Kapitel 6

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Wach wurde Sirius davon, dass auf ihm jemand saß. Jemand, der klein war und chaotische Locken hatte und große, aufgeregte Augen, die sich freuten, ins lange Wochenende zu starten.

„Papa! Enlich bist du wach. Enlich hab ich dich gefunden. Ich dachte, wir spielen Verstecken", beschwerte sich Teddy in seiner niedlichen, leicht empörten Stimme. Er saß auf Sirius' Torso, ein Bein auf der einen Seite, das andere auf der anderen und die Hände hatte er an die Hüfte gestemmt, während er streng zu Sirius runtersah: „Und dass Dada hier schläft, hast du auch nich gesagt."

„Tut mir leid, Bär", gähnte Sirius und streckte sich einmal durch, bis seine Arme über die Lehne reichten. Am liebsten würde er rüber rollen und das Gesicht wieder im Kissen verstecken und weiterschlafen, aber Teddy's Gewicht hielt ihn davon ab. Nicht, dass Sirius ihn nicht hätte runterschubsen können, er mochte es bloß Teddy im Glauben zu lassen, dass er stärker war.

„Können wir Kakao trinken?", meinte Teddy aufgeregt. Er wackelte leicht, bis Sirius ihn festhielt und sich runter gegen die Brust drückte: „Ah, Papa!"

„Ich will schlafen", grummelte Sirius in Teddy's Haare: „Ich bin ein Bär im Winterschlaf, grr."

„Ich bin ein Bär!", sagte Teddy fröhlich. „So nennst du und Dada mich immer. Aber ich will keinen Winterslaf."

Schlaf, schhh", murmelte Remus irgendwo neben ihnen und Sirius' Herz machte einen freudigen Sprung. Nicht, dass er erwartet hatte, dass Remus nicht mehr da wäre, wenn er aufwachte, aber es hinterließ trotzdem ein wohliges Gefühl, dass sie zusammen im Bett lagen und Teddy kuschelten und Sirius wurde ganz warm, als er sich erinnerte, was sie in der Nacht getan hatten.

„Winterschschschlaf", Teddy kicherte los, als Sirius ihn dafür kitzelte und strampelte mit den Beinen, bis er Remus aus Versehen einmal und Sirius zweimal getreten hatte.

„Ow", Remus drehte sich vom Rücken auf die Seite und Teddy sah sofort schuldbewusst zu ihm rüber, seine Augen entschuldigend geweitet: „Kleiner Mann, was sagt man, wenn man jemandem weh tut?"

„Sowy"

„Sorrrry"

„Tut mir leid", Teddy grinste sein süßes, neckendes Lächeln: „Willst du ein Kuss, damit es nich mehr weh tut?"

Sirius nickte stolz: „Definitiv mein Sohn."

„Sei leise, Sirius", Remus verdrehte die Augen: „Komm her, Bär."

Wegen Teddy's Lächeln war es nur ein ganz leichter Kuss und eher ein die Lippen kurz an Remus' Wange Halten und Remus wuschelte Teddy bloß belustigt durch die Haare, als dieser stolz zu ihm hochsah.

Danach schwang er sich Teddy über die Schulter und unter Teddy's lautem, kindlichen Lachen trug er ihn die Treppe hoch ins Bad, damit sie sich die Zähne putzten. Währenddessen stellte Sirius einen Topf Hafermilch auf und kippte Kakaopulver hinein. Die Couch ließ er genau so, wie sie war, voller Decken und hin und her geschobenem Laken und faltigen Kissen.

Da bald Weihnachten war, müssten sie bald einen Tannenbaum besorgen, aber Sirius dachte erstmal nicht daran, sondern an den gemütlichen Morgen, den sie nach langer Zeit wieder zu dritt verbringen würden. Wie eine kleine, glückliche Familie.

„Vorsichtig, Teddy, das ist heiß", warnte Sirius freundlich, während er Teddy seine Tasse reichte, als dieser auf dem Sofa in einer der Decken gekuschelt saß. Anscheinend hatte er im Bad eine Diskussion eröffnet, die Remus nicht gewinnen konnte, weswegen sie jetzt auf seinen Wunsch hin Weihnachtsmann & Co. KG schauen müssten.

Das Durcheinander namens Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt