Kapitel 1

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„Mia", rief ich, „Nicht so schnell!"
Eigentlich war ich gerade in ein Gespräch mit einer anderen Erzieherin vertieft.
„Sonst fällst du noch hin!", fügte ich hinzu und wandte mich wieder meinem Gespräch zu. „Sorry. Was sagtest du eben?"
„Wir haben über den Geburtstag von deinem kleinen Cousin geredet, Nina."
„Ah ja.", gab ich wissend zurück.
Laura zog eine Augenbraue hoch. „Und dass du nicht weißt, was du ihm schenken sollst."
Wieder nickte ich.
„Ich finde, du solltest ihn einfach in ein Shoppingcenter mitnehmen und ihm sagen, er kann sich was aussuchen."
„Gute Idee.", gab ich zurück und gab es auf, mir noch irgendwelche Gedanken über ein Geschenk zu machen.
Ich schaute zu einem kleinen, blonden Jungen. „Jonas!", motzte ich, „Zieh deinem Bruder nicht an den Haaren! Wie oft den noch?"
Gleichermaßen erschrocken und genervt ließ er von seinem Bruder ab und strich ihm die Haare glatt, die ihm wirr vom Kopf abstanden.

„Bin wieder da.", murrte ich und schmiss den Schlüssel auf die Ablage. Ich zog die Schuhe aus und stellte sie an die Garderobe.
„Wie war dein Tag?", rief Ada mir entgegen.
Ada war meine Mitbewohnerin. Am Anfang war es mir schwer gefallen, mich an sie zu gewöhnen. Aber inzwischen mochte ich sie sehr gerne. Sie war klein, blond und sehr zierlich. Ihr ganzes Gesicht war mit Sommersprossen bedeckt. Allerdings war sie ein Fan von Heavy Metal, Kick-boxing und Motorradfahren. Sie hörte permanent laute Musik oder erzählte mir irgendwas von irgendeinem Tom.
Tom war ihr Boxtrainer. Zwei Jahre älter als sie und scheinbar umwerfend. Ständig redete sie über ihn.
„Ganz okay. Und deiner?"
„Mehr Details bitte!", forderte sie.
„Ein Junge hat mich mit Apfelsaft besudelt."
Ich lief ins Wohnzimmer.
Ada sah mich an und bemerkte sarkastisch: „Wow, klingt ja super."
„Und bei dir?"
„Ach", sie seufzte, „Tom sendet gemischte Signale."
„Also alles wie immer?", fragte ich?
„Alles wie immer. Oh und meine Oma hat Kuchen vorbeigebracht.", sie lächelte mich zuckersüß an, „Deinen Lieblingskuchen."
Es erschreckte mich immer wieder, wie ein so süßes Mädchen solche Hobbys haben konnte. In einem Moment schaute Ada mich mit ihrem Sonnensprossengesicht an und im nächsten stand sie in einer Trainingshalle und machte irgendeinen Typen, der wahrscheinlich dreimal so schwer war wie sie, fertig.
Ich schmiss mich neben Ada aufs Sofa und legte die Füße hoch. Der Kuchen würde mir nicht wegrennen.

Faith In The Future|| Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt