•VI•

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Der Flug nach Sokovia war lang, so lang ,dass mir bewusst wurde, dass ich nicht wirklich dazu bereit war meine alte Heimat wieder zu sehen. Ich hatte keine Ahnung wie es Dorf inzwischen aussah. ich hatte aber auch nur ein einziges Bild vor Augen, ein Trümmerfeld.

"Ich glaub nicht das, das eine so gute Idee ist", sprach ich meine Gedanken laut aus und blickte rüber zu Pietro. "Du kriegst das hin." Er sah mir tief in die Augen und ich nickte Zögernd. Ich würde das schon schaffen. So redete ich mir die ganze zeit gut zu und umso näher wir dem Ziel kamen, desto stärker zitterten meine Hände. Ich schaffe das schon, sprach ich mir erneut gut zu, als wir zur Landung ansetzten.

Überrascht sah ich zu Pietro. Er hatte meine Hand in seine genommen und gemeinsam stiegen wir aus dem Jet.

Ich hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Die Natur hatte sich alles hier so gut wie zurück erobert, kein einziger Trümmerbrocken lag hier und dort wo einmal die Stadt lag war nun ein atemberaubend schöner See. Das Wasser spiegelte Himmel und Wolken. Nichts hier erinnerte mich noch an Sokovia, mein Zuhause. Es war wie ein komplett anderer Ort, nur die Denkmahlplatten mit den Namen der toten und das große Steindenkmal erinnerten an das schreckliche Geschehen von vor 5 Jahren.

"Es ist wunderschön hier", flüsterte ich und eine große lasst schien von mir abzufallen.

Pietro drehte mein Gesicht zu ihm und wischte mit mit dem Daumen eine Träne weg. Ich hatte nicht gemerkt wie ich angefangen hatte zu weinen. "Ja das ist es", pflichtete er mir bei und sah mich durchdringend an. Ich wandte meinen blick von ihm ab und sah mich erneut um. Alles war in rot oranges licht getaucht. Die Goldene Stunde des Abends.

Als ich wieder zu Pietro sah, setzte dieser gerade zum sprechen an. "Als wir zusammen Eisessen waren, meintest du doch das du früher in mich verliebt warst oder?" Verwirrt sah ich ihn an. "Im Grunde Ja, aber worauf willst jetzt raus?" Plötzlich wirkte er nicht mehr ganz so selbstsicher wie sonst, was mich zum grinsen brachte. "Jaa?", fragte ich gespannt als er immer noch nichts sagte und probierte zu überspielen das mein der gerade beinahe meinen Brustkorb zerschmetterte.

"War das auch auf das hier und jetzt bezogen?" Mein grinsen wurde breiter und ich spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen. Fragend sah er mich an, doch ich stellte mich nur leicht auf meine Zehenspitzen und legte meine Lippen auf seine. In meinem ganzen Körper kribbelte es uns ich grinste in den Kuss hinein, löste mich dann aber schnell wieder von ihm um Pietro meine (inzwischen ziemlich offensichtliche) Antwort zu geben. "Ja das war es." Ich schaute ihm in die Augen, er schien ziemlich perplex, von dem was ich gerade getan hatte, doch dann legte sich ein leichtes lächeln auf seine Lippen und er beugte sich zu mir hinunter um unsere Lippen erneut mit einander zu verbinden. Der Kuss war intensiver als der erste und brachte alles in mir zum kribbeln.

Golden Hour || Pietro Maximoff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt