[Kapitel 7 - Das Ende?]

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Aguni befahl den Start der Hexenjagd und Niragi ballerte ziellos in die Decke. Manchmal konnte dieser Mann wahnsinnig kindisch sein. Keilani fand keinen Gefallen an Agunis Idee. Unter diesen Menschen waren mit Sicherheit genügend, die Keilani mit Leidenschaft erschießen würde, doch einige wie dieser Arisu, seine Usagi, Kuina, Ann und einige weitere würde nicht einmal Keilani einfach umbringen.
,,Keila...", flüsterte jemand ihr in den Nacken, bevor er sie in einen tiefen Kuss zog.
,,Was befürchtest du in deinem kleinen hübschen Kopf?"
,,Dass du zu viele umbringst. Wir brauchen immer noch Leute für die Spiele", antwortete Keilani. Niragi lächelte sie an und streichelte ihre Wange:,, Liebling, die Mehrheit von denen-" Er deutete mit seiner Waffe auf einen flüchtenden jungen Mann im Hawaii-Hemd und drückte ab, sodass dieser tot zu Boden fiel. ,,sind tatsächlich nur Balast, den wir guten Gewissens entsorgen können." Keilani seufzte. Er würde es nie verstehen. Sie löste sich aus seinen Armen und lief genervt fort. Kurz darauf wurde sie brutal zurückgezogen und noch näher an ihn heran. Flüsternd, nur dass sie es verstand, erklärte er ihr:,, Wenn du dich gegen mich stellst, weißt du was dich erwartet."

Keilani sah ihn mit wütenden Augen an

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Keilani sah ihn mit wütenden Augen an. Sie mochte es nicht, wie ein kleines Kind zurückgehalten und unterdrückt zu werden. Sie würde tun und lassen, was sie wollte. Sie würde zu der Gefahr werden, die sie alle fürchteten.
,,Machst du dir Sorgen, dass ich meine Waffe gegen dich richten könnte?"
Niragi lachte:,, Das wirst du nicht. Dafür liebst du mich zu sehr. Bevor du mich erschießen könntest, würde ich dir deinen kleinen süßen Arsch versohlen." Keilani riss sich wieder los und warf ihm nur noch einen verfluchenden Blick zu. Der Wahnsinn war der Sex mit ihm, doch Größenwahnsinn brannte sich in sein Gehirn wie ein zerfleischender Virus. Arisu traf sie unterwegs an. Sie richtete erschrocken ihre Waffe auf ihn. Er hob ängstlich die Hände, war bereit erschossen zu werden. Keilani war nicht in der Stimmung und wies ihn mit einem Kopfnicken an zu verschwinden. Durch die Flure traf sie mehrere verängstigte Bewohner an, die allesamt vor ihr weg rannten. Sie musste zugeben, dass auch ihr diese Angst gefiel, da sie so niemand unterschätzte. Sie stellte Feuer fest im Innenhof. Das musste also der Scheiterhaufen sein. Die Militärelite legte schon fleißig tote Leute darauf, doch die Hexe war nicht darunter. Das war abzusehen, dachte Keilani und fuhr sich genervt durch die schwarzen langen Haare. Kurzerhand strich sie diese zu einem festen Zopf und verlief sich auf das Dach, um darüber nachzudenken, wer die Hexe sein könnte. Aguni? Nein, nicht einmal dieser machtgierige Idiot könnte ein Spiel inmitten des Beach provozieren. Außerdem war das Mädchen nie aufmüpfig oder frech gegenüber der Führungsebene geworden.
Auf dem Dach entdeckte sie Niragi, der sich mit Chishiya unterhielt. Dieser angebende Möchtegern-Prolet mit seiner Waffe auf der Schulter brachte Keilani angesichts der Situation dennoch zum Lachen. Wie er sich vor ihm aufbaute, um seine Überlegenheit zu demonstrieren, als hätte er das zwingend nötig. Das war purer Neid vor Chishiyas Cleverness. Doch da entdeckte ich, wie Chishiya etwas selbstgebautes aus seiner Jackentasche zog und die Karten. Er hörte ein Klicken hinter sich und hob instinktiv die Hände, als er meine Stimme hinter sich wahrnahm:,, Das würde ich an deiner Stelle nicht tun." Chishiya grinste:,, Deine Frau ist da. Ein Glück für dich." Niragi betrachtete erst Keilani, die ihm nur zunickte und anschließend den Weißschopf:,, Wolltest du mich etwa umbringen?"
,,Nein, wo denkst du hin", antwortete dieser sarkastisch.
,,Ich wollte nur sichergehen, dass du Keilani die ganze Wahrheit gesagt hast, bevor wir hier alle sterben werden."
Sie sah Niragi eindringlich in die Augen. Wahrheit? Wovon konnte Chishiya sprechen? Sie war sich keiner Lüge oder Verschwiegenheit bewusst. Ein tiefes Schmerzempfinden von Betrug erfüllte ihr Herz und durchbrach ihre aufgebaute Mauer.
,,Chishiya... Wage es nicht", knirschte Niragi mit den Zähnen. Somit war Keilani klar, dass er etwas verheimlichen musste.
,,Du hast es ihr also nicht erzählt. Natürlich nicht. Danach würde sie dich selbstverständlich verlassen."
Keilani deutete mit einer Waffe auf Chishiya und mit der zweiten auf Niragi:,, Was hat das zu bedeuten?"
,,Er redet Schwachsinn. Wie immer", redete sich Niragi raus. Keilani schoss neben ihn auf das Dach um ihrer Verstimmung Deutlichkeit zu verschaffen.
,,Okay! Okay! Ich erzähls dir", sagte Chishiya zuckend.
,,Nein!", schrie Niragi. Bevor er Chishiya stoppen konnte, hielt ihm Keilani die Waffe ins Gesicht.
,,Niragi hatte nicht nur vor dich in ihn verlieben zu lassen. Sondern er vereinbarte auch mit Aguni deinen Tod. Sobald sie ihr Ziel der Karten mit dir erreicht hätten, würden sie dich erschießen. Ganz einfacher Kopfschuss, damit du ihnen nicht zum Verhängnis werden würdest."
Chishiyas Erzählungen ergaben Sinn und Niragis Blick bestätigte ihre Annahme. Sie wurde betrogen.
,,Ihr wolltet mich einfach so im Borderland zurücklassen?", flüsterte sie beinahe. Dieser ekelhafte Plan musste auf Agunis Mist gewachsen sein.
,,Das war übrigens Niragis kleiner verzwickter Plan", korrigierte Chishiya ihre Vermutung. Niragi sah keinen Grund mehr darin etwas dazu zu sagen. Es war eh vorbei und alles raus, was sie hören musste. Alle Geheimnisse, alle Vereinbarungen, die er mit Aguni traf, bevor er dieser Frau sein ganzes Leben versprach. Damit war wohl nun Schluss. Sie sah ihn angeekelt und vorwurfsvoll an. Er meinte sogar eine kleine Träne im Mondlicht reflektieren zu sehen. Sie trat Chishiya in die Kniekehlen, sodass dieser zu Boden ging, hielt ihm die Waffe an den Kopf und sagte:,, Verschwinde. Bevor ich es mir anders überlege und dir dein Gehirn für deinen Verrat wegpuste." Das ließ sich Chishiya nicht zweimal sagen, versteckte sich allerdings nur hinter der Tür, da er seinen Plan, Niragi in Brand zu setzen noch nicht hinter sich gebracht hatte.
Lange herrschte Stille zwischen den beiden, bis Niragi einen Schritt auf sie zu ging:,, Hör zu-"
,,Komm mir bloß nicht zu nah", sie hielt ihre Waffe auf ihn. In ihren Augen sah er die Bereitschaft ihn von dem Dach zu pusten.
,,Da kannte ich dich noch nicht, Keila. Du warst ganz frisch und Agunis Argumente, dass du undiszipliniert warst und keine Achtung vor Autoritäten hattest, waren realistisch, sodass ich ihm zustimmte, mich als dein Wachhund und Geliebter auszugeben. Diese furchtbare Idee-"
,,mich am Ende zu töten?"
,,Ja... stammte tatsächlich von mir, aber auch nur, weil ich dich damals noch als Hindernis sah!"
,,Und was bin ich jetzt, Niragi?"
,,Du bist... Du bist... meine Frau geworden"
Kurz hielt Keilani inne und als sie unaufmerksam in seine dunklen Augen sah, senkte er auch seine Waffe. ,,Du bist noch immer meine Frau und wirst es immer bleiben."
Keilani war ein wenig gerührt von seinen Worten. Vielleicht war das wirklich nur altes vergangenes Gequatsche und kein Verrat. Seine Pläne hatten sich geändert. Er würde an ihrer Seite kämpfen. Keilani wollte auf ihn zugehen und er öffnete seine Arme. Als sie sich in seine Arme fallen ließ, umarmte er sie fest:,, Wenn du auch nur einem erzählst, dass ich so viele Gefühle zulasse, bring ich dich doch um."
,,Das könntest du nie. Dafür liebst du mich zu sehr", affte sie ihn selbstgefällig nach. Er lachte, schluckte dann und drückte sie entschuldigend beiseite, wodurch sie zu Fall kam und auf dem Boden ihre Wunde hielt. Verständnislos blickte sie in seine Richtung und sah wie Niragi in Flammen aufging und vom Dach stürzte. Keilanis Augen rissen auf. Das war nicht passiert. Das war reine Imagination. Sie sah Chishiya, wie er vom Boden aufstand und mit den Karten und seinem Gerät das Dach verließ. Einen letzten arroganten Blick warf er ihr zu, bevor er hinter der Tür verschwand.
,,Nein. Nein. Nein! Nein! Nein!", sie wurde immer lauter und schüttelte mehr den Kopf. Sie zog sich zum Dachende und blickte hinab. Dort lag ein brennender Niragi. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich zurück. Den Anblick konnte sie nicht ertragen und hielt sich die Hände vor den Mund um nicht zu laut zu schreien. Trauernd zog sie die Knie an ihre Brust.
Ihr Verhältnis wurde unterbrochen von Wut, Eifersucht, Arroganz, Herrschsucht und Rivalität, aber immer wieder konnten sie zurück zueinander finden. Selbst den Verrat hatte sie ihm verziehen. Alles dafür, dass Chishiya ihn töten konnte. Das war die ganze Zeit sein Plan. Uns gemeinsam stürzen.
Trauerphase Nummer 2: Wut. Sie ergriff Niragis Waffe.

Der Mann, der für mich mordetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt