nur Alicia, Ruth und Carrie. Ich hatte keinen Kontakt mehr mi ihnen, seit ich das College abgebrochen hatte, nur manchmal schrieb oder telefonierte ich noch mit Ruth. Sie erzählte mir dann immer, wie es ihnen ging, aber auch unser Gespräch war jetzt schon Monate her. Manchmal fragte ich mich, was passiert wäre, wenn ich am College geblieben wäre. Hätte ich mich verliebt und nicht enttäuscht worden? Ich hatte keine Ahnung, aber rich bereute meine Entscheidung nicht, gegangen zu sein, um- "Jenny!", riss mich die Stimme meines Bruders aus den Gedanken. Er kam auf mich zu gejoggt und lächlte dankbar. Anscheinend war die Auseinandersetzung von heute morgen schon längst vergessen. "Danke! Du rettest mir gerade meine Physiknote", lachte er und nahm sein Handy aus meinen Händen. "Ich muss jetzt zurück, bis später!", rief er, während er zurück ins Schulgebäude lief. Ich sah ihm grinsend hinterher. "Was machst du denn hier, Liebes?", fragte eine Stimme mit britischen Akzent und ich schreckte zusammen. "Gott Klaus! Erschreck mich nicht so", lachte ich und hielt mir meine Hand auf mein Brust. Erst dann fiel mir auf, dass ich nur ein Top trug und aussah wie der letzte Penner. War ja klar... Aber es war mir egal, schließlich wollte ich keine Beziehung... Aber Klaus konnte bestimmt gut küssen- "Tut mir leid", grinste er. Ich schüttelt verwirrt den Kopf. "Wie bitte?" Sein Grinsen wurde breiter. "Bring ich dich so aus der Fassung, dass..." Ich riss meine Augen auf und das Blut schoss mir in den Kopf. "Was? Nein! Ich... Ich war nur in Gedanken", meinte ich schnell. "Wenn du meinst", erwiderte Klaus und lehnte sich gegen mein Auto. Ich tat es ihm gleich. "Wie lange malst du schon?", brach mein Gegenüber die Stille. Ich zuckte mit meinen Schultern. "Ich weiß es nicht.. Ich, ähm, ich zähle nicht." Und das stimmte, ich zählte nicht die Tage und Wochen, sondern lebte das hier und jetzt. Manchmal muss man die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen um weiter machen zu können. Dies hatte ich getan, ich war gegagen und wollte nicht wieder kommen. Auch als Mom und Das verstorben waren. "Du?", fragte ich und lächelte leicht. Meine Röte war verschwunden. Er zuckte ebenfalls mit den Schultern. "Ich zähle auch nicht."

The Gilbert Sister [Klaus Mikaelson] *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt