[Kapitel 8 - Die zweite Trauerphase]

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Schlürfend lief sie mit ihrer blutenden Wunde durch die Flure und suchte nach diesem verräterischen Schweinehund. Er würde an seinen eigenen Finger ersticken, wenn sie mit ihm fertig war. Er solle Blut spucken, wenn er ihr ins Gesicht sah und an inneren Blutungen langsam und leidsam krepierte. Die ganze kleine Verbindung entdeckte sie in der Lobby, wie sie aus dem brennenden Haus fliehen wollte.
,,Chishiya, du lügender Bastard!", schrie sie ihn an. Arisu sah sie verängstigt an und anschließend Chishiya:,, Was hast du getan??" Dieser zuckte nur mit den Schultern:,, Das notwendige zum Erfolg unseres Planes." Keilani schoss auf ihn und der kleine Wurm konnte sich tatsächlich noch hinter einer Säule verstecken. Arisu versuchte auf Keilani einzureden und als sie ihm berichtete, dass er Niragi ermordet hatte, wich ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Er erkannte den Ernst in ihrer Wut. Sie würde keine Ruhe geben, bis sie jemand ausschaltete. In einer Sekunde Unaufmerksamkeit wurde sie von hinten niedergeschlagen. Direkt fiel sie in Ohnmacht.

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,,Bindet sie fest! Sie darf sich nicht selbst lösen können, sonst bringt sie uns alle um!", hörte sie eine bekannte Stimme vor ihr rufen und mehrere Personen ein Seil um sie herum binden. Ruckartig wollte sie sich aufsetzen, als sie einen Lauf an ihrer Stirn spürte. Es war Arisu der achtsam auf sie zielte, aber den Mut nicht besaß einfach abzudrücken. Grinsend fragte Keilani:,, Warum tust du uns beiden nicht einen Gefallen und drückst ab, mhm? Komm schon. Trau dich. Du hast es gehört. Ich bringe euch sonst alle um." Arisu bemühte sich um Standhaftigkeit. Usagi band Keilani weiterhin fest und Chishiya beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung. Sofort riss sich Keilani aus ihren Fesseln und griff nach Niragis Waffe vom Boden und drückte ab. Ihr Ziel: Chishiya, hätte sie auf gar keinen Fall verfehlt, aber er war wieder clever genug, die Kugeln herauszunehmen. Er zeigte sie ihr voller Genugtuung. Arisu hielt Keilani zurück und rief:,, Keilani! Wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir hier raus wollen!"
Sie spuckte auf den Boden, wandt sich aus seinen Griffen und legte die Waffe wie Niragi auf die Schulter. Er hatte recht. Das hatte etwas mächtiges. ,,Wieso sollte ich das tun, nachdem er mir meinen Mann genommen hat?" Usagi sah Arisu besorgt an. Da wurden sie still. Sie konnten ihr Misstrauen nachvollziehen. Eine sonderbare Reaktion. Sie erwartete eigentlich, dass sich alle mit Messern auf sie stürzten und zerstückeln wollten.
Man hörte Schüsse und Schreie. Keilani duckte sich nicht, sah sich um und entdeckte einen Mann im schwarzen Mantel, der wild auf die Leute schoss. Ein Veteran, dachte sie bei der Waffenführung und der zielgerichteten Bewegungen. Er wusste genau, wie er alle ausschalten konnte.
,,Wir müssen spielen. Wenn wir ein anderes Spiel spielen, wird er da wohl kaum in die Quere kommen", schlug Arisu vor, nachdem sie durch die Flucht vor den Schüssen einige Leute verloren hatten. Unter anderem Chishiya, was Keilani sehr genoss. Er sollte wie Vieh erbärmlich abgeschossen werden von diesem König. Kuina bedachte Keilani mit einem intensiven Blick. Sie hingegen ignorierte sie nur und bestückte ihre Waffe wieder mit Kugeln. An einer Spiellocation angekommen zwischen sämtlichen Containern sahen sie sich um. Auf einem Tisch stand die Regelung, dass das Spiel beginne, sobald sie vollzählig waren. Keilani schnaupte genervt und legte sich das Armband um.
,,Wir sind zu wenige", stellte jemand fest und Keilani lachte arrogant. Was für Blitzmerker. ,,Dir steht meine Waffe, Süße", hörte sie es hinter sich.

 ,,Dir steht meine Waffe, Süße", hörte sie es hinter sich

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Erschrocken fuhr sie herum, da sie die Stimme erkannte. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie stürmte auf die Person zu.
Seine Narben interessierte sie nicht. Er war zurück und sie würde sich keinen Moment mehr wünschen, als diesen. Er schloss sie kräftig in seine Arme. Er roch stark nach Rauch und Feuer. Sein gesamter Körper war übersät mit Narben, welche Keilani besorgt sanft mit ihren Fingern entlang fuhr. Er strich über ihren Kopf, küsste ihren Scheitel und flüsterte:,, Schon okay, Babe. Hast du für mich diesen Chishiya erledigt?"
,,Noch nicht. Wenn ihn nicht der Pik König erledigt, nehme ich ihn mir vor", lächelte sie ihn an.
,,Das ist mein Mädchen", lachte er laut.
Kuina sagte zu ihren Teamkollegen:,, Das ist nicht gut. Wir können nicht mit ihm spielen."
Niragi erhob seinen Arm, seufzte und sagte:,, Nur leider bekomme ich das Band eh nicht mehr ab." Sie waren sich dessen bewusst, dass sie wohl oder übel mit ihm spielen mussten. In ihrer gemeinsamen Anwesenheit waren alle eingeschüchtert und Niragi spürte diese Furcht. Es gefiel ihm noch immer. Endlich erschien das gegnerische Team und ein nackter Mann, der sich als Kyuma vorstellte, erklärte die Regeln. Keilani war von dem freihängendem Penis so abgelenkt, dass Niragi eine gewisse Eifersucht empfand, es dennoch mit dem Spruch:,, Erinnerst du dich an meinen? Der war doch deutlich größer, als seiner" wieder für ihn entschied. Keilani biss sich von der Erinnerung erregt auf die Unterlippe, was Kyuma nicht entging. ,,Ihr habt da ja ein Pärchen. Passt auf, dass ihr euch nicht gegenseitig in den Tod reißt. Nutzt eure Verbindung." Keilani ergriff Niragis Hand. Dieser küsste ihre sanft und entschied sich Arisus Plan Folge zu leisten.

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,,Du bist schuld, dass wir alle sterben werden", warf Niragi Takatora vor und nahm Keilani mit sich zwischen die Container. Er setzte sich auf den Boden, an einen Container anlehnend.
,,Es kann doch nicht sein, dass wir wegen so einem Idioten drauf gehen", meckerte er. Keilani kniete sich akzeptierend vor ihn:,, Weißt du, dass ich einfach nur froh bin, dich bei mir zu haben, wenn ich sterbe? Ich dachte, ich hätte dich verloren, als ich dich im Feuer am Fuße des Gebäudes sah."
Niragi lächelte und drückte sie an seine Brust. Dieses wohle Gefühl, welches sie in ihm auslöste, beschrieb die pure Sehnsucht.
,,Wollen wir nicht... ein letztes Mal?", flüsterte sie während sie an seinen Verbänden und Blusen zupfte. Sie nahm seinen Kopfverband ab und fuhr ihm durch sein wundervoll erhaltenes Haar. Er konnte es kaum glauben, dass sie ihn noch immer attraktiv fand und stürzte sich in den Kuss mit ihr. Sie rissen sich die Kleidung vom Leib und Keilani erkannte endlich das Ausmaß seiner Verletzungen. Unbeachtend ließ sie sich von ihm liebkosen und hauchte ihm Küsse auf die vernarbte Haut. Er drückte sie auf den Boden und drückte sofort seinen Penis in sie. Keuchend verschnellerte er sein Tempo und Keilani lächelte befriedigt in sich hinein. Nach ihrem gemeinsamen Orgasmus lehnten sie Arm in Arm am Container. Niragi küsste ihre Wange:,, Würden wir das Spiel überleben, dann würdest du vermutlich noch schwanger werden." Keilani kicherte:,, Schön wäre es, aber ich bezweifle, dass die Zeugung von Kindern im Borderland möglich wäre." Niragi lachte bestätigend und schloss seine Augen im Sonnenlicht. Wie sehr er diese Zeit mit ihr genoss. Er hatte nur die Flammen überlebt, da er zurück zu Keilani wollte. Seinen letzten Wunsch hatte er also damit erfüllt. Auf den Laser wartend, erklang schließlich die Stimme auf dem großen Monitor:,, Der Spielstand hat sich verändert. Das Team der Spieler führt mit 500 Punkten." Keilani riss die Augen auf und sah Niragi glücklich in die Augen:,, Irgendjemand hat im Battle gewonnen!" Keilani fiel Niragi um den Hals. Auch er war erstaunt. Das musste Arisu gewesen sein, aber wie denn nur? Sie gingen zurück zur Basis, doch auf dem Weg fanden sie einen blutenden Takatora. Niragi bereute seine Worte im Moment der Erkenntnis. Takatora hatte sich geopfert, um ihnen das Leben zu retten.
Sie beerdigten ihn und legten seine Mütze auf den Pfahl. Keilani und Niragi standen in Entfernung auf dem Hügel und beobachteten ihr Leiden. Niragi verkrampfte sich. Das hatte er von diesem Kerl nicht erwartet. Keilani legte ihm behutsam eine Hand auf den Arm:,, Sei einfach dankbar."

Der Mann, der für mich mordetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt