Ignoranz und Einsicht

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Ignoranz und Einsicht

Mein fünftes Jahr hatte nun endlich angefangen. Noch nie war ich so froh über etwas gewesen. Ich hoffe in meinem Optimismus, dass sich nun endlich alles ändern würde.

Nach dem Kuss unterm Mistelzweig war irgendwie alles anders geworden. George war viel distanzierte und auch unsere Gespräche am See wurden wieder zur Problembewältigung genutzt und nicht zu mehr.

Ich war mir mittlerweile sicher, dass er keine Gefühle für mich hatte und es mir einfach nicht sagen konnte, da er mich nicht verletzten wollte.

Dieses Jahr sollte ein Ball stattfinden. Das war aber noch nicht genug. Nein, es sollte auch noch das Trimagische Tunier in. Hogwarts stattfinden. Das war leider Gottes auch der Grund, weshalb ich mit Magenschmerzen nachts wach lag. Fred und George kamen auf den dummen Gedanken selbst teilzunehmen. Ich hatte solche Angst, dass sie es vielleicht doch irgendwie schafften diese Alterslinie zu überlisten.

„Mach dir einfach keine all zu großen Sorgen, sie werden das eh nicht schaffen.", versuchte mich Ginny einmal wieder zu beruhigen, wie schon so oft in der letzten Zeit.

„Du kannst dir aber nicht sicher sein.", schluchzte ich und ließ mich von ihr in den Arm nehmen.

Sie seufzte.

„Komm' mit!", flüsterte sie und bevor ich auch nur reagieren konnte, hatte sie mich aus dem Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum gezogen.

„Was ma-", ich wurde von ihr unterbrochen: „Ich werde jetz' Fred und oder zu mindest George holen. Ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie sie sich immer mehr hineinsteigern und einfach nicht sehen, wie weh sie dir damit tun!", zischte sie und ging schnell zu ihrem Schlafsaal.

Ich versuchte es noch nicht mal sie aufzuhalten, da sie so oder so weiter gehen würde.

Ich vernahm Stimmen.

„Ginny, was zur Hölle ist denn-", hörte ich George klar und deutlich, doch er hörte auf zu sprechen, als er mich sah.

„Mary? Oh mein Gott, was ist denn los?", meinte er und kniete sich vor mir hin.

„Nichts", murmelte ich in meinen Schlafanzug.

„Und wie was ist. Wie könnt ihr nur so egoistisch mit eurem Plan 'wir müssen unbedingt beim Tunier mitmachen' sein und dabei vergessen, dass ihr Freunde und Familie habt, die darunter leiden..", schnauzte Ginny ihn an.

Er stand auf.

„Jetzt kommt ihr auch noch damit, Angelina meinte das auch schon. Wisst ihr wie verdammt nervig das ist? Ich meine, es ist doch unsere Sache!", motzte er beleidigt.

Ich sah ihn entgeistert an.

„Bin ich dir denn so egal?", flüsterte ich unter Tränen.

Er sah mich etwas mitleidig an, schüttelte den Kopf und ging zurück zu seinem Schlafsaal.

Wenige Stunden später saß ich mit Hermine, Ginny und Katie in unserem Schlafsaal.

"Mary mit wem willst du gehen?", fragte mich Katie, während sie ihr Bett machte. Sie bekam einen sanften Schlag auf den Hinterkopf von Ginny.

"Ach keine Ahnung..", gab ich frustriert von mir.

Eigentlich wollte ich mit den Jungs gehen, oder zumindest George aber das konnte ich mir jetzt wohl abschminken.

"Ich hab gehört das Angelina Johnson will, das George oder Fred mit ihr geht.", murmelte Hermine.

Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich war eifersüchtig. George hatte vorhin doch auch von Angela geredet. War sie vielleicht der Grund, weshalb er mich nicht mehr so häufig sehen wollte?

Ich seufzte, George und ich waren doch jetzt irgendwie verstritten.

"Ich hab schon einen Tanzpartner", grinste Ginny.

"Wer ist es?", fragte Katie aufgeregt.

"Neville", war die schlichte Antwort von Ginny.

Ich lächelte sie an. Sicher freute ich mich für sie, aber es frustrierte mich auch etwas, dass Ginny bereits einen Tanzpartner hatte.

Ich verabschiedete mich von den Dreien und ging in den Gemeinschaftsraum.

Dort saßen Ron, Fred und George. Ich versuchte unerkannt an ihnen vorbei zu kommen, als Fred plötzlich meinen Namen rief und ich abrupt stehen blieb.

Ich holte einmal tief Luft und drehte mich dann zu ihnen.

„Ja?", fragte ich etwas genervt und unsicher zugleich.

„Kannst du dich bitte kurz zu uns setzen?", fragte Fred vorsichtig.

Ich setzte mich ohne ein weiteres Wort und sah ihn fragend an.

„Wir wollten uns bei dir entschuldigen", murmelte Fred.

„Wir werden unseren Plan aber trotzdem nicht aufgeben", ergänzte George beleidigt.

Ich zog eine Augenbraue in dir Höhe und antwortete ihnen mit: „Ihr wollt euch also entschuldigen aber doch irgendwie nicht?"

„Ja", „Nein", sagten George und Fred gemeinsam.

Ich schnaubte und stand auf.

„Ich werd mal nach draußen gehen, wenn ihr es euch anders überlegen solltet, George weiß wo ihr mich findet."

Redhead Boy||George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt