Pilot

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Vögelgezwitscher. Sommerduft. Die Strahlen der Sonne fielen direkt auf sein Gesicht. Er öffnete langsam die Augen und sah in den Lichtstrahlen den Staub, der sich langsam senkte. George Weasley verließ so gut wie nie sein Zimmer. Nur zum Essen oder wenn er sich der Hygiene widmen wollte. Er lag in seinem Bett und starrte die Decke an und beschloss nach einer Weile aufzustehen. Normalerweise war er derjenige, der Ordnung hielt im Gegensatz zu seinem Bruder Fred, der ein Chaot war. Doch diesmal entwickelte sich George zu einem. Überall lagen Kleidungsstücke, sowie Papier auf denen kreative Ideen für neue Scherzartikel geschrieben aber einige wohl zu schlecht waren und deshalb überall auch Papierkugeln lagen. Er hörte plötzlich schnelle Schritte, die sich seiner Tür näherten und plötzlich: "Endlich bist du wach, komm!"

Daraufhin erschreckte sich George und schrie zurück ohne Ginny wirklich einen Blick zu schenken: "Verdammt Ginny, lass mich erstmal anziehen!" Die Tür ging wieder zu und er dachte sich wie froh er war, dass er eine Hose anhatte. Ginny hat ihn nie wirklich nackt gesehen, nicht einmal als sie Kinder waren. Er mochte es nicht den Mädchen zu zeigen, wie muskulös sein Oberkörper war (er war es nicht einmal). Er fand ein Hemd und zog es über ohne die Knöpfe aufzuknöpfen.

Seit Fred und er ihren Laden in der Winkelgasse öffneten, beschloss George sich ordentlicher zu kleiden und kaufte sich fast nur Hemden.

Seit dem wurde er seriöser wahrgenommen, selbst von seiner Tante Muriel, die ihn für seine unverschämte Stinkbombenaktion unter ihrem Stuhl, enterbte. Unten in der Küche angekommen, richteten sich alle Blicke der Weasleys auf ihn. "'Morgen" brummte er vor sich, "Guten Morgen mein Schatz" sagte Mrs Weasley. George bewunderte seine Mutter. Obwohl sie eines ihrer Kinder verloren hatte, versuchte sie für die anderen da zu sein ohne ihre vermutlich schlechte Laune zu zeigen. Mrs Weasley strich ihm über die Haare und lächelte ihn an, als er seinen Platz einnahm. George versuchte zurück zu lächeln,aber ohne Erfolg. Er konnte nicht einmal seiner Mutter ein Lächeln schenken, so depressiv war er.

Nach dem Frühstück beschloss George rauszugehen und frische Luft zu schnappen. "Endlich hast du mal dein Zimmer verlassen, Georgie". Georgie -so hatte ihn immer Fred genannt. Diesmal war es eine weibliche Stimme und er bemerkte, dass Ginny ihm gefolgt ist. "Du kannst es einfach nicht lassen.. vermisst du meine Anwesenheit, Schwester?" er sah sie dabei nicht an, sondern starrte weiterhin geradeaus auf die Felder, die den Fuchsbau umringten. "Ich versuche für dich da zu sein, Bruder" Ginny hoffte George würde sich jetzt umdrehen..vergebens, er starrte weiterhin geradeaus. "Verdammt George!" fing sie an. Dabei wurde ihre Stimme immer lauter: "Hör auf so zu tun, als wärst du der Einzige, der einen geliebten Menschen verloren hätte! Stell dir mal vor, er war auch mein Bruder und Rons und Bills und sogar Charlies! Er war ebenfalls der Sohn unserer Eltern! Also habe bitte Verständnis für uns. Wir haben ihn ebenfalls verloren und versuchen trotzdem wieder normal zu leben" Bei dem Wort normal zuckte George zusammen, als hätte er Ginnys Ansage erst jetzt gehört. Man könnte nie wieder normal leben, dachte sich George. Er drehte sich trotzdem nicht um, weil er eigentlich da war um alleine zu sein, so wie immer in den letzten Monaten. Früher war er so gut wie nie alleine, nur, wenn Fred mal mit Angelina ausgegangen ist. Wie es wohl Angelina geht? In seinen Gedanken vertieft, fiel ihm wieder ein, dass Ginny immer noch hinter ihm stand und auf eine Antwort wartete. "Ginny, ich.. bzw wir können nie wieder normal leben." Sie hoffte sicherlich auf eine bessere Antwort.. nach einem kurzen Schweigen fügte sie hinzu: "Es ist nun mal passiert, man soll weiter leben... Das Leben ist schön" Den letzten Satz sprach sie mit einer genervten Mimik. "Vergiss nicht Bill zu gratulieren, er hat heute schließlich Geburtstag." Sie drehte sich um und lief zurück zum Fuchsbau.

Verdammt, heute ist sein Geburtstag.. ist ja klasse von dir George, Schön ist das Leben" dachte er sich, streckte seine Schultern nach oben, lockerte sie wieder und folgte den Weg zum Fuchsbau zurück.

Fortsetzung folgt...

Harry Potter: George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt