Kapitel 1

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,,Gewonnen!'' rief ich so laut, dass man mich wahrscheinlich noch auf der anderen Seite der Insel hören konnte.

,,Du hast nur gewonnen, weil Holokai die Schnellste ist.'' meckert Lo'ak, der etwas abseits gerade seinem Ilu einen Fisch gab.

Ich grinse ihn angeberisch an, als ich meinen Blick auf Holokai senke. ,,Du bist doch nur neidisch, weil ich mal wieder gewonnen habe.'' sage ich und streichle mit meiner Hand über Holokais Hals.

,,Ja,ja...'' nuschelt Lo'ak genervt und verdrehte seine Augen während er mit seinem Ilu, No'ah, neben mich gleitet.

,,Wir sollten nach...'' beginne ich.

Bevor ich meinen Satz jedoch beenden kann, schießt Lo'ak an mir vorbei und ruft:,, Diesmal werde ich gewinnen! Wer zuerst beim Baum der Ahnen ist!''

,, Wir sollten dort nicht hin, Lo'ak!'' rufe ich ihm hinterher, aber er ist entwedet schon zu weit weg,um mich zu hören oder aber er ignorierte mich. Wahrscheinlich das Zweite.

Ich seufze frustriert. Wenn dieser kleine Idiot nicht akzeptieren kann, dass er verloren hat, muss ich es ihm eben immer wieder beweisen.

Er ist ein sehr schlechter Verliere.

Ohne weiter zu zögern gebe ich Holokai ein Zeichen und sie prescht los. Wir tauchen Unterwasser.

Holokai ist so schnell, dass wir die beiden schnell eingeholt haben. Lo'ak sieht mich mit geweiteten Augen an, sobald er mich entdeckt.

Jetzt scheint er sich nicht mehr so sicher über seinen Sieg zu sein. Lo'ak versucht mich abzuhängen, doch Holokai lässt sich nicht verwirren. Sie kennt die Gegend besser als Lo'aks Ilu, No'ah. Sie ist viel erfahrener und älter als No'ah.

Der Baum der Ahnen kam in Sichtweite.

Lo'ak versuchte noch ein paar Ablenkungsmanöver, jedoch half es ihm nicht.

,,Gewonnen!'' rufe ich, als meine Hand den Baum berührte. Mein Bruder kam kurz nach mir an. Diesmal war er deutlich besser. Es war wirklich Haarscharf gewesen. Aber das werde ich ihm nicht sagen. Sein Ego braucht nicht noch mehr Futter.

Lo'ak verdreht nur seine Augen. Ich klopfe ihm brüderlich auf seine Schulter bevor ich meinen Kopf zur Seite drehe.

Geschockt starre ich auf das Szenario vor mir.

,,Was in Eywas Namen ist das?..."

,,Was ist...'' jetzt schaut auch Lo'ak in die Richtung.

Ohne zu zögern schwimmt Lo'ak zu dem Mädchen, dass dort mit dem Gesicht im Wasser trieb. Aus der Entfernung konnte ich nicht sage, ob sie noch lebt oder nur bewusstlos war.

,,Lo'ak, komm sofort zurück! Wer weiß, vielleicht ist das eine Falle.'' versuch ich ihn zu warnen. Seid die Himmelsmenschen wieder da sind, müssen wir noch vorsichtiger sein,als sonst.

Aber Lo'ak geht stur weiter.

,,Komm her, Neteyam." ruft Lo'ak während er jetzt fast bei dem fremden Mädchen.

Ich stöhne genervt und folge meinem kleinen Bruder nur widerwillig. Einer muss ja auf ihn aufpassen, wenn er es nicht tut.

Als ich bei dem Mädchen angekommen bin, heb ich sie hoch und trage sie zum Strand. Sanft lege ich sie auf dem warmen Sand ab.

Ahnungslos und vielleicht auch ein bisschen hilflos knien wir über ihr.

Was mir jetzt erst auffällt ist,dass sie auch eine Na'vi ist. Aber keine Metkayina, sondern eine Omatikaya. So wie ich.

Mein Blick gleitet über ihren Körper. Ihre ganze Haut ist mit Kratzern und Schrammen übersehen.

Die einen tiefer, als die anderen. Aber mein Blick bleibt an ihrem Gesicht kleben.

Es war hübsch. Okay, dass war untertrieben. Sie war wunderschön.

Sie scheint Eywas Liebling zu sein.

Lo'ak reibt sich ahnungslos über den Nacken, bevor er sagt:,, Vielleicht sollten wir Mund-zu Mund-Beatmung probieren.''

Ich ziehe skeptisch die Augenbraun nach oben.

,,Ich kann das machen, wenn du nicht willst.'' Lo'ak grinst und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen.

Genervt schlage ich ihm gegen seine Schulter. ,,Ich denke nicht, dass Tsireya das so gut finden würde." Jetzt war ich derjenige, der anzüglich mit den Augenbraun wackelte.

Lo'ak reibt sich peinlich berührt über seinen Nacken.

Ich schaue runter auf das Mädchen. Nachdenklich was ich jetzt tun soll.

,,Ich machs.'' sag ich plötzlich.

Mein Bruder schaut mich verblüfft an,sagt jedoch nichts. Das ist sehr ungewöhnlich.

Ich schaue das Mädchen an, halte ihre Nase zu und senke meine Lippen auf ihre.Als sich unsere Lippen berühren puste ich Luft in ihren Mund. Sofort entferne ich meine Lippen von ihren und wiederhole die Prozedur ein paar mal.

Atemlos entferne ich das letzte Mal meine Lippen von denen des Mädchens.

Nichts passiert. Keine Regung.

Ich schaue frustriert zu Lo'ak, aber dieser zuckt nur mit den Schultern.,, Wer das nicht jetzt der Zeitpunkt in dem sie anfängt hysterisch zu schreien?'' frag ich Lo'ak während ich mir über den Nacken reibe.

,,Bei deinem Anblick schon.'' gibt Lo'ak trocken zurück.

,, Bei dir würde sie direkt wieder in Ohnmacht fallen." Erwiederte ich.,, Am Besten bringen wir sie zum Clan. Da kann ihr vielleicht Ronal helfen." schlage ich vor. Mit beiden Armen hebe ich sie auf Holokai.

,,Wer als erstes da ist.'' rief Lo'ak, der bereits auf No'ah saß. Er gab ein Zeichen und sein Ilu tauchte ab.

ich schüttelte den Kopf und lachte. Schnell schwang ich mich auf Holokai. Auf mein Zeichen schwamm sie los.
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Hi :)

Ich liebe einfach jetzt schon die Dynamik zwischen Neteyam und Lo'ak. Ich werde die Woche noch ein Kapitel hochladen, wenn ich mehr Zeit hab maybe auch ein zweites.

Insta: cool.girls.read26

















The Way Of Our SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt