Rückzug

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Die warme Luft ließ George nicht weiter schlafen. Er drehte sich auf die linke Seite des Bettes, um die kalte Stelle der Bettwäsche zu spüren und bemerkte, dass etwas anders sei. George riss seine Augen  und rappelte sich auf; wo war Mara? Der Kuss war doch letzte Nacht... Seine Stirn war gerunzelt, seine Augen liefen über seinen Schreibtisch und an anderen Stellen vorbei, wo eventuell ein kleiner zusammengefalteter Zettel platziert sein könnte. Keine Notiz. Vielleicht war sie unten.. aber dann würde alles merkwürdig vorkommen. Seine Familie würde ihm tausend Fragen stellen und Mara wäre auch nicht begeistert. Er zog sein T-Shirt über und stampfte raus in den Flur. Hektisch lief er ins Badezimmer... Keine Person drin. Dann folgte er den Stufen runter und rannte in die Küche. Keine Spur von ihr. George verstand die Welt nicht mehr. Was war geschehen? Ein bisschen Wut herrschte in ihm drin. Ihm fehlte eine Erklärung für Maras plötzliches Verschwinden. Er nahm seine Autoschlüssel und rannte zu seinem Auto hinaus, welches im Hof stand und machte sich auf den Weg zu ihr.

In der Nacht zuvor:  Sie hörte ein lautes Ein- und Ausatmen. Ihr Blick war auf das Fenster gerichtet. Sie konnte selbst von solch einer Entfernung die Sterne am klaren Himmel sehen. Der Himmel selbst war dunkel blau aber vom Mond hell angeleuchtet. Mara betrachtete nochmal Georges Zimmer. Der Boden war mit Holzdielen ausgelegt. Viele Poster von berühmten Quidditchspielern hingen an den Wänden und einzelne zusammen geknüllte Kleidungsstücke lagen in den Ecken des Zimmers. Dann wandten sich ihre Augen zu ihm um: Seine roten Haare schimmerten in der Dunkelheit. Ganz sanft strich sie ihm mit der Hand über den Kopf. Sie rutschte näher zu ihm ran um seine Wärme spüren zu können ohne ihn zu berühren, sodass er nicht aufwachte. Sie wollte ihn keinesfalls stören und beschloss sich hinzusetzen. Das Fenster war leicht offen und die frische Brise der Nacht drang in das Zimmer hinein. Die Luft war verlockend gut  und sie stand langsam auf und tapste ganz leise zum Fenster hinüber. Aus dem Fenster sah man den großen hellen Mond, der die Nacht gar nicht so dunkel schienen ließ. Das Feld war klar zu sehen und man sah wie das Korn in die Windrichtung wehte. Mara drehte sich um und hoffte, George würde gleich aufwachen aber vergebens. Sie schlich  wieder zurück zum Bett, beugte sich zu George und gab ihn einen Kuss auf den Mund. Er war ganz zart; sie spürte nur die weiche Oberfläche seiner Lippen. Er schlief weiterhin tief und fest. Mara stand wieder auf, suchte ihre Sachen zusammen, die neben seinem Bett lagen und wandte sich zur Tür. Das Haus war sehr dunkel. Die Lichtverhältnisse waren deutlich schlechter als in Georges Zimmer. Sie beeilte sich und versuchte dennoch leise zu sein, um keinen zu wecken. Als sie die Küchentür erreichte, blickte sie nochmal zurück, ob ihr keiner gefolgt sei und rannte hinaus. 

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George fuhr langsam am Tor vorbei, welches von Efeu und anderen Pflanzen bewachsen war. Er stieg aus dem Auto aus und lief dorthin. Das Haus war im Hintergrund weiß und und ungefähr 300 Meter vom Tor entfernt. Man konnte auf Grund dem ganzen Efeu und dem buschbewachsenen Zaun kaum etwas erkennen aber das Haus schien sehr groß zu sein. Er traute sich zu erst nicht zu klingeln aber tat es doch. Paar Sekunden geschah nichts, weder ein Klingelzeichen war zu hören oder sonst irgendwas. Er drehte sich um und überlegte ob Mara eventuell woanders wäre aber er hörte plötzlich hinter sich Schritte, die immer lauter wurden und auf ihn zukamen. Rasch drehte er sich um. Mara stand fünf Minuten vor dem Tor und sah in mit müden Augen an. Sie hatte tiefe Augenringe und ihre Stirn war leicht gerunzelt. "Warum bist du einfach losgelaufen?" fragte George hastig. Mara blieb stumm und senkte ihren Kopf zu Boden. "Ich habe mir Sorgen gemacht" sagte er. Nun blickte sie ihn an und sah leicht überrascht aus. Mara ging langsam zum Tor und öffnete es. Ein leichtes Quietschen war zu hören; sie sagte immer noch nichts. Was war  mit ihr los? Sie schaute ihn an, als würde sie ihn bitten einzutreten. George erwiderte ihren Blick und betrat das Grundstück. Mara schloss das Tor und ging an George vorbei zum Haus. Er folgte ihr auf zehn Meter Entfernung und betrachtete sie. Ihre kurzen Haaren war zum Teil nass.. und sie hatte ein anderes Kleid an - ein rückenfreies weißes. Entlang des Gehweges wuchsen auf beiden Seiten weiße Rosen, die genau mit Mara perfekt ins Bild passten. 

Jetzt stand sie an der Tür und war gerade dabei sie zu öffnen.. und in diesem kurzen Augenblick gingen viele Gedanken und Wörter in Georges Kopf durch: wie würde er anfangen zu reden, wenn sie weiterhin stumm bleibt; wie sollte er vor allem reden damit Mara nicht sauer wird.

Er betrat das Haus...



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