PoV: Erzählerin
Ari wachte als erstes auf und sah zu Kim. Diese schlief noch seelenruhig und Ari wollte sich ein neues T-shirt anziehen. „Morgen." gähnte Kim und Ari blieb wie angewurzelt stehen, da sie gerade nur in ihrem BH dort stand. Als Kim dies sah wollte sie gerade ansetzten zu sagen: „Tut mir leid. Ich drehe mich sofort weg." Doch Ari sagte mit Belustigung in ihrer Stimme „Schon gut, wir sind doch beide Frauen!" Kim schaute nun zu Ari, die sich ein blaues T-shirt über ihren schwarzen BH zog. Kim starrte regelrecht auf Aris Oberkörper. Sie hatte einige Muskeln, doch nicht so, dass es zu viel wäre. Auf ihrem Rücken hatte Ari ein Tattoo von einem Mond, welcher von einem Katana Schwert gekreuzt wurde. Es war wunderschön! „Kim?"fragte Ari doch sie bekam keine Antwort. „Kim du starrst!" erkannte diese und grinste während sie es aussprach. „Hm, was? OH,tut mir leid. Ich...ehm, mir gefällt dein Tattoo!" brachte Kim in leicht gebrochener Sprache heraus. Ari musste jetzt so sehr lachen, dass sie sich den Bauch hielt. Dann beruhigte sie sich wieder. „Danke. Das Tattoo bedeutet mir sehr viel, es verbindet mich mit meinem Vater." sagte sie jetzt bedachter. „Es ist wunderschön Ari." antwortete Kim. „Hast du auch Tattoos?" fragte Ari interessiert. „Ja eins. Es ist eine Spielkarte. Die Herzdame." antwortete diese mit leicht verlegener Stimme.„So so, die Herzdame. Hat es eine bestimmte Bedeutung für dich?" „Ja, nein, ja also schon. Es ist etwas kompliziert." antwortete Kim. „Schon gut, du musst es mir ja nicht sagen." zwinkerte Ari zu Kim. „Was spielen wir heute eigentlich?" fragte Kim. Sie schaute auf ihr Handy und beantwortete sich ihre Frage selbst. „Ah, Versteck-Fangen. Das haben wir in der Grundschule immer gespielt." sagte sie und Ari nickte. „Das Spielfeld ist von der Lagerhalle aus, 20 Minuten zu Fuß zu erreichen." bemerkte Kim noch. Des Weiteren bestellte sie Brot und Wasser für 400 Scorepunkte und somit hatte Kim noch 5000 Punkte genau. Auch Ari bestellte sich nochmal Brot und Wasser für 400 Punkte und somit hatte sie noch 4700 übrig. Sie wollte aber gerne noch Dosensuppe für den Abend, also bezahlte sie noch extra 150 Punkte für eine Dose. Somit waren es noch 4550 Punkte.
Die Abholung fand erst am Nachmittag statt, weshalb sie ihr letztes Brot aufaßen und sich zum Spielfeld begaben. Sie kamen nach etwa 20 Minuten an. Dort standen auch noch andere Spieler. Kim lernte von Ari, sich die potentiellen Gegner bereits während des Wartens anzusehen. So hatte man eventuell einen Vorteil beim Spielen. Sie sah sich um und sah einige Männer und Frauen. Da das Spiel sehr wahrscheinlich sportlich veranlagt war, prüfte sie die sichtbaren Eigenschaften ihrer Gegner. Als sie nach rechts sah, erkannte sie zwei Männer, die bspw gut gebaut waren und eine ordentliche Menge von Muskeln aufwiesen. Sie waren groß und durch die Muskeln eher breit aufgestellt. Dies war bei Spielen, in denen man Kraft brauchte hilfreich. Doch in diesem Spiel ging es um Ausdauer, Wendigkeit und Schnelligkeit. Durch ihre schweren Muskeln wird es für sie schwieriger, schnell zu rennen.
Dann sah sie nach rechts und erkannte eine große Gruppe von Menschen. Sowohl Männer, als auch Frauen. Die Frauen waren eher klein und zierlich und die Männer bei ihnen ebenso. Diese könnten durchaus schneller rennen und waren wendiger. Dennoch könnte das alles auch vollkommen irrelevant sein. „Herzlich Willkommen liebe Spieler. Ihr spielt das Spiel „Versteck-Fangen-Freischlagen". Das Ziel ist es zu überleben. Das Spielfeld besteht aus mehreren Versteckmöglichkeiten und einem Abschlagepunkt. Ihr werdet in Dreierteams spielen und müsst eure Gegner fangen, bevor sie sich an der Abschlagebase freischlagen konnten. Jedes Team hat so eine Base. Eigene Waffen sind nicht gestattet, bitte legt sie vor dem Beginn auf den Waffentisch. Die Spieldauer beträgt 45 Minuten und die Gewinner erhalten weitere 48 Stunden Aufenthalt und 100 Scorepunkte. Die Spieler, die gefangen wurden, werden in das sogenannte Gefängnis gebracht. Während ein Spieler seine Gefangenen ins Gefängnis bringt,darf er nicht gefangen werden! Sie können durch ihre Teams noch gerettet werden, in dem sie zum Teamgefängnis gehen und sich freischlagen. Sollte das komplette Team ausgeschieden sein, sterben die Mitglieder. Also dann: Let the game begin." rief eine uns bekannte Roboterstimme .
Kim wurde in das Team rot und Ari in das Team grün eingeteilt. Neben Kim standen nun noch eine Frau und ein junger Mann. Ari hingegen wurde zu den beiden Männern eingeteilt, die Kim vor Spielbeginn unter die Lupe nahm. Jetzt wurde das wahr, wovor sich die beiden Frauen am meisten gefürchtet hatten. Sie mussten gegen einander antreten. Ari sah wehleidig zu Kim und sie machte ebenfalls ein trauriges Gesicht. Dann wendete sie sich zu ihren Teammitgliedern. „Wie ist das mit dem Sterben gemeint?" kam es aus der Frau heraus und auch der junge Mann nickte fragend.
KIM PoV:
Das darf nicht wahr sein, jetzt bin ich auch noch in einem Team voller Anfänger! Ich sage nicht besonders behutsam „Hmm, andere Synonyme für sterben wären tot, umkommen, sein Leben verlieren oder einfach verrecken! Wenn du verlierst, wirst du eines dieser Worte sein. Also sollten wir uns lieber gut besprechen!" Die Frau schluckt stark und der Mann atmet voller Panik, so laut, dass ich seine Lungen bis hier her hören kann. „Du kennst das schon, nicht wahr? Wie viele Spiele hast du schon gewonnen? Welche Spiele sind dein Spezialgebiet" fragt er mich nun. „Ja, ich bin schon eine Weile hier und wir sollten jetzt wirklich konzentriert sein!" Der fragt mich zu viel für meinen Geschmack! Ich bespreche also unsere Strategie mit ihnen, doch sie scheinen immer mal wieder geistig abwesend zu sein. Ich kann sie verstehen, schließlich ging es mir vor kurzem noch genauso.Das Spiel beginnt nun und die Frau und ich teilten uns auf. Der Mann soll die Base bewachen. Nur so haben wir eine Chance. Ich sehe kurz zu Ari, die scheinbar die selbe Idee hat. Bei ihr bewacht einer der Muskelprotze die Base. Hätte ich mir ja denken können. Ich laufe nun hinter eine der Barrikaden und überlege mir welches Team ich zuerst angreifen soll. Dann sehe ich wie eine Frau sich neben mich stellt, jedoch scheint sie mich nicht zu sehen. Deswegen tippe ich auf ihre Schulter und die Frau ist nun unsere erste Gefangene. Ich bringe sie zu unserem Teamgefängnis. Dann sehe ich aufmunternd zu dem Mann in meinem Team. Er scheint stark verängstigt, während die Frau ihre Hemmungen verliert. Sie fängt einen Spieler nach dem anderen und bisher wurde nur einer von ihnen wieder befreit.
Nach 35 Minuten war nur noch das Team von Ari und mir übrig. Na klasse, das wird ein schlechtes Ende nehmen! Auch May kündigt an, dass es nur noch zwei Teams gibt, die in 10 Minuten fertig sein müssen. Ich bin derbe nervös, schließlich ist mir Ari sehr ans Herz gewachsen in der letzten Zeit. Nach 2 Minuten haben wir einen Spieler aus Aris Team gefangen. Sie waren nur noch zu zweit. Dann wurde auch die Frau aus meinem Team gefangen. So ein Mist!Sollte ich angreifen oder erst versuchen meine Mitspielerin zu befreien? Ich werde angreifen, nur so habe ich noch eine Chance, schließlich bewacht Ari die Base. Das heißt, dass ich den Muskelprotz Nummer zwei fangen muss. Das dürfte nicht all zu schwer sein. Ich renne aus meinem Versteck und als ich Ari sehe, wird mir klar, dass sie Positionen getauscht haben müssen! Ich muss Ari angreifen oder sie wird es tun... Ich laufe auf Ari zu und wir stehen uns direkt gegenüber. „Was sollen wir nur tun Kim?" fragt mich diese und ich schaue auf meine Mitspieler. Ich bin ehrlich, ich hatte noch nie so Angst vor dem Tod wie jetzt. Irgendwie macht es klack und ein Schalter legt sich um. Es ist der Überlebensschalter und mir wird klar, dass es hier um mein Leben geht. Ari hin oder her, ich möchte noch nicht sterben! Also rede auch ich zu ihr. „Ich weiß es nicht. Aber einer von uns wird sterben, also möchte ich dich ein letztes Mal umarmen. Darf ich?" frage ich mit Tränen in den Augen. Diese sind zum Teil sogar echt, jedoch versuche ich nur Zeit zu schinden.
Ich bereite mich nun darauf vor sie zu fangen und somit zu töten. Sie nickt und wir gehen langsam auf einander zu. Als sie ihre Arme um meine Hüfte legt, atme ich tief ein und tippe auf ihren Rücken. „Ein Spieler aus Team grün, wurde gefangen." ertönt eine Stimme. Ari schaut mich entsetzt und geschockt an. Ich sehe ihr nicht in die Augen und führe sie in unser Gefängnis, dann ist die Zeit plötzlich um und es gibt kein Zurück mehr. Ich tippe traurig und nervös meine beiden Zeigefinger gegeneinander. Ich habe meine erste gute Freundin in diesem Spiel getötet! Ich sehe ihr ein letztes Mal in die Augen, als ein Mann mit Maske sie erschießt. Sie sackt zusammen und ihr Blut läuft über den Boden, bis hin zu meinen Füßen. Ich schaue kurz darauf und drehe mich um. In diesem Moment habe ich mir geschworen, niemals wieder hier Freunde zu finden, da es nur schmerzt. Ich muss egoistisch sein und absolut kalt! Nur so kann ich überleben und meinen Bruder retten. Ich gehe zu dem jungen Mann und dieser Frau. Die beiden sehen mich ungläubig an. Auf dem Gesicht des Mannes jedoch, bildet sich ein kleines Lächeln, welches in diesem Zusammenhang sehr psychoanalytisch aussah. Die Frau verschwindet einfach, als die Tore zum Ausgang offen sind.
„Hey, du scheinst eine kluge Frau zu sein! Ich habe dich schon in mehreren Spielen beobachtet und du würdest perfekt zu uns passen." sagt der Mann und sieht mich erwartend an. „Ha, ich wusste, dass dies nicht ihr erstes Spiel ist, dafür haben sie zu viele detaillierte Fragen gestellt. Außerdem kamen sie mir auch irgendwie bekannt vor! Aber wohin soll ich denn perfekt passen?" frage ich verwirrt.
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Das Spiel des Lebens
FanfictionKim Chaeyoung lebt mit ihrem Bruder Hyun Jung in Seoul, Südkorea. Sie führt ein recht erfolgreiches Leben als Geschäftsleiterin der Firma ihres Vaters. Ihr Bruder jedoch, bekommt Nichts auf die Reihe und verschwendet sein Geld durch Glücksspiele. E...