Fireball & der Rebellen Clan

Wieder daheim

Zum ersten Mal fuhr Fireball die Strecke von der Zentrale zu sich nach Hause in wachem Zustand und ohne Sack über dem Kopf. Wobei, das stimmte nicht ganz, denn Fireball war so müde, dass seine Augen brannten und er sie immer wieder zudrückte, um sie zu entspannen. An Schlaf war nicht zu denken. Er hatte die Zentrale verlassen müssen, ohne zu wissen, was mit Jesse ist. Doch Ginger Robyn, Chris und Lasse hatten ihn geschnappt, während sich Timo um Tina gekümmert hatte.

Sie fuhren lange durch die Wüste. Die Sonne ging allmählich unter und tauchte die Landschaft in ein beruhigendes Orange. Der Verkehr wurde dicker je näher sie der Yona City, der Hauptstadt von Yona, kamen. Schließlich standen sie in der Rush Hour, passierten nach einer Stunde Stop and Go die Innenstadt und kamen an die Stadtgrenze: dem Sunnyville Forest.

In dem Moment, in dem sie auf den Waldweg zu Fireballs Haus fuhren, setzte er sich auf und konnte es plötzlich kaum erwarten nach Hause in sein Bett zu kommen.

Doch noch bevor sie den Waldrand erreichten, stoppte der Wagen plötzlich.

„Was ist los?", fragte Ginger Robyn.

„Da steht ein Wagen in der Einfahrt." Lasse zeigte auf das Auto, das vor dem Haus parkte.

„Das ist der Jeep meines Vaters", erklärte Fireball. „Meine Tante hat ihn wahrscheinlich abgeholt und hergebracht. Ihr könnt mich hier raus lassen und ich laufe das letzte Stück. Wenn sie sieht, dass mich ein halbwüchsiger Junge nach Hause fährt, darf ich nie wieder das Haus verlassen."

„Hey", maulte Chris, aber er schmunzelte.

„Morgen holt dich jemand zum Training ab", sagte Ginger Robyn.

Fireball schüttelte den Kopf. „Morgen ist meine Probezeit zu Ende.

„Oh! Du willst doch bei uns bleiben, oder?", fragte Ginger Robyn mit großen Augen.

Fireball zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich noch nicht."

Chris hob einen Zeigefinger: „Und man vergesse nicht: Der Häuptling hat auch noch mitzusprechen. Und ganz ehrlich: Fireball hat schon ein paar Sachen verbockt. Nichts für Ungut, Alter."

„Aber er hat auch Jesse wieder nach Hause gebracht", gab Lasse zu bedenken.

„Der im Übrigen wegen mir angeschossen wurde. Gute Nacht, bis morgen."

Die Haustür war nicht verschlossen. Fireball ging ins Haus und ein süßer Kuchenduft stieg ihm in die Nase. Scandys schrille Stimme war das erste, das er hörte: „Da bist du ja endlich!" Und dann schrie sie durch das ganze Haus: „Mom, er ist daaaaaa!"

Mark und Tante Mary kamen aus dem Wohnzimmer gerannt und schauten ihn überrascht an. Unglaublich, wie ähnlich sich Mutter und Sohn in diesem Moment sahen.

„Fireball!", rief Tante Mary und nahm ihn überschwänglich in die Arme. „Endlich bist du da! Wir wussten noch nicht einmal, wann du genau ankommst und ob wir dich irgendwo abholen sollten." Sie nahm ihn in den Arm und drückte ihn fest an sich. Dann schob sie ihn von sich, ohne seine Hände loszulassen und betrachtete ihn von oben bis unten. „"ie siehst du eigentlich aus?"

„Warum?" Fireball sah erschrocken an sich herunter. Klebte doch noch irgendwo Blut an seiner Kleidung oder in seinem Gesicht?

„Du bist so ... so groß geworden!"

Mark nickte Fireball zur Begrüßung zu. Das überraschte Fireball. Sonst gaben sie sich zur Begrüßung ein High Five. Jetzt aber blieb Mark auf Abstand. Statt den High Five reichte er ihm einen Stapel Briefe.

„Deine Post."

Tante Mary erzählte, was Fireball in den letzten Wochen alles verpasst hatte, aber Fireball riss den ersten Brief auf und hörte ihr gar nicht richtig zu. „Gewachsen bist du. Mein Gott, wie viel doch vier Wochen in deinem Alter ausmachen. Wobei Mark in dem Alter auch so einen Sprung gemacht hat. Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Ich konnte dich ja noch nicht mal anrufen. Und du hast dich nicht ein einziges Mal gemeldet!" Tante Mary redete in einer Tour. Doch Fireball hörte ihr gar nicht richtig zu, sondern las aufmerksam den Brief. Auf den ersten Blick sah er aus wie ein ganz normaler Brief vom Amt. Fein säuberlich getippt mit Datum und Betreff. Er begann mit „Sehr geehrter Fireball McAllister" und ging weiter mit „vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserem Sommercamp."