Regen,Enttäuschung und viel Verwirrung

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Ein weiterer Geburtstag, den ich alleine verbringe. Ist doch egal, auch wenn ich ihn mit Freunden und Familie feiern würde. All diese Liebe und Freundlichkeit ist an jenem Tag doch nur gespielt. Kann ich irgendwie nicht wahrnehmen. Mit diesen Gedanken ging ich am 16. Mai, meinem Geburtstag, die verregneten Straßen Berlins entlang. An einer Ampel blieb ich stehen. Ich betrachtete die Lichter, die sich in der nassen Straße spiegelten. Ziemlich scheiß Wetter, dafür, dass ich Geburtstag habe. Eigentlich mag ich Regen, nur regnet es hier schon seit einer Woche. Auch in meinem Kopf regnete es seit Tagen, besonders Heute. Keiner hatte mir gratuliert, nicht, dass ich es irgendjemandem nachtrage, aber irgendwie ist es heutzutage doch so üblich, oder nicht? Noch nicht ein Mal Kaddi, die bei mir wohnte. Ganz vertieft in Gedanken und meiner Musik mit dem Blick auf die nasse Straße gesenkt, war die Ampel sicherlich schon 2 mal grün gewesen und ich habe es nicht gemerkt. Weitere Autos fuhren an mir vorbei, ihre Scheibenwischer winkten durch die Scheiben und neue Regentropfen fielen auf die Frontscheiben. Nun wurde die Ampel endlich wieder grün. Ich schaute auf mein Handydisplay. Eine neue Nachricht von Changjo. Heute das erste Lebenszeichen von ihm, dafür, dass wir uns schon seit 9 Jahren kennen eine starke Leistung. Momentan weiß ich noch immer nicht, ob ich was für ihn empfinde. Es ist ein Ja, Nein, Vielleicht, aber das sind doch auch keine Antworten. Alles nur Optionen, die mir offenstehen. Noch 3 Minuten und dann bin ich zu Hause. Ich werde mich einfach in die Küche schleppen, mir Tee machen und etwas zu Essen und mich dann in meinem Zimmer verkriechen. Irgendeine Serie schauen. Warum habe ich mich eigentlich so darüber aufgeregt, dass Kaddi mir nicht gratuliert hat? Sie hat doch auch Geburtstag und ich habe ihr auch nicht gratuliert. Es war morgens. Sie hat es sicherlich genauso vergessen wie ich. Lauri hatte mir auch versprochen, dass sie Heute kommen würde. Sie ist viel beschäftigt in Köln mit ihrem Studium. Wir haben jetzt seit mindestens einer Woche keinen Kontakt mehr gehabt. Ich hörte jemanden ungefähr 100 Meter von mir entfernt meinen Namen kreischen. Ich dachte zuerst, dass ich mir das einbilde, doch dann hörte ich es wieder. Ich blieb stehen und drehte mich um. Lauri kam mir völlig durchnässt mit einer übergroßen Handtasche entgegengelaufen. Sie schrie meinen Namen erneut und wedelte hecktisch mit ihrem Arm. Ich konnte nicht reagieren. Es war schön sie nach 4 Jahren endlich wieder zu sehen. Ich wusste nicht wie ich drauf reagieren sollte. Und bevor ich etwas tun konnte, stand sie schon vor mir, ließ ihre Handtasche vor ihren Füßen fallen und schmiss sich mir an den Hals. „Ich bin so froh dich wieder zu sehen." ,flüsterte sie froh. Ich spürte ihr pochendes Herz und wie sie zitterte. Sie roch nach Vanille und Hund. Irgendwie auch nach Regen und frischer Luft, doch das mit dem Regen hatte mich eigentlich nicht zu wundern, denn immerhin regnete es ja. Wir entfernten uns voneinander und ich sah wie glücklich sie aussah und musste schmunzeln. Ich forderte sie auf schnell mit mir mitzukommen. Sie folgte mir wie ein kleines Hündchen ohne Orientierungssinn. Der Weg nach Hause verlief ohne ein Wort. Wir waren still, warfen uns ab und zu Blicke zu und mussten lachen. Ein Mal hatte sich Lauri verschluckt. Dann mussten wir wieder lachen. Es war keine unangenehme Stille, die Stille war angenehm und ich war glücklich sie hierzuhaben. Immerhin hielt sie sich daran was sie gesagt hatte. Ich hielt ihr ihre Handtasche entgegen und sie nahm sie wieder an sich. Ich kramte in meiner Tasche, um meinen Schlüssel zu suchen. Ich konnte ihn schon hören, doch sah in der Dunkelheit nichts. Lauri holte aus ihrer Hosentasche einen Schlüssel und schloss auf. Ich schaute sie skeptisch und total verwirrt an. Woher hatte sie diesen Schlüssel jetzt? Der Gang war dunkel und Lauri zog mich an der Hand. Jetzt war nicht mehr sie das verwirrte Hündchen, sondern ich. Wir gingen das Treppenhaus hoch im Dunkeln und ich hoffte, dass Lauri sich jetzt nicht hinlegen würde. Die Tür zu unserer Wohnung stand sperrangelweit offen und es strahlte ein blaues Licht heraus. Also, wenn ich mich recht erinnerte, hatten wir kein blaues Licht zu Hause. Aber egal. Lauri rannte in die Wohnung hinein und kicherte. Ich war nun wirklich total verwirrt. Was ist hier los?

Titellos,weil es eine Fanfiction auf vielen Ebenen ist.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt