CAPÍTULO 12

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ALEJA
Esposito

,,Was soll diese Scheiße?", Papiere flogen mir entgegen, weshalb ich wütend meine Handflächen auf den Tisch vor mir schlug. ,,Senk deine verfickte Stimme." Verärgert blickte ich auf das Bild, welches an der Wand hang und die Flores Familie repräsentierte.

Antonio Flores, alleine. Hatte seine Frau umgebracht, und es als Selbstmord dargestellt, lebte alleine mit seinen Söhnen, beides Motherfucker. Mirco, und Marco. Wobei Marco ein wahnsinniger Mann war im Bett, hatte ich mit seinem großen Bruder Mirco noch nicht das Vergnügen. Abgesehen von seinen Schwänzen, hatten sie nichts weiteres als ein flüssiges Hirn, das nicht logisch zu denken schien.

,,Woher sollte ich wissen, dass er so schnell frei gelassen wird?" Fauchend ließ ich mich auf den schwarzen Sessel fallen, und tippte mit meinen Fingern auf das schwarze Holz. ,,Ich habe es dir versprochen, und im Gegenzug solltest du mir einfach dieses Arschloch liefern." Verzweifelt griff er zu seinem Whiskey, und trank ihn in einem Schluck aus.

Verdammt, woher hätte ich denn wissen sollen, dass er in den paar Stunden, in der ich das Revier verlassen hatte, frei gelassen wird. Ich wollte meinen Teil des Deals genau und zuverlässig erledigen, um im Gegenzug das zu bekommen, was mir zustand.
Aber dass mir so ein verfickter Leandro zwischen kam und alles durcheinander brachte, glaubte ich nicht, auch wenn er auf dem ersten Blick aussah, wie der Chaosstifter höchstpersönlich, der nichts anderes tat, als seine Gegner durch das erbärmliche Feuer der Hölle zu jagen.

,,In ein paar Wochen ist das zweite Gerichtsverfahren. Sorg dafür, dass er da nicht rauskommt." Ich nickte und fühlte mich Scheiße, konnte nichts anderes als den Blick senken, weil ich enttäuscht war. Vor mir selber, denn man kannte mich dafür, dass ich meine Arbeit schnell und zuverlässig erledigte, aber so etwas konnte ich mir nicht erklären und es wäre unverschämt für mein Image. ,,Mach dir keine Gedanken darüber, ich bringe es zu Ende."

Sekunden später stand ich wieder mit erhobenem Kopf auf meinen Beinen, und stampfte wütend zur Tür, welche direkt darauf aufgerissen wurde. Ich schreckte kurz zusammen, und sah kurz darauf Marcos Schmunzeln auf den Lippen, als seine Augen über mich fuhren. Ich zwinkerte ihm kurz zu, und quetschte mich mit einem Grinsen an ihm vorbei.
,,Du gehst schon?", hörte ich ihn hinter mir schmollen, als ich schon längst bei der riesigen Treppe angekommen war.

Männliche Aufmerksamkeit und Bestätigung sind eines der Dinge, welche ich liebe und nichtsdestotrotz hasse ich das maskuline Geschlecht. Unhöfliche und nervige Männer mit sarkastischen Kommentaren, dem schwärzesten Humor und einem teuflisch verfluchten Grinsen. Insbesondere Männer wie Leandro Santos. Er hat diese Scheiße mit der Unterwelt begonnen, und ich werde sie beenden.
Ich bin eine Frau, und manchmal ist das oft ein Joker für mich. Eine Frau, die mit ihren Reizen, einem Schnipsen, einem zurechtgerückten Ausschnitt jeden Mann auf die Knie gehen lässt.

Ich lief raus und schnurstracks zu meinem Auto, den ich weit weg von Flores' Anwesen geparkt hatte, während das Blut unter meiner Haut kochte.
Ich schlug die Tür der Fahrerseite auf und war dabei meinen Fuß in den Wagen zu setzen, als mir ein kleiner, gefalteter Zettel auf meinem Fenster auffiel. Verwirrt riss ich ihn vom Fenster.

Hola mi rival favorita,

komm um 11 Uhr abends zu mir Nachhause.
Meine Adresse brauche ich dir ja nicht sagen, kleine Stalkerin
Waffen sind selbstverständlich nicht erlaubt.
Sei besser pünktlich, dulzura.

Deine Leo

Das Entsetzen war mir mit jedem Wort, dass ich lies, mehr ins Gesicht geschrieben. Ich wusste nicht worüber ich mehr entsetzt war. Dass er meinen Standort wusste und mich womöglich ausspioniert hatte, dass er mich dulzura nennt oder weil er mich zu sich nachhause bestellt und erwartet, dass ich um diese späte Uhrzeit bei ihm antanze.

Was dachte er sich eigentlich?

Ich riss das Papier in mehrere Stücke und warf sie wütend auf das Asphalt, trotzdem konnte ich mir einen Blick auf meine silberne Uhr nicht vermeiden.
Es war knapp neun. Das heißt eine Stunde hätte ich noch.

Aber was führte mich eigentlich dahin? Es war der Hintergedanke, dass die Nacht vielleicht in einem unschönen Szenario endet, einer Blutlache. Leandros Blutlache. Ich denke, das war es. Das war meine Hoffnung. Und ab da wusste ich, dass ich seine Regel leider missachten würde.

Kill or Die || El León Y Su ReinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt