Perspektivenwechsel: 3. Person
Tsukasa wartete, bis sich im Wohnzimmer alle wieder beruhigt hatten, und schlich sich dann in Akitos Schlafzimmer. Er wusste noch von früher, dass Akito wegen seinen Schlafproblemen immer Schlaftabletten in seinem Nachttisch aufbewahrte. Und er hatte Recht. Tsukasa nahm die Packung und steckte sie in seine Tasche. Er hatte vor sich im Bad einzuschließen, dieses lag jedoch direkt neben dem Wohnzimmer. Doch es war ihm egal. Alles war ihm jetzt egal. Ein paar der Anwesenden riefen ihm noch ein paar blöde Sprüche hinterher, doch Rui merkte, dass etwas nicht stimmte. Tsukasa stürmte also ins Bad und schloß sich ein, worauf Lachen, ausgehend von der Menschenmenge, folgte. „Hah! Jetzt schließt sich die Heulsuse noch im Bad ein!" rief Emu laut und alle lachten. Außer Rui. Er lief zur Badtür und klopfte an. „Hey Tsukasa, mach jetzt keine Dummheiten! Komm raus!" Doch Tsukasa kam nicht raus. Er schaute in den Spiegel und dachte nach, doch in seinem Kopf drehte sich alles nur noch um eins - seinen Tod und sein lang ersehntes Entkommen aus dem niemals endendem Schmerz. Rui klopfte fester an die Tür und schrie Tsukasa an, endlich rauszukommen, doch dieser hörte nicht. Mit zittrigen Händen griff er nach den Schlaftabletten und begann mit seinem Versuch. „Schnell, An, wir müssen irgendwie ins Bad kommen! Ich weiß nicht was er vorhat!" rief Rui. „Es- Es gibt einen Ersatzschlüssel!" antwortete An. „Dann hol ihn?!" schrie Rui und sofort lief An los. Kurz danach brachte sie den Schlüssel und Rui sperrte sofort die Tür auf und stieß Tsukasa zur Seite, welcher sich den Kopf an der Badewanne anschlug. „Hör auf damit Tsukasa! Es tut mir Leid okay! Ich weiß was für ein Arschloch ich war... aber... bitte! Tu das nicht! Du weißt nicht was du tust! Bitte!" Tsukasa antwortete nicht, doch schnell wurde er wütend. Es war ihm egal. Rui war zu spät. Es gab nichts mehr, was Tsukasa jetzt noch umstimmen könnte. Er versetzte Rui einen Tritt und rannte aus dem Bad, während er An umstieß. „Nein!" schrie Rui und rannte ihm hinterher. „Bitte! Tu das nicht!" rief Rui noch einmal. Alle im Raum schauten geschockt zu Tsukasa, sie wussten nicht recht die Situation einzuschätzen, und warteten ab. Tsukasa jedoch blickte sich kurz im Raum um, eher er ein Küchenmesser schnappte und auf die Menge richtete. „ICH WERDE-" setzte er an. „KEINER WIRD MICH DARAN HINDERN, VERSTANDEN?!" In dem Moment kam Rui, jedoch wich er zurück, als er das Messer in Tsukasas Hand sah. „Tsukasa!" brüllte er. „Bitte! Lass uns reden! Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe aber bitte, bitte tu das nicht! Das ist nicht das was du willst!" Tsukasa ging langsam rückwärts und öffnete mit seiner Hand die Balkontür. Ein eisiger Wind blies durch das Zimmer und ließ alle kurz erschaudern. Tsukasa lief immer weiter nach hinten, bis er schließlich am Rand des Balkons angekommen war. Rui schüttelte langsam den Kopf und versuchte weiter, sich dem blonden Jungen zu nähern. Dann ließ Tsukasa das Messer fallen. „Gleich werde ich endlich wieder bei Saki sein." flüsterte er, so, dass es keiner der anderen hören konnte. Sofort lief Rui los und versuchte im letzten Augenblick noch, Tsukasa wegzuziehen. Die Zeit schien kurz stillzustehen, als Rui die Hand nach Tsukasas Tshirt ausstreckte, und dieses nur knapp verfehlte, während der Junge rückwärts in die schwarze Nacht stürtzte.