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Das Frühstück, das ich an dem Tag meiner Entführung hatte war ziemlich primitiv. Ein alte Scheibe labrigem Toast das wie Leder geschmeckte. Ich hatte nichtmal irgendeinen Brotaufstrich, was mein Essen etwas weniger Ekel erregend gemacht hätte. Nach dem ich die Hälfte dieses Stück Karton von Toast hinunter gewürgt hatte hatte ich keine Lust mehr und warf das letzte Stück in den Müll. Auch wenn das Toast besser geschmeckt hätte musste ich jetzt los auf die Arbeit. Meine Schuhe anziehend stolperte ich zur Tür, schnappte mir meine Schlüssel und stürzte aus der Wohnung zur Straßenbahn. In meinem Job als Sekretärin verdiene ich so viel, dass es sich eher lohnt jeden Tag mit der S-Bahn zu fahren als mir ein Auto zuleihen. Ich hab zwar einen Führerschein der war aber schon seit seinem Erwerb noch nie in Gebrauch.
Auf der Bahnfahrt hab ich geschlafen da ich gestern bis zwei Uhr nachts wach war. So sind eben meine Arbeitsverhältnisse: früh aufstehen und bis tief in die Nacht arbeiten. Manchmal hab ich bei meinem Arbeitgeber das Gefühl dass ich auf irgendeine Weise ausgebeutet werde. Ich meine man muss sich nur meine Arbeitszeiten anschauen und könnte meinen ich verrichte dort Zwangsarbeit. Aber er ist ein guter Freund meines Vaters. Es entschuldigt das ganze nicht aber ich hab das Gefühl, dass wenn ich kündige oder so mein Vater enttäuscht von mir sein wird. Immerhin hat er mir diesen Job verschafft. Und das letzte was man tun will ist meinen Vater zu enttäuschen.
Deshalb bin ich mir nicht sicher ob man in dieser Situation sagen kann, dass ich zum Glück oder leider nie bei meiner Arbeit angekommen war.

(270 Wörter)

THE PRINCE OF EVILWo Geschichten leben. Entdecke jetzt