1. Kapitel

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Es gab nicht viele Dinge auf dieser Welt von denen Y/n behaupten konnte, dass sie sie abgrundtief hasste, aber wenn sich für eines dieser dinge entscheiden müsste, wären es definitiv Menschen gewesen. Gegen einzelne hatte sie nichts, doch wenn sie sich in große Gruppen zusammen tuen, war das blonde Mädchen sichtlich abgeneigt ihnen gegenüber. Vielleicht war das auch der Grund, wieso sie die Menschen in ihrem Umfeld so gut durchschauen konnte -die meisten zumindest-, gerade weil sie sie so sehr verabscheute.

Ihre Eltern lebten getrennt und beide verhielten sich nicht richtig ihr gegenüber. Normalerweise hätte man beiden das Sorgerecht entzogen, doch die Richterin entschied sich im letzten Moment doch dafür, es auf beide gleichermaßen zu verteilen. So kam es, dass Y/n nun abwechselnd eine Woche bei ihrem Vater und eine bei ihrer Mutter verbrachte. Ihre Mutter war alkoholabhängig und ihr Vater war der Meinung, dass er seine Tochter komplett vernachlässigen konnte, da er sie nicht so behandelte, wie ein Vater sein Kind behandeln sollte. Manchmal schlug er sie sogar, wenn sie etwas falsch machte.

Aus diesen und ein paar anderen Dingen, entwickelte Y/n eine Depression. Zumindest hatte sie laut dem Internet alle Symptome. Dadurch wurde sie anderen Menschen gegenüber sehr verschlossen und wurde von ihren Mitschülern schnell als „die Komische"abgestempelt.

Den einzigen Freund, den sie hatte, war Hanma. Er fand sie interessant und hatte sich von ihrer Verschlossenheit nicht abschrecken lassen. Schnell wurde er zu dem wichtigsten Menschen in dem Leben des blonden Mädchens und sie vertraute sich ihm an. Auch ihre Situation zuhause schreckte den Schwarzhaarigen nicht ab.

Y/n hatte sich schon oft gefragt, wieso er mit ihr befreundet war. Er war sehr attraktiv und einer der beliebtesten Jungen ihrer Schule. Viele Freunde hatte er auch noch. Er selbst meinte jedoch einmal, dass ihm fast alle von ihnen egal wären und, dass er von den meisten nicht einmal den Namen wusste.

Fast alle Mädchen an ihrer Schule waren in ihren besten Freund verliebt oder hatten zumindest ein Auge auf diesen geworfen. Wöchentlich wurde er von einer nach einem Date gefragt. Hanma lehnte jedoch immer ab. Y/n hatte ihn schon oft gefragt wieso er dies tat, denn viele von ihnen waren sehr hübsch und wirkten häufig auch ganz nett. Seine Antwort war jedes Mal die gleiche: „Sind nicht mein Geschmack.". Die Blonde war deswegen sehr verwundert, jedoch hakte sie nicht weiter nach. Wenn Hanma nicht drüber reden wollte, hatte sie es zu akzeptieren.

Er jedoch wusste beinahe alles über das Mädchen. Dass sie sich selbst verletzte und von der Meinung, welche sie zum Thema Selbstmord hatte. Seine Sorge um das Mädchen war groß, auch wenn er ihr das nicht sagte, geschweige denn zeigte. Oft hatte er ihr unbemerkt die Klingen weggenommen, mit denen sie sich selbst verletzte.

Seitdem er damals das erste Mal ihre Arme gesehen hatte, kontrollierte er diese jeden Montag und nahm dabei keine Rücksicht darauf, ob es ihr passte oder nicht.

Heute war wieder so ein besagter Montag und Y/n saß auf einer der vielen Bänke, welche auf dem Schulhof verteilt waren. Ihre Bank war jedoch etwas abseits von den anderen. Die Blonde wollte nicht, dass irgendjemand mitbekam, um was sich ihr Gespräch mit Hanma drehen würde.

Hanma ließ sich Zeit und Y/n wurde immer nervöser, doch da sah sie ihren schwarzhaarigen besten Freund. Er war von einer Gruppe Mädchen aufgehalten worden. Eine Rothaarige stach ihr besonders ins Auge. Sie stand direkt vor Hanma und sprach ihn an. Je länger sie sprach, desto nervöser schien sie zu werden und platzte beinahe vor Nervosität, als sie fertig gesprochen hatte. Hanma begann den Kopf zu schütteln und sagte etwas zu dem Mädchen. Vermutlich nicht etwas allzu nettes, da das Mädchen irgendwann weinend in Richtung Mädchenklo lief. Ihre Freundinnen liefen ihr eilig hinterher. Hanma beachtete sie nicht weiter, sondern lief weiter zu Y/n.

"You're mine" Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt