Wenn man fällt | Kapitel 33

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Die kratzende Stimme entgegnet: "Du bist hartnäckig, Hitoshi. Das wird noch dein Verhängnis. Du solltest lernen wo dein Platz in der Welt ist."

Angepisst erwidere ich: "Ich lerne nicht wo mein Platz ist. Ich erarbeite ihn mir. Und wenn du kein Angebot für mich hast, suche ich mir den nächsten Handlanger."

"Wenn überhaupt bist du mein Handlanger", höre ich die Stimme am Lautsprecher des Handy zerren. "Ich sende dir den Namen des Ziels im laufe des restlichen Tages zu. Dafür wird dir gleich jemand dein Wehwehchen heilen."

"Und du zahlst mir einen Mindestbetrag von 2 Millionen. Der konkrete Preis wird besprochen nachdem du mir den Namen sendest." Der denkt wirklich, das ich etwas für lau mache.

"Ich heile dir dein Auge. Das ist mehr, als genug." Bastard.

"Das reicht ganz sicher nicht. Du gibst mir mindestens 2 Millionen."

"Ich sag's dir. Deine Sturheit wird dich noch umbringen. Der Mindestbetrag sind Eineinhalb Millionen.", höre ich die Stimme und daraufhin den Ton eines aufgelegten Anrufs. Spast.

Ich stehe von der Toilette auf um mir die Hände zu waschen. Vor mir sehe ich einen gebrochenen Jungen mit einer leeren Augenhöhle. Da wo sein Auge war, ist nur eine Kuhle. Sein Mitleid hat er gegen ein stechendes Gift eingetauscht. Darum kann er das Tageslicht nicht mehr genießen und bleibt selbst beim wärmsten Lächeln kalt.

Ich starre weiter auf die spiegelende Oberfläche. In der Kuhle auf Augenhöhe hat der Junge reine, nackte Haut. Sie wird nur von einem Schnitt unterbrochen, der mit drei Stichen genäht wurde. Wäre ich der Junge, würde ich mir die Kugel geben. Ich grinse.

Wie sehr ich den Jungen hasse, kann er sich nicht vorstellen. Das wird er nie können. Mein Blick wandert nach unten zum laufendem Wasserhahn.

Ich verlasse das Bad. Die Decke hängt mir um die Taille. Der Rest schleift mir auf dem Boden hinterher. Ich schaue zu Yasu, die immer noch auf dem Stuhl sitzt. Ihre Finger tippen irgendetwas auf ihr Display.

Fast angekommen, schaut sie auf. "Ich habe deiner Mutter Bescheid gesagt. Sie holt dir frische Kleider." Warum hat sie die Nummer meiner Mutter?

Sie scheint das nicht merkwürdig zu finden, denn sie lächelt mich strahlend an. Schön, das du deine Besorgnis hinter einer Fassade verstecken kannst. Reib es mir aber nicht unter die Nase.

Egal, antworte ich mir und lege mich ins Bett. Manchen fehlen ein, zwei Millionen Gehirnzellen und mir nur ein Auge. Es hätte schlimmer kommen können, suche ich nach einem Trost, wie ein Riese der nach Streichhölzern greift.

"Willst du nichts essen?", fragt sie. Geh mir nicht auf den Sack, traue ich mich nicht auszusprechen. Darum lege ich mich auf die linke Seite mit den Rücken zu ihr.

Meine Augen müssen zugefallen sein. Denn als ich aufwache, ist Yasu dabei mich zu wecken. Neben ihr steht eine Frau, die ich nicht kenne.

"Ich soll einen Hitoshi Shinso heilen" Ich richte mich auf und sie erschaudert. "Was ist dir denn passiert?", fragt sie erschrocken. Doch im gleichen Moment ergänzt sie: "Es interessiert mich nicht"

Wieder jemand, der wie ein Wichser wirkt. Kennt der Informant auch normale Menschen?

"Ich möchte dir keine Hoffnungen machen", höre ich ihre monotone Stimme. Ich erwidere Yasus Blick, der nach Antworten so vieler Fragen suchen muss.

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