¦ 61 - The worst pain¦

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Ich sah mich weiter um und da waren sie, diese Augen, vor denen ich mich gefürchtet hatte.

Dieses Grün brannte sich in meine rein und irgendwann bemerkte ich, dass er am Grinsen war...aber es war kein freundliches, eher ein dreckiges Grinsen. Ich musste hier weg!


Ich spürte, wie die Panik in mir ausbrach und wieder ließ ich meinen Blick durch die Menge schweifen, doch niemand war zu sehen, der mir hätte helfen können. Ich sah zu dem Typen, welcher eben noch mit mir Spaß haben wollte, doch er hing schon an den Lippen des Mädchens. Ich wandte meinen Blick wieder Grünauge zu und mein Herz setzte einen Schlag aus. Er kam auf mich zu. Er kam direkt auf mich zu und sein Grinsen bedeutete nichts Gutes. Schnell stand ich von dem Hocker auf, wobei ich eher nach hinten fiel und ging nach draußen. Hier würden sicherlich viele Personen sein und mir diesen Typen vom Leib halten!

Doch falsch gedacht, hier war nichts los. Als ich gerade um eine Ecke gehen wollte sah ich zwei Personen. Ich war schon dabei mich umzudrehen, als sich ein Gesicht mir zuwandte und sich mein kompletter Brustkorb zuschnürte.

Die blauen Augen verengten sich, während das Mädchen, welches ihn an die Wand presste, weiter seinen Hals abküsste. "Ist irgendetwas?"

Ich konnte den genervten Unterton in seiner Stimme kaum überhören. Das war es. Der Moment, in dem ich spürte, dass ich verloren war. Ich musste an die Küsse denken, zwischen Sam und mir, und dass er mich nur ausgenutzt hatte. Seine Absicht war gewesen, mich ins Bett zu kriegen...tja, das hatte er nicht geschafft, also musste jemand anders her...und ich hatte mich mal wieder auf so etwas eingelassen, weil ich einfach zu dumm war, um Sachen richtig einzuschätzen und jetzt spürte ich, wie Welt einzukrachen schien.

Ohne ein weiteres Worte, ging ich wieder zurück. Ich durfte darüber jetzt nicht nachdenken. Sam sollte mir egal sein!

Als ich wieder drinnen angekommen war, fiel mir auch wieder ein, warum ich überhaupt draußen gewesen war. Doch ich konnte ihn nirgendwo entdecken. Gut so. Ich ging um die nächste Ecke, weiter ins Haus rein und anhand der Schlange, konnte ich mir denken, dass hier irgendwo eine Toilette war. Also bog ich um die nächste Ecke, wo vereinzelt knutschende Pärchen standen. Zwei Ecken weiter, war ich komplett allein...allerdings auch in so einer Art Sackgasse. Auch wenn das Haus riesig war, waren hier keine weiteren Ecken mehr, nur noch irgendwelche Türen, die zu irgendwelchen Räumen führten. Also war es für mich an der Zeit, wieder zurück zu gehen.

Ich drehte mich um und hätte beinahe einen Schock bekommen, als ich jemanden dort stehen sah. Er kam immer näher, während ich immer weiter zurückwich, bis ich an einer Wand angelangt war.

"Hab ich dich endlich. Dieses Mal wirst du mir nicht so leicht davon kommen." Er trat näher an mich ran und stützte beide Arme neben meinem Kopf ab. Ich war nicht mehr imstande etwas zu sagen, ich spürte nur noch, wie die Panik hochkrach und von mir Besitz ergriff. "Was ist denn, Süße? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Mit einem Finger strich er sachte über meine Wange, die ich daraufhin wegdrehte. "Na, etwas schüchtern?"

Ich schluckte die Panik herunter. "Schon mal etwas davon gehört, dass ich kein Interesse an dir habe?"

Er lachte. Dieser Mistkerl lachte ernsthaft!! "Ach, wie unschudlig du doch bist..."

Oh man, was laberte er auch noch für einen Unsinn? Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er eine seiner Hände in meinen Nacken gelegt und die andere um meine Taille und kam mir immer näher. Ich versuchte ihn wegzudrücken, doch er hatte eindeutig mehr Kraft als ich. Das spürte ich vor allem, als er seine Lippen hart und fordernd auf meine presste.

Ich versuchte es mit boxen, doch anscheinend machte ihm das nicht mal etwas aus. "Du willst es also auf die Tour?"

WAS? "Hör auf damit! Ich will gar nichts!"

Und wieder hörte ich dieses Lachen, während er meinen Hals mit Küssen bedeckte. "Du weißt doch gar nicht, was du willst, Süße."

Ich versuchte ihn wieder wegzudrücken, doch das hatte als einzige Auswirkung, dass er mich kurz ansah, an den Schultern packte und in irgendein Zimmer zog.

"HÖR auf damit! Lass mich endlich los!!"

Ich boxte wieder gegen seine Brust, doch dass hielt ihn nicht auf, irgendwann spürte ich, wie er mich auf etwas warf, was entweder eine Couch oder ein Bett war und sich über mich beugte. "Oh, du weißt gar nicht, wie glücklich du mich machst!"

Ich versuchte nach ihm zu treten, doch er setzte sich nur auf mich und hielt meine Arme fest. "Das wird die beste Nacht deines Lebens, Babe."

"HÖR AUF damit! Bitte!" Doch anstatt aufzuhören, fing er wieder an, meinen Hals zu küssen und wanderte runter zu meiner Brust. Ich versuchte mich zu wehren, doch spürte schon, wie Tränen in meine Augen stiegen und meine Kehle sich zuschnürrte.

"Du solltest damit aufhören, ich bin stärker als du und zu weit aus mehr imstande!"

Ich hörte die Bedrohung in seiner Stimme, doch versuchte meinen Arm los zu machen. Das hatte zur Folge, dass er ihn nur noch fester hielt und ich vor Schmerz aufschrie.

"Ich habe doch gesagt, ich bin zu mehr imstande."

Die erste Träne rann über meine Wange. Ich versuchte mein Bein irgendwie frei zubekommen, dass als er das merkte, trat er so heftig dagegen, dass ich einen weiteren Schrei von mir gab. Mit einem Mal schien meine komplette Kraft mich zu verlassen, was dieser Typ anscheinend auch bemerkte, denn er ließ meine Arme los und fing an meine Bluse aufzuknöpfen. Bevor er weiter machte, beugte er sich noch mal runter zu meinem Gesicht und fing wieder an zu flüstern. "Gute Entscheidung, wehren hätte sowieso keinen Sinn. Wenn ich etwas will, bekomme ich es auch."

Als ich sah, dass er mich auf den Mund küssen wollte, drehte ich meinen Kopf zur Seite und spürte seine Lippen auf meiner Wange. Die Übelkeit, die ich vor ein paar Tagen verspürt hatte, war nichts, gegen die jetzige Übelkeit. Es war alles in ihr gemischt. Meine Angst, die Panik, der Ekel, die Wut, die Schmerzen und vor allem Hoffnungslosigkeit. Ich wusste, dass ich verloren hatte und nichts mehr tun konnte. Meine Kraft hatte versagt und ich war allein. Niemand würde mich hier finden und mir helfen können. Ich war meinem Schicksal ausgesetzt und ließ die Tränen laufen, damit ich wenigstens nichts sehen musste.

Eigentlich war es doch so, dass man in den Momenten, wo man am meisten Hilfe benötigte, immer allein war.

One more mistake...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt