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5 Jahre später

P.o.V. Elaine

Den Regen ignorierend lief ich den Weg zu meinem Lieblings Café und genoss die zur Abwechslung mal etwas ruhigeren Straßen von New York.

Das Tür Glöckchen kündigte meine Ankunft in dem kleine Café an und ich ging schnurstracks auf die Theke zu. Ich wollte einfach nur meinen Latte und einen Donut für den Weg zum Sport.
Doch bevor ich an der Theke ankommen konnte, stieß ich mit jemanden zusammen. Dieser jemand hatte die weiß silber gefärbte Haare mit dunklen Ansätzen und stechen blaue Augen.

Als ich in diese blauen Augen sah, blieb mein Herz kurz stehen. Es waren exakt die Augen in die Ich vor fünf Jahren schon einmal geblickt hatte. Sofort fühlte ich mich an den Tag zurückversetzt, wo meine Mutter gestorben war und ich stundenlang in Trümmern umher geirrt war.
Ja, es waren unverkennbar die selben Augen. Ich hatte noch Monate lang von diesem stechenden Blau, gemischt mit dem rot des vielen Blutes, geträumt und war schweißnass in meinem Bett wieder aufgewacht.

„Sorry", murmelte nun der Mann vor mir und musterte mich noch einmal. Vielleicht erkannte er mich ja. Ach so ein Schwachsinn! Wieso sollte er das bitte tun?
Abstreiten, dass ein kleiner Teil in mir hoffte wiedererkannt zu werden, konnte ich jedoch nicht.

„Tut mir leid aber kenn ich dich nicht irgendwo her?"
Mein Herz setze kurzzeitig aus, er erinnerte sich tatsächlich noch.
„Ja das tun wir tatsächlich", grinste ich. Dieser Mann war das einzig positive an diesem Tag was ich in Erinnerung behalten hatte.
„Und woher?"
Abermals musterte er mich und versuchte sich wohl daran zu erinnern.
„Das musst du wohl selber heraus finden", grinste ich weiter und reihte mich in der Schlange zur Theke ein. „Von einer Party bestimmt nicht, dann könnte Ich mich definitiv dran erinnern."
„War das jetzt ein Kompliment?", fragte Ich leicht irritiert und warf ihm einen Seitenblick zu.
Er hatte Seinen Blick noch immer auf mir liegen und knobelte, als ich meinen Latte und Donut zum mitnehmen bestellte.
„Verrat mir wenigstens deinen Namen"
„Elaine Anderson" ich streckte ihm meine Hand entgegen und er nahm an.
„Pietro Maximoff"

Als ich den Händedruck beendete, hielt er mein Handgelenk jedoch fest umschlossen und drehte sie so, dass die lange Narbe in meiner Handinnenfläche zusehen war.
Ihm schien ein Licht aufzugehen.
„Elaine Anderson...", gab er dann gedehnt von sich und sah mich nun erstaunt an, was mich erneut zum grinsen brachte.
Er hatte den Schnitt damals selber versorgt und weil er das nicht unbedingt wie ein Profi gemacht hatte, ein paar Schläge von mir kassiert.
„Jip, das bin ich", sagte ich und bezahlte anschließend noch bei der Kassiererin für meine fertige Bestellung.
„Du siehst...erwachsen aus"
„Danke?"

Ich hatte mich kurzzeitig dazu entschieden, meine Sport ausfallen zu lassen, da Pietro mich gefragt hatte ob ich denn noch mit in den Stark-Tower kommen wollte und ich hatte natürlich eingewilligt.
Man hatte schließlich nicht jeden Tag die Möglichkeit, mit der Person in die man (seit der ersten Begegnung) leicht verschossen war und die einem zu den auch wahrscheinlich noch das Leben gerettet hatte, zu verbringen. Genau! Nicht oft!

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Wörter 519

Golden Hour || Pietro Maximoff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt