Puste ihn weg | Kapitel 45

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Die Polizisten lassen mich endlich gehen. Meine Beine gehen durch die dunkle Nacht und meine Augen suchen kurzzeitig nach einem Sinn bis mein Kopf ihnen wieder das Ziel zeigt. Das Ziel der Stärkste zu werden, ob wäre ich ein irgndein Fünfjähriger. mIch gehe an der glänzenden asphaltierten Straße entlang. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man die Reflexion tausender Sonnen auf einem schwarzen Fluss sehen. Wenn man es nicht besser wüsste, würde ich Menschen nicht als verdorbene Geschwüre betrachten. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich mich lieben.

"Jungchen. Was schaust du so traurig auf den Boden?" Ein Man mit grauen Haare sitzt auf der Bank am Wegesrand. Er raucht eine Zigarette. Ich erwidere seinen Blick und für einen unendlich kurzen Moment vergesse ich die Welt um mich herum und kann den Moment aufrichtig genießen. "Dir fehlt ja ein Auge. Ein Alter Freund von mir hat mal sein Bein bei einem Einsatz verloren. Die Welt wird auch nicht besser." Lustlos schaue ich ihn an. "Kenne ich Sie?", frage ich. "Du lässt nach." Er steht von der Bank auf. "Wie wahrscheinlich ist es, das ein Wildfremder dich Mitternacht auf einer Bank anspricht." Seine Worte treffen mich wie ein Schlag. Konnte ich der Realität doch nicht entkommen.

Das Gesicht des Mannes beginnt sich zu verändern. Es zieht sich straffer und nimmt die Form eines Zwanzigjährigen an. Das Grau seiner Haare wird schwarz. Seine Haare nehmen an Volumen zu. Auch seine Augen verändern sich von einem hellen, friedlichen Blau in eine tiefrote Iris, die mich mit einem scharfen Blick anschaut, dem ich Standfestigkeit entgegnen müsste. Aber ich scheiß drauf.

"Ich bin der, den du Handlanger bezeichnest." Der Informant. "Wie du mitbekommen hast, kann ich mein Aussehen verändern. Egal was du der Polizei sagst, sie werden mich nicht fangen." Freu dich, denn ich habe es verlernt. "Brauchst du Hilfe?" Ich belächle seine Frage. Denn er darf die Traurigkeit in meinem linken Auge nicht erkennen. "Komm mit" Er wendet sich von mir ab und geht an der Straße zurück Richtung Polizeistation. Meine Beine folgen ihm. Mein Kopf versucht endlich wieder klar zu denken. Ein klarer Kopf ist das, was ich bei diesem Kriminellen brauche.

Vor der Polizeistation biegt er an einer Kreuzung ab. Er führt mich zu einem kleinen Mehrfamilienhaus. Im zweiten Stock schließt er die Tür auf. Er hält sie mir auf. "Bitte tritt ein. Du kannst dich auf den Stuhl da hinten setzen." Ich komme seiner Bitte nach. Mein Kopf ist wieder auf 110 Prozent. Ich gehe durch eine ranzige Küche. Schimmel lebt an den Essensreste zerbrochener Teller. Der Boden ist mit Alkohol und Billigvodkaflaschen überseht. "Das hat der Vermieter hinterlassen" Der ehemalige? Vielleicht hat er den jetzigen auch einfach umgebracht.

Ich setze mich auf den Stuhl gegenüber des anderen. Zwischen uns steht ein kleiner Holztisch. Der Informant schaltet das spärliche Licht ein. Dann setzt er sich auf den Stuhl gegenüber von mir. "Jetzt erzähl mal, was deine Psyche fickt." Ich lächle ihn an. Diesmal um ihm zu zeigen, dass ich nicht dumm bin. "Erzähl ich dir, was meinen Kopf fickt, wirst du meinen Kopf ficken, damit ich tue was du willst." Er lächelt, weil er weiß, dass ich recht, weil er denkt, dass ich alleine nicht mehr durchhalten werde. Und sein Blick schaut mein noch heiles Auge an. "Dein Vater ist gestorben. Das hast du nicht verarbeitet. Du tust so, ob bräuchtest du das nicht. Was ist mit den Menschen, die aufgrund deines Handelns gestorben sind? Kannst du sagen, dass du nichts bereust?" Doch ich werde jede seiner Manipulationen erkennen. "Schuldig mache ich mich erst, wenn ich mein Ziel nicht erreiche." "Sieht deine Psyche das auch so? Willst du du deinen Vater wirklich ein letztes Mal sehen wollen?" Natürlich will ich ihn ... "Auch wenn er weiß, was du getan hast?" Er verstummt genau wie meine Gedanken. "Du bist nicht einmal halb so stabil, wie du denkst zu sein. Oder fangen stabile Menschen unnötigen Streit mit Mitschülern an, nur um sich stärker zu fühlen? Was hast du mit den B-Schülern während des U. A. Sportfestes gemacht?" Mein Blick wird kaum kleiner als ein Spalt. Will der heute wirklich draufgehen?

"Ich will dir nur meine Hilfe anbieten." Mein Blick verändert sich kaum. Nur die Ablehnung verstärkt sich mit jeden seiner Versuche. "Baut man Vertrauen nicht am besten auf, indem man etwas über sich erzählt" Er schaut wortlos mit einem ernsten Blick zurück. "Du hattest doch einen Freund, der sein Bein verloren hat." Er schaut mich weiterhin an. Unangenehm. Aber genau das will er erreichen. "Du hast Shoto immer noch nicht umgebracht", wirft er schließlich in die Stille. "Und du hast mein Auge nicht geheilt."

"Ich frage mich, wie stark deine Mutter ist." Was meint der Spast? "Meinst du sie verkraftet einen Sohn, der andere Menschen für seine egoistischen Ziele umbringt?" Der Typ hat wirklich keine Hemmungen. Plötzlich klopft es an der Tür. "Erwartest du noch jemanden?", frage ich mit dem Blick durch die marode Küche zur gammelnden Tür. "Oder ist das ein schlechter Hinterhalt?"

Er schiebt den Stuhl nach hinten. Er stellt sich auf. "Ich bin ebenso überrascht. Niemand sollte wissen, dass ich hier bin." Wenn das mal keine Lüge ist. Ich stelle mich ebenfalls auf. Das Holz des Stuhles kratzt über den versifften Boden. An der Tür angekommen öffnet er sie. Was macht sie hier? "Hallo Hitoshi vernehme ich Yasus verwirrte Stimme." Deutlich aggressiver entgegne ich: "Was machst du hier?" "Herr Aizawa hat mich angerufen und gemeint, dass du vielleicht Hilfe brauchst. Wer ist der Mann?" Der erwähnte Mann neben mir treaggerd den Abzug. Das ist Unschwer zu erkennen an dem Knall und dem Geruch. Nur folgt darauf auch ein Schock und der Rausch. Ihre Pinke Bluse saugt das rote Blut auf. Meine Gedanken stürmen durch ein Gewitter, wie meine Faust gegen seinen Kiefer, sodass er zurückfällt. Er fasst sich an seine blutende Lippe. In der anderen Hand hält er die Waffe. "Bist du jetzt komplett durchgeknallt?", drückt er mir ins Gesicht. "Ich? Durchgeknallt? Du schießt auf..." Ich werde von seiner lautstarken Stimme unterbrochen. "Sie kann Gedanken lesen!"

Mein verwirrter Blick wandert zu Yasu, die sich nicht mehr auf den Boden hält. Sie fällt auf den Boden. Die Fingerspitzen ihrer rechten Hand sind Blut verschmiert. Aus ihrem Brustkorb, fließt Blut. Es wird immer mehr und mehr Blut. Sie stirbt direkt vor meinen Augen. "Beweg dich nicht!", schneidet sich der Schrei durch meinen Kehlkopf. Ich wende mich dem still stehenden Bastard zu. Mein tränendes Auge fixiert sofort die Knarre in seiner Hand. wutentbrannt reiß ich sie ihm aus der Hand. Der Lauf wird noch auf seinen Kopf gerichtet, ehe mein Finger schon den Abzug eindrückt. Der Rückstoß stößt gegen meinen unendlichen festen Griff. Denn das Lauffeuer bahnt sich einen Weg durch meinen Adern und entfacht jeden Muskels meines Körpers.

Der Spast fällt zu Boden. Die Waffe in meiner Hand. Es folgt ein weiterer Schuss, ein weiterer "Das hast du davon. Dreckiger Hurensohn!" Die Träne fällt vom tobendem Gesicht durch die Luft an der letzten Kugel des Magazins vorbei in die Pfütze. Dort vermischt sich sich mit dem blutroten Farbton.

Fuck. Sie ist tot. Ständig weinend kämpfe ich mit der Traurigkeit. Sie liegt direkt vor mir. Leere Augen, ein stiller Brustkorb und trotzdem lächelt sie. Warum trifft es immer die Besten? Ein Hurensohn wie ich steht immer noch mit beiden Beinen im Leben und sie hat ihres nicht einmal begonnen. Wieso? Wieso mache ich alle um mich herum kaputt. Warum ficke ich meinen Kopf immer selbst? Ich bin kaputt, zu schlecht fürs Leben. Niemand würde mich, mein wahres Ich lieben. Ich bin allein. Ich schaue auf die Waffe in meiner Hand. Wieder habe ich jemanden getötet. Scheiße.

Scheiße, scheiße, scheiße. Wie gern würde ich mich stellen und einfach alles zugeben. Wie gern wäre ich wieder ein ehrlicher Mensch werden.

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