CAPÍTULO 09

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ALEJA
Esposito

Mit dem Hammerschlag erklärte der Richter die Verhandlung für geöffnet. Nun dürfte der Anwalt seinen Mandanten vertreten und ihn mit Beweisen für unschuldig erklären. Dass das gelogen war, wussten wir alle..

Aber in der Justiz war das eben so. Alles musste mit Beweisen hinterlegt werden und wenn keine Beweise vorhanden waren, dann war die Aussage ungültig. Das galt auch für die Polizei. Sie mussten ebenfalls eindeutige Beweise geben, um den Angeklagten für schuldig erklären zu können. Aber am Ende entschied der Richter oder die Richterin, ob der Angeklagte schuldig war oder nicht und wenn, dann welche Konsequenzen er dafür tragen müsse.

,,Mi hijo!! Was zum Teufel habt ihr mit ihm gemacht?", verwirrt zog ich die Brauen zusammen und meine Augen bewegten sich zur Stimme. Sie saß auf der ersten Bank ganz vorne und ich erkannte schimmernde Tränen in ihren Augen. Trotz ihres Alters bewunderte ich ihre Schönheit sehr.
Ihre rabenschwarzen Haare erinnerten mich an die von Leandro. Neben ihr saß ein älterer Mann, der sie zu beruhigen schien und seine Augen hatten sich definitiv auf Leandro geerbt.

Seine Eltern.
Ignacia und Lucas Santos.
Beide in die Mafia hineingeboren und an ihrem 18. Lebensjahr als bereit erklärt zu heiraten, um den Streit der beiden Mafia ein Ende zu setzen.
Beide erreichten nun 42 Jahre, aber sie hielten sich beide noch jung wie in ihren Zwanzigern.

Der Anwalt von Leandro stand auf und stellte sich vor dem Richter hin. ,,Sie dürfen.", erklärte der Richter.

,,Herr Richter, die Familie Santos und ich können Ihnen bestätigen, dass mein Mandant Leandro Santos nicht in diesem Zustand eingeliefert wurde.
Es ist Fakt, dass es hinter den Gittern der Polizei zu Körperverletzungen gekommen ist. Wir bitten und fordern Sie auf, herauszufinden, was genau geschehen ist. Das ist unser Recht."
Ich war verwirrt. Was war geschehen?? Ich sah, wie der Richter sowie der Anwalt mich beäugten. Und natürlich, musste ich nun die Verantwortung auf etwas tragen, wovon ich bis eben nichts wusste.

,,Frau Kriminalhauptkommissarin ?", ich zeigte es mir nicht an, aber ich hatte das Gefühl zwischen all den Blicken, die sich zu mir gedreht hatten, drohen zu ersticken. Ich wusste, ich war ihnen eine Erklärung schuldig, aber ich konnte es mir nicht erklären. Was war nachdem ich gegangen war, geschehen ? Und wer verdammt nochmal war für diesen Blödsinn verantwortlich ?

Ich ging um den Tisch herum, zog Leandro am Stuhl zu mir und drehte sein Gesicht zu mir und beäugte es kritisch. Natürlich, diese Wunden. Sie waren mir bereits aufgefallen und ich selber konnte bestätigen, so sah er davor nicht aus. Über seinem Auge war eine stark rötliche Platzwunde und ich erkannte das getrocknete Blut. Seine Lippe war aufgeplatzt und seine Wange hatte es mit einem leichten blauen Fleck getroffen.

Wutentbrannt blickte ich ihn in die Augen. Wer zum Teufel hat mir jetzt auch noch diesen Scheiße auf die Schulter gelegt ? Ich ließ ihn los und drehte mich zu Blade, der schluckend wegschaute. Ich werde ihn umbringen. Aber nicht dafür, dass er ihn so angerichtet hatte, sondern weil er mir diesen Scheiß zur Last legt und ich diejenige war, die das jetzt klären musste.

Ich ging wieder wenige Schritte nach hinten und drehte mich zum Richter. ,,Ich kann Ihnen bestätigen, dass er vor seiner Einlieferung nicht in diesem Zustand war. Allerdings kann ich Ihnen nicht erklären, wie und wann dies zu Stande gekommen ist, denn ich war in der Nacht nicht bei ihm.", sprach ich mit fester Stimme und blickte nun den Anwalt selbstbewusst und monoton an und ließ mich nicht einschüchtern.

,,Dann finden Sie es verdammt nochmal heraus.", schrie seine Mutter Ignacia mich an und ich hörte den Richter mit dem Hammer schlagen. ,,Ruhe."

Kill or Die || El León Y Su ReinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt