6. Kapitel

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„Halt dich an mir fest." befahl er Y/n, als er den Motor seiner Hawk startete. Zögernd legte sie ihre Hände auf seinen Bauch und hielt sich an ihm fest. „Ich bereue es jetzt schon..." murmelte sie, was Mikey zum Lachen brachte, während err los fuhr.

„Nie wieder." sagte sie röchelnd, stützte sich auf ihren Knien ab, die während der Fahrt weich wie Butter geworden waren und versuchte die Fahrt zu verarbeiten. Mikey hatte jede Kurve mitgenommen und ist mit rasanter Geschwindigkeit durch die Straßen Tokyos gedüst. Somit wurde ihr erster Ritt auf einem Motorrad zur schlimmsten Fahrt ihres bisherigen Lebens. Gehässig lächelte Mikey sie an, während er die Eingangstür seines Zuhauses aufschloss.
Im Gebäude angekommen hörte man lauter Mädchen lachen, was Y/n fragend zu Mikey blicken ließ. „Das sind meine Schwester und ihre Freundinnen." erklärte er ihr genervt und zog sich seine Schuhe aus. „Schon wieder zurück?" frage plötzlich eine weibliche Stimme. Y/n sah in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte ein süßes blondes Mädchen, welches sie interessiert ansah. Ihre Haare gingen ihr in dicken Wellen bis zur Brust und ihre Auge hatten einen, wie Y/n fand, einen sehr schönen Grünton. „Bist du Y/n?" fragte sie noch immer lächelnd. „Ja, die bin ich. Bist du die Schwester von Mikey?" fragte Y/n mindestens genau so freundlich. „Ja. Ich bin Ema, freut mich dich kennenzulernen. Mikey hat mir schon von dir erzählt. Willst du mit in mein Zimmer kommen?" bevor Y/n antworten konnte, sprach Mikey. Er klang sichtlich beleidigt. „Y/n ist mein Besuch. Nicht deiner." erklärte er seiner Schwester und verschränkte seine Arme nörgeln vor seiner Brust. „Na und? Lass sie doch für sich selbst reden, du Riesenbaby." sagte Ema und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. Die beiden waren definitiv Geschwister. Y/n beobachtete die Diskussion der Geschwister belustigt. Sie mochte Ema. „Ein anderes Mal sehr gerne," sprach sie dann „sonst dreht das Riesenbaby noch durch." lachend lehnte sie Emas Angebot ab. „Ich mag dich jetzt schon." sagte Ema und grinste sie an. Y/n gab diese Worte nur allzu gerne zurück. „Seid ihr jetzt fertig." meldete sich Mikey zu Wort. Er war mittlerweile extrem ungeduldig geworden. Er wollte Y/n unbedingt sein Garagen-Zimmer zeigen. Also nahm er ihr Handgelenk und zog sie mit sich mit, wobei er ihr keine Zeit ließ, sich von Ema zu verabschieden.

In seinem "Zimmer" angekommen sah Y/n sich erstaunt um. Es war relativ groß und hatte ein gemütliches Bett. Ebenfalls stand eine Couch, ein Tisch und noch jede Menge andere Möbel hier drinnen. „Das gehört alles dir?" fragte sie erstaunt. „Naja, ein großer Teil gehörte meinem Bruder." erklärte er ihr und veranlasste Y/N dazu verstehend zu nicken. „Ordentlich hältst du es ja nicht wirklich." merkte Y/n an und sah sich um. Es lagen überall Klamotten verstreut herum, wobei sie sich freute, dass sie keine Unterwäsche sah. „Stört es dich?" fragte Mikey und ließ sich auf sein großes Bett fallen, welches leicht knarzte. „Nicht wirklich. Passt zu dir." „Willst du deine Jacke nicht ausziehen?" fragte er sie und setzte sich wieder auf. Unsicher, wegen den Narben an ihren Armen, zögerte das blonde Mädchen. „Ich habe deine Narben doch schon gesehen, wenn du dich aber unwohl fühlst, kannst du deine Jacke auch anlassen." erklärte der Junge ihr und lächelte sie aufmunternd an. Zögerlich zog sie sich dann doch die Jacke aus und band sie um ihre Hüfte. Die darauf folgende Stille war ihr unangenehm, weswegen sie das Thema wechselte. „Sind wir nicht gekommen, damit du schläfst?" fragte sie Mikey, welcher grinsend auf sein Bett klopfte, um sie aufzufordern, sich neben sie zu setzen. Das tat sie dann auch und Mikey legte sich wieder hin. „Ist es in Ordnung, wenn ich meinen Kopf auf deinen Schoß lege? Das beruhigt mich immer" Y/n nickte nur. Aus irgendeinem Grund spürte sie eine seltsame Verbindung zu dem Jungen, die sie dazu veranlasste ihm nahe sein zu wollen. Mikey zögerte nicht lange und machte es sich in ihrem Schoß bequem, bevor er die Augen schloss. „Als mein Bruder gestorben ist, habe ich geschlafen. Der Anruf hat mich geweckt und seitdem kann ich nich mehr so gut schlafen. Es klappt häufig nur, wenn jemand in meiner Nähe ist, bei dem ich mich wohl fühle." erklärte er Y/n. Er wollte, dass sie verstand, warum er sie mitgenommen hatte. Er wollte nicht, dass sie dachte, dass er es einfach aus Langeweile tat, sondern, dass sie wusste, dass er ihre Anwesenheit schätzte. Eigentlich war es total komisch, dieses Gefühl zu verspüren, weil sie sich erst seit einem knappen Tag kannten. Dennoch hat es irgendwie sofort zwischen beiden gefunkt. Mikey wusste etwas besser als Y/n, wie er mit diesem Gefühl gut umgehen konnte, aber war sich selbst nicht wirklich sicher, was es bedeutete. Es war ungewohnt für ihn, dennoch wusste er, dass ihm Y/n bereits jetzt schon wichtig geworden war.

Während er sein Erlebnis mit Y/n teilte, hatte sie geistesabwesend angefangen, ihm mit ihren Fingern sanft durch die Haare zu fahren. Es war ein schönes Gefühl. Seine Haare waren total sanft und weckten in Y/n das Bedürfnis, noch weitere Stunden mit diesen zu spielen. Mikey mochte es. Er mochte das Gefühl von ihren Fingern in seinen Haaren. Er lag einfach nur still da, mit geschlossenen Augen und war tiefen entspannt. Sie beide waren still und schwiegen sich gegenseitig an. Worte waren auch gar nicht nötig. Y/n wusste, dass es Mikey gefiel, wie sie durch seine Haare fuhr und Mikey wiederum wusste, dass Y/n es mochte, hier zu sitzen und zutun was sie tat. Ihre davor noch leicht verkrampfte Haltung war komplett verschwunden und sie atmete entspannt durch die Nase. Mikey konzentrierte sich nur auf dieses Geräusch. Als er kurz davor stand, einzuschlafen, klingele sein Handy. Murrend erhob er sich und nahm den Anruf genervt entgegen. „Was ist denn, Kenny?" kurz schwieg Mikey, bevor er seufzend aufstand. „Dafür kriege ich aber mindestens zwei Dorayaki von dir." missmutig sah er zu Y/n, welche ihn fragend ansah. Mikey legte auf, ohne sich zu verabschieden. „Tut mir leid. Kenny braucht mich bei irgendwas." erklärte er ihr enttäuscht. „Alles gut." erwiderte Y/n und sah dem etwas geknickten Mikey lächelnd an. „Davor bring ich dich aber noch nach Hause."

Eine viertel Stunde später war Y/n zuhause und war sich etwas unschlüssig über die Gefühle, die sie für Mikey empfand. Den Rest des Tages verbrachte sie mit grübeln, was ihrer Katze überhaupt nicht passte. Dafür bekam besagte Katze am Abend die ganze Aufmerksamkeit von dem jungen Mädchen, bevor diese ins Bett ging.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 05 ⏰

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"You're mine" Manjiro SanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt