4. Kapitel

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Die Ernsthaftigkeit in der Stimme des Muskelprotzes ließ das Mädchen erstarrt stehen bleiben. "Ich hab nicht vor ihm das Herz zu brechen, aber danke für die Info." sauer zischte sie ihn an. "Ich meine es ernst, wenn-" seine Drohung konnte er nicht mehr aussprechen.

"Lass sie in Ruhe. Wenn dein kleiner Freund sich in sie verlieben muss, kann sie nichts dafür." Hanma war hinter seiner besten Freundin aufgetaucht und hatte nur die letzten Sätze ihrer Konversation mitbekommen. Ursprünglich wollte er mit seinen Freunden aus Valhalla sich was zum Essen holen, wurde dann aber von einem der Jungs auf seine Freundin aufmerksam gemacht. Zuerst wollte er sich nur erkundigen wie es ihr geht, doch als er dann mitbekommen hatte wie der Typ mit dem hässlichen Tattoo mit ihr gesprochen hatte, war er zusammen mit seinen Freunden gegangen.

Wäre er alleine gekommen, gäbe es vermutlich Stress und für diesen hatte er momentan keinen Nerv übrig. Y/n sah ihn überrascht an, wandte sich dann aber wieder zu dem Blonden, welcher immer noch ihre Einkaufstasche trug. "Alles gut. Ich guck, dass ich ihm nicht wehtue. Passt dir das?" von Draken kam nur ein stumpfes Nicken als Antwort.

Der Typ war echt komisch. Zumindest empfand das Mädchen so. Vielleicht war er auch einfach jemand mit einem großen Beschützerinstinkt und im Grunde genommen ein netter Kerl. Trotzdem störte Y/n sein Verhalten in irgendeiner Weise.

"Können wir dann weiter?" ungeduldig sah ich zu Draken, welcher nur nickte. Auf Stress mit ihrer Mutter hatte sie wenig Lust und diesen würde sie definitiv bekommen, wenn sie noch länger von Zuhause wegbleiben würde. "Schreib mir einfach, wenn du was wegen Mathe brauchst." sprach sie dann noch an Hanma gewandt, doch als sie seinen schiefen Blick sah, änderte sie ihre Aussage sofort. "Oder ich schreib einfach bei dir ab."

"Also dann, danke fürs tragen." Lächelnd bedankte die Blonde sich bei dem großen Jungen. "Ich hoffe, dass es nicht zu schwer war." „Keine Sorge. Hätte ich kein Bock mehr gehabt, hätte ich dich einfach irgendwann stehen gelassen und wäre abgezogen." teilte Draken ihr keck grinsend mit. „Was für ein Gentleman du doch bist. Deine Freundin muss sicher diese Eigenschaft besonders an dir lieben." entgegnete Y/n mit vor Ironie triefender Stimme mit. „Woher willst du wissen, dass ich eine Freundin habe?" irritiert zog der große Junge mit dem Tattoo seine Augenbrauen hoch. „Wieso trägst du sonst so ein Pinkes Haargummi?" „Achso", sein Blick wanderte zu seinem rechten Handgelenk, „dass hab ich von Mikeys Schwester. Sie wollte unbedingt, dass ich es anziehe." Dazu sagte Y/n nichts mehr. Wenn Draken wirklich nicht wusste, dass das Mädchen was von ihm will, musste er wirklich dumm sein. „Wie auch immer. Ich muss jetzt los." hastig verabschiedete Draken sich von Y/n und lief schnell davon. Kopfschüttelnd wandte Y/n sich der Haustür zu. Gentleman.

" Wer war das an der Tür?" fragte sie ihre Mutter. Der Gestank von Alkohol hing dick in der Luft. "Ein Junge aus meiner Klasse. Ich hab ihn getroffen und er hat mir geholfen." Erklärte ihre Tochter, während diese unauffällig versuchte nicht durch die Nase zu atmen. Sie verabscheute den Geruch von Alkohol und Zigaretten. Zigaretten stanken ihrer Meinung nach furchtbar und Alkohol mochte sie einfach nicht, weil er ihre Mutter so verändert hatte. Ihre Mutter starrte sie angestrengt an, so als würde ihr Gehirn länger brauchen, das eben gesagte zu verarbeiten. "Wie auch immer. Hält dich nicht wie eine billige, sondern mach was Anständiges zum Essen." Kopfschüttelnd drehte sie sich weg und bevor Y/n noch irgendwas erwidern konnte, war ihre Mutter in ihrem Schlafzimmer verschwunden.

10 Minuten später lag Y/n in ihrem Bett und suchte online nach weiteren Schallplatten. Die drei Alben von ihrem Lieblingssänger besaß sie bereits alle als Schallplatte und von einer ihrer beiden Lieblingsbands besaß sie zwei von 17 Alben von AC/DC und die erste Schallplatte von One Direction würde die Tage bei ihr ankommen. Durch ihren Teilzeitjob, bei dem sie regelmäßig mit den Hunden in ihrer Nachbarschaft Gassi ging, verdiente sie sich nebenbei ein kleines Sümmchen Geld und bekam von ihren anderen Großeltern, von der Seite ihres Vaters, ab und zu etwas Geld. Die Sache mit dem Gassi gehen schien ihrer Katze jedoch nicht zu passen. Ständig wenn Y/n nach Hause kam, wurde sie von ihrer Katze fünf Minuten lang angefaucht. Vermutlich lag es am Hundegeruch. Danach dauerte es meistens noch weitere zehn Minuten, bis die Katze sich von ihr wieder anfassen ließ. Doch jetzt lag ihre Katze zufrieden schnurrend auf ihrem Bauch und ließ sich zwischendurch den Nacken kraulen. Murrend legte Y/n ihr Handy weg, griff nach ihrem Mathezeug, welches neben ihr auf dem Bett lag und versuchte sich noch irgendwas für die bevorstehende Arbeit einzuprägen.

Um 22:00 hörte sie dann schließlich auf zu lernen und ging erschöpft ins Bett. Zufrieden mit ihrem Lernergebnis war sie nicht. Es hatte sich so angefühlt, als wären die von ihr gelesenen Formeln fünf Sekunden in ihrem Gehirn abgespeichert gewesen, doch hatten es dann eben so schnell wieder verlassen. Daran ändern konnte sie daran jetzt aber nichts mehr. Mit größter Anstrengung schaffte sie es, ihre Augen offen zu halten, doch das und das spürte sie, würde nicht mal mehr fünf Minuten klappen.

12 Stunden später betrat sie  dichtgefolgt von Hanma den Pausenhof ihrer Schule. "Ich hab dir gesagt, dass ich nichts kann!" versuchte Y/n sich lauthals zu verteidigen, während Hanma sich schon vor Lachen an ihrer Schulter abstützte. "Du hast nicht mal die 1. Aufgabe alleine hingekriegt. Das ist das perfekte Beispiel, wieso es Blondienenwitze gibt. " Sauer drehte sie sich zu ihrem besten Freund, welcher sich gerade eine Lachträne wegwischte. "Daran erinnere ich dich, wenn wir wieder Deutsch, Bio und Geschichte haben." Provozierend grinste das blonde Mädchen den schwarzhaarigen Jungen an, welcher sofort aufhörte zu lachen und sie stattdessen entsetzt an sah. "Deine Haare sind toll. So schön blond und hell. Keine Ahnung wieso es Blondienenwitz heißt." Länger hielt er sein gespieltes Entsetzen dann auch nicht aufrecht und fing wieder an zu lachen. "Jaja, ich dich auch." Belustigt verdrehte Y/n dann doch die Augen und sah sich dann suchend nach einem geeigneten Platz um, wo sie den Rest der Pause ungestört verbringen konnte. "Jetzt hau ab zu deinen Freunden. Diesen Zigarettengestank halte ich keine zwei Sekunden aus." "So schlimm ist das nicht." Halbherzig versuchte Hanma seine Freunde zu verteidigen, obwohl er wusste, dass diese Diskussion mit Y/n nichts bringen würde. Wenn sie einmal anfangen würde, hörte sie erst wieder auf, wenn sie sich durchgesetzt hatte. Zumindest wenn ihr das Thema wichtig war oder sie gerade nicht genervt von ihrem Gegenüber war. "Nur weil du dich selber zu dröhnst. Nur am Rauchen bist du. Ihr stinkt noch schlimmer als meine Katze aus ihrem Maul. Irgendwann klaue ich dir dein ganzes Zeug." Frech grinste sie Hanma an. Ihre Katze hatte eine Infektion im Maul, welche dazu führte, dass die Arme schlimmer aus dem Maul stank, als alles was Hanma je gerochen hatte. Dieser wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, doch wurde dann unterbrochen.

Hab es noch nicht richtig überarbeitet. Entschuldigt die Fehler:)

"You're mine" Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt