Kapitel 3

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„Mr. Potter, Ihr Kaffee."

Überrascht sah Sirius von den Dokumenten auf, die auf seinem Schreibtisch verteilt lagen und blickte zu Lindsey, die gerade mit einem kleinen Tablett in sein Büro kam. Ihre braunen Haare fielen in einem langen geflochtenem Zopf an ihrem Rücken entlang, große bunte Ohrringe baumelten an ihren Ohren und neben dem Rock und dem Hemd, das sie immer trug, hatte sie viele, viele Armbänder aus bunten Perlen an ihren Handgelenken.

Sie kickte die Tür hinter sich zu und lief zu seinem Tisch, um darauf zu sehen.

„Das sieht aber nicht organisiert aus", meinte sie amüsiert. „Aber solange Sie den Überblick haben."

„Es geht", lachte Sirius leicht, während er ein paar Ordner zur Seite räumte, damit Lindsey das Tablett abstellen konnte. „Sie wissen, dass Sie mir nicht jeden Morgen einen Kaffee bringen müssen, richtig?"

„Aber ich will doch", widersprach Lindsey, während sie die Tasse und das Löffelchen so rückte, dass alles ordentlich lag. Sogar einen verpackten Keks hatte sie ihm mitgebracht. Lindsey war... nun, an erster Stelle war sie Sirius' Sekretärin, ohne welche er den Überblick über seine Meetings und andere Termine verlieren würde.

Sie war ziemlich frech und Sirius konnte sie nie davon abhalten, wenn sie sich in Meetings mit ihren Kommentaren einmischen wollte. Sie war ein wenig jünger als er, vier, fünf Jahre vielleicht und arbeitete erst seit einem Jahr bei ihm. Sie waren Freunde, würde Sirius sagen, denn neben dem Beruflichen, fragte Lindsey oft gerne nach Teddy oder versuchte Sirius mit doppelten Keksen eine Freude zu machen, während er mitten in der Scheidung gewesen war.

Im Grunde jeder in der Firme dachte, dass sie was zusammen hatten.

Diese typische Boss-Und-Angestellte-Sache. Aber sie waren nicht in Fanfiction, wo sowas passierte, meinte Sirius immer kopfschüttelnd, wenn er mal wieder die Blicke bemerkte, die ihm und Lindsey zugeworfen wurden, wenn sie irgendwo zusammen hergingen. Glücklicherweise war er der Boss und wenn er wollte, dann konnte er auch jeden feuern, weswegen niemand etwas sagte.

Im Grunde jeder in der Firma wusste, dass Lindsey auf ihn stand.

„Ich habe Ihr Treffen mit Mr. Crouch auf morgen verlegt", erklärte Lindsey nebenbei, während sie einen halben Teelöffel Zucker in seinen Kaffee mischte. Sirius machte sich ein wenig Sorgen, warum sie das so genau wusste. „Damit Sie die verlängerte Mittagspause haben, so wie immer."

„Danke, Miss-"

„Sagen Sie doch Lindsey. Das hab ich Ihnen doch schon lange gesagt."

„Danke, Miss Lindsey, aber ich brauche die Mittagspause heute nicht so lange. Teddy's anderer Vater holt ihn heute ab."

„Ach, süß. Dann können Sie länger hier bleiben", meinte Lindsey fröhlich. „Soll ich Ihnen einen Platz im Restaurant buchen?"

„Nein", seufzte Sirius. Lindsey konnte ja nicht wissen, dass er seit der Trennung nicht mehr dort hinging, um zu Mittag zu essen. Früher hatte Remus ihn dort überrascht, damit sie ihre Pausen zusammen verbringen konnten. „Ich bestell mir einfach was aufs Büro."

„Muss ich Ihnen alles erklären, Mr. Potter", seufzend stemmte Lindsey die Hände an die Hüfte: „Essen sollte man vom Arbeitsplatz trennen. Außerdem könnten Sie damit etwas dreckig machen."

Das Durcheinander namens Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt