Am nächsten Tag schien alles wieder normal zu sein. Viele der Weasleys lagen noch in ihren Betten, da sie bis um drei Uhr morgen tanzten und lachten. George wachte in seinem Zimmer auf, er dachte an den vergangenen Abend. Nur sie und er. Auf dem Hügel. Alleine. Ihr Kichern brachte ihn zum Lächeln... und dann auch noch ihr Gesicht. Alles an ihr schien perfekt zu sein auch wenn er sie kaum kannte. Eins stand fest, er wollte sie wiedersehen. Er überlegte, welche Möglichkeiten er hätte um ihr näher zu kommen. Er starrte eine Zeit lang die Wand und merkte, dass sie weiß und langweilig war. Er drehte sich zu Seite und sah den leicht bewölkten blauen Himmel an. Die Wolken bewegten sich ganz langsam, sodass George das Anstarren der Wolken aufgab. Er zog sich sein T-Shirt über und setzte sich auf das Fensterbrett. George war froh, dass er im Fuchsbau aufwuchs, er war der perfekte Ort für schöne Erinnerungen. Er dachte an die ganzen verrückten Dinge, die er einst mit seinem Bruder gemeinsam erlebte.... Fred.. George versuchte rasch an etwas anderes zu denken, aber vergebens. Er sah über das weite Feld bis zum Horizont. Die Sonne blendete ein wenig und brannte leicht durch die Glasscheibe. George erinnerte sich, wie er mit Fred, Ginny und Charlie im Feld Verstecken spielte. Das Korn war so hoch, dass man den ganzen Körper nicht mehr sehen konnte. Es war ein heißer Tag und sie rannten alle barfuß. Beim Rennen schmerzte es ein wenig, da viele kleine Steine oder Schneckenhäuser rumlagen. Das Korn nahm viel Wärme auf, sodass am Ende, als sie zum Fuchsbau gingen, verschwitzt und verdreckt an ihrer Limonade schlürften. George wachte aus seinen Erinnerungen auf und beschloss in die Küche zu gehen. Die Tür machte er zunächst vorsichtig auf um keinen zu wecken. Er erinnerte sich nicht, wer genau im Nebenzimmer schlief, aber egal wer da war sollte weiter schlafen. Schleichend die Treppe runter, bewegte sich George langsam und leise wie möglich. Unten angekommen, war außer ihm keiner im Erdgeschoss bis er um die Ecke schaute; Ginny saß am Tisch und aß Cornflakes. Sie starrte in ihre Schüssel und rührte den Löffel langsam hin und her. Sie bemerkte Georges Anwesenheit und schaute ihn an.George stand noch an der Ecke und gab ein leises "Guten Morgen" von sich. Ginny lächelte ihn an und schob mit ihrem Fuß den Stuhl, der ihr gegenüber stand raus, sodass George sich darauf hinsetzte. "War gestern lustig oder?" fragte sie ihn mit einer fröhlichen Stimme. "Ja, es ging". George war froh, dass es noch bis zu Mitternacht schaffte seinem Bruder zu gratulieren. Er erinnerte sich auch, dass das unbekannte Mädchen hinter Bill stand und zu Charlie grinste, der gerade die Geschichte erzählte in der er einen neugeborenen Drachen aufzog. Er wollte keinen Verdacht wecken und versuchte Ginny, durch gut durchdachte Fragen mehr über das Mädchen herauszufinden. "Du hast gestern paar von deinen Freundinnen eingeladen" begann er. Ginny blickte ihn an und sagte trocken "Ja" und wandte sich wieder ihren Cornflakes zu. Nächster Versuch.. "Wer waren sie alle?" Nun lächelte Ginny, sie vermutete wahrscheinlich etwas, begann aber zu erzählen: "Zunächst war da Stella, eigentlich eine sehr nette aber manchmal redet sie zu viel und über Sachen, die keinen wirklich interessieren. Ich habe sie durch Fleurs kleine Schwester kennen gelernt. Also eigentlich war es Gabrielle, die sie eingeladen hat, nicht ich. Sie meinte, Stella bräuchte Gesellschaft und einen netten Typen (auf Ginnys Gesicht erschien ein Grinsen). Also ja, Stella war die dunkelblonde." Okay, das Mädchen war nicht Stella, da sie eine dunkle Haarfarbe hatte, dachte sich George. "Und die andere.." begann Ginny, "..habe ich in Ägypten kennen gelernt. Weißt du noch? Ich glaube du erinnerst dich kaum an sie, aber wie denn auch, du warst mit Fred ständig beschäftigt Percy in eine der Pyramiden einzuschließen. So habe ich meine Zeit genutzt und neue Leute kennen gelernt, die ebenfalls in unserem Hotel lebten." George hörte Ginny spannend zu, weil er endlich über das Mädchen mehr hören wollte: "Und weiter?" fragte er sie. Ginny war überrascht und fuhr fort: "Jedenfalls saß sie alleine im Eingangsbereich und beobachtete die Leute, ich fand das seltsam und sprach sie an. Sie erzählte mir, sie wäre mit ihrer Mutter unterwegs, die aber geschäftlich in Ägypten war, sodass sie alleine im Hotel bleiben musste. Wir haben auch gleich unsere Adressen ausgetauscht. Ja, so habe ich sie kennen gelernt, sie ist eigentlich nett aber sehr direkt." Den Namen verriet sie nicht.... Er beschloss seine kleine Schwester unauffällig wie möglich danach zu fragen. Er lehnte sich zurück, entspannte seine Schultern und schaute auf den Tisch: "Wie ist denn ihr Name?" Selbst er gab zu, dass er seltsam klang. Eine Mischung aus Neugier und der Gefühle wie eines 8jährigen Jungen verschlungen seine Stimme. Ginny sah ihn skeptisch an und blieb stumm. George wurde nervöser und blickte zu ihr, in der Hoffnung, sie würde endlich etwas sagen. "Ihr Name ist Mara."
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Harry Potter: George Weasley
FanfictionGeorge Weasley verlor seinen Bruder Fred und all sein Humor ging mit ihm. Monate nach dem tragischen Erlebnis mit Voldemort ist George nicht mehr derselbe und grenzt sich immer mehr aus. Weder seine Familie noch Freunde können ihn wieder aufmuntern...