Renovieren (Iwaizumi x Oikawa)

Kapitel 4

Als wir am Haus angekommen sind, ist meine gute Laune jedoch verpufft. Denn Iwaizumi hat mich zum Möbelschleppen verdonnert und jetzt muss ich diese ganzen kaputten Sachen nach draußen kriege. Das hat er doch nur aus rauche gemacht weil ich ihn so geärgert hab, denke ich mir, während ich mit diesem verdammten alten Sessel einen Kampf ausfechte, wer von uns der stärkere ist. Wütend zerre ich an seiner gigantischen Rückenlehne und schleife ihn bis vor Haus. Er wäre eigentlich sehr schön gewesen, wenn da nicht das gigantische Loch mitten auf der Sitzfläche wäre. "Ha, ich hab dich besiegt!" rufe ich Triumphal und strecke dem Stuhl die Zunge heraus. "Sag mal bist du jetzt völlig übergeschnappt?" Höre ich Iwaizumi nun hinter mir, der gerade das Sofa herausschleppt. "Von wegen, aber hast du ne Ahnung, wie schwer dieses Scheißteil hier ist?!" Sage ich und zeige auf den Sessel. Doch Iwaizumi verdreht nur die Augen und geht wieder ins Haus. Ich folge ihm und wir sehen uns zufrieden an. Alle Möbel sind raus aus den Räumen und bis auf die Küchensachen und die Waschmaschine sind nun alle Räume leer. "Jetzt lass uns erst einmal alles abstauben und putzen. Dann sehen wir mal was repariert werden muss und wir können deine Sachen schon einmal reinbringen," schlägt Iwaizumi vor und ich nicke. Also schnappen wir uns Eimer, Lappen und Besen und Wirbeln durchs ganze Haus. Ich schrubbe die Fenster so lange bis man endlich wieder etwas durch sie sehen kann und Iwaizumi hat den Spinnennetzen den Krieg angesagt. Wie ein Verrückter rennt er mit dem Besen durch die Wohnung und schrubbt die Decken und Ecken von den Nerzen frei. Dabei hört er die lustigsten Lieder und scheint richtig gute Laune zu bekommen. Diese gute Laune strahlt auch auf mich ab und ich schaue begeistert das Fenster an welches jetzt wieder blitzt und strahlt. Auch der ganze Raum ist nun heller und das Haus verliert so langsam seinen Schrecken. Wenn da nicht noch die kaputten Böden und Tapeten wären. Doch ich lasse mich nicht entmutigen schrubbe als nächstes die Böden und fege den ganzen Staub nach draußen. Die Türen und Fenster stehen alle speerangelweit offen und die Frische Luft vertreibt so langsam auch das letzte Staubkorn. Als wir mit unserem kleinen Putzanfall fertig sind ist es draußen mittlerweile schon dunkel und spät in der Nacht. Iwaizumi ist gerade dabei den letzten Wassereimer auszukippen als ich die Fenster wieder Schließe. Er kommt zu mir und ich grinse ihn zufrieden an. "Das sieht doch schon mal besser aus," sage ich müde aber glücklich. Er nickt erschöpft und sieht dann auf seine Uhr. "Sollen wir heute hier schlafen? Bis wir bei mir sind ist es schon morgens," schlägt er vor. "gerne, aber worauf sollen wir denn schlafen?" Frage ich und er beginnt etwas stolz zu grinsen. "Ich habe uns ne aufblasbare Matratze mitgebracht." Ich sehe ihn überrascht aber glücklich an. "Super! Dann nichts wie los!" Sage ich motiviert und renne raus. Er folgt mir und wir schaffen es tatsächlich ein ziemlich gemütliches Plätzchen herzurichten. Iwaizumi hat die Matratze aufgeblasen und die Bettsachen herangeschleppt, während ich alles schön hingelegt habe und die kleine Ecke so ziemlich kuschelig aussieht. "Warum muss die eine Matratze denn Kaputt sein?" Nörgelt Er noch, denn er hat wohl nicht geplant das wir gemeinsam auf der Matratze schlafen. Mich hingegen freut es eher, denn ich bin total der kuscheltyp. Iwaizumi nur leider nicht so sehr, zumindest gibt er es nicht so gerne zu. "Jetzt komm schon du Grummel!" sage ich sanft lächelnd und klopfe auf den Platz neben mir. Er brummt zwar unglücklich, kommt dann aber neben mich und schlüpft unter die Decke. Als ich mich zu ihm umdrehe, sehe ich wie er sich bei der Bewegung leicht verspannt. Grinsend sehe ich zu ihm, während er peinlichst darauf achtest mich nicht anzusehen. Ich weis nicht warum ich auf einmal auf die Idee komme doch ich schmiege mich zufrieden brummelnd an ihn an und schnappe mir seinen Arm. Das zischende einatmen was dabei von Iwaizumi kommt bringt mich zum kichern. "Was ist denn Iwalein, ich hab nur angst vor den Krabbelviechern," lüge ich frech und das weis er auch. Dennoch brummt er nur und ich genieße die Wärme die er mir spendet. Naja er hat auch wenig Optionen, denn er liegt in der Ecke und wenn er mich nicht wegschiebt, wird er ich wohl nicht los. Da er das aber nicht tut, scheint es ihm wohl gar nicht so schlecht zu gefallen. Denn wenn Iwa etwas nicht will, dann merkt man das, dass musste ich leider schon lernen. Doch gerade gibt es nichts mehr was mich stört. Die Matratze ist erstaunlich bequem, das Bettzeug ist angenehm und Iwaizumis langsam ruhiger werdender Puls lullen mich ein und ich merke wie ich immer müder werde. Auch Iwaizumi scheint mittlerweile von der Müdigkeit übermannt zu werden, immerhin sind wir seit 7 Uhr nur noch auf Achse gewesen und haben alles mögliche herumgeschleppt. Doch es hat sich echt ausgezahlt. Während ich noch darüber nachdenke, ist Iwaizumi schon eingeschlafen und ich sehe lächelnd zu ihm auf. Seine sonst meist eher grimmigen Gesichtszüge sind weg und seine Lippen sind leicht geöffnet, was mir verrät, dass er wohl schon schläft und nicht einfach so tut. Seine Haare sind von der ganzen Arbeit ziemlich strubbelig geworden und ich zupfe vorsichtig einige Grashalme aus ihnen, die er sich wohl vorhin eingesammelt haben muss. Er wollte unbedingt einmal in den Garten und ist sofort über ein Gewächs gestolpert und im Gras gelandet. Bei der Erinnerung lache ich leise und versuche ihn nicht wieder wach zu machen. Als seine Haare von den kleinen grünen Halmen befreit sind, fahre ich noch einmal vorsichtig durch die schwarzen Strähnen und nehme dann meine Hand wieder weg. Wenn er davon wüsste würde er mich vermutlich umbringen. Auch bei diesem Gedanken muss ich schmunzeln und drücke meine Nase zufrieden seufzend an seinen Arm. Als er sich daraufhin bewegt, denke ich schon er ist doch wach geworden, doch als er dann plötzlich seinen Amr auf mich rollt und ich so unweigerlich an seine Brust rolle, da die Luftmatratze dadurch halt nach unten gedrückt wird, merke ich wie mir ganz warm wird. Iwaizumis Geruch steigt mir noch präsenter in die Nase und sorgt dafür das eine unfassbare Ruhe in mir einkehrt. Auch meine Augen fallen langsam zu und ich denke noch, dass das morgen bestimmt Ärger gibt, doch jetzt kann und will ich auch nicht mehr darüber nachdenken.