Kapitel 4

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Isabella

29.07: schon seid ein paar Wochen lebe ich nun mit Leonardo zusammen. Wenig außer 'hallo' Guten Morgen' oder 'Gute Nacht' sagen wir uns nichts. Ich sehe ihn auch die meiste Zeit über nicht. Nur wenn er gerade zur 'Arbeit' geht oder zum Essen, was meistens auch sehr schweigend verläuft. Er ist meistens in Clubs, er sagt es mir nicht doch ich kann es sehr gut riechen. Dieser typische Frauen Duft, der Alkohol und der Rauch.
Ich verstehe mich auch sehr gut mit seiner oder unserer Haushälterin, Rosa. Es ist komisch denn jeder außer meine Mutter und sein Vater, wissen dass wir kein 'normales' Paar sind. Selbst Rosa weiß es nicht. Sie wundert sich wahrscheinlich schon wieso ich und Leonardo nichts unternehmen.

Denn wie jeden Tag sitze ich wieder in der Bibliothek, die im Haus ist. Sie ist ziemlich groß, ein Traum den ich schon als kleines Kind hatte. Tolle Bücher gibt es auch. Von Romane bis hin zu Krimis.  Ich bevorzuge aber lieber Romane. Ich versetze mich nämlich in die Rolle der Frau und stelle mir vor ich wäre sie und hätte eine so tolles liebes Leben. Der Gedanke dass es aber nicht passieren werden wird, macht mich traurig.

Fußschritte die in meine Richtung kommen, lassen mich von meinem Buch, Aufsehen. Ein großer breiter Mann in einem schwarzen Anzug, helle braune Haare, grüne Augen und braun gebrannt. »Du und Leonardo gehen in drei Stunden auf ein Fest. Zieh bitte dass an was dir auf dein Bett gelegt wurde.« gibt er mir zu wissen. Er verschränkt seine Arme vor seiner Brust und mustert mich. Ich mag diesen Typen jetzt schon nicht. Seine Aura und sein auftreten ist mir sehr unsympathisch, vielleicht kenne ich ihn erst eine Minute und doch kann man sich schon so unbeliebt machen. und was ich garnicht mag ist, mir Befehle zu erteilen.»Und du heißt wie?« nicht einmal seinen Namen hat er mir verraten. Er antwortet mir garnicht, er geht einfach schmunzelnd davon. »Stronzo.« Nuschle ich.

•••

Mein Kleid ist schwarz. Meine Schuhe sind schwarz. Das Kleid ist lang, an der Seite ist ein langer Schlitz, oben liegt es eng an der Taille. Meine Haare habe ich offen gelassen. Da ich davor noch duschen war, habe ich ziemlich lange gebraucht, sodass mich jemand runter rufen muss.
Ich komme ganz leicht die Treppen runter mit meinen hohen Schuhen. Unten wartet Leonardo schon und fummelt noch an seinem schwarzen Jackett rum. Als er meine Schuhe hört schaut er erst hoch. Seine wunderschönen Augen treffen die meine. Es ist wie in einen ban, ich bin froh dass ich nicht aufhöre zugehen, denn sonst sieht er dass er mich ganz nervös macht. Diese Genugtuung möchte ich ihm auf keinen Fall geben.
Unten angekommen hält mir Leonardo sein Arm hin, wo ich mich dann unterhake. Zusammen gehen wir aus dem Haus, auf den Weg zum Wagen. Es ist ein großer Mercedes. Wir setzen uns auf die Rückbank, und der Mann von vorhin fährt das Auto. Ich muss ehrlich sagen er ist nicht hässlich aber mein Typ ist er nicht wirklich. »Stefano, gib mir mal das Wasser.« er deutet nach vorne wo tatsächlich eine Wasserflasche ist. »ha, du heißt also Stefano.« stelle ich fest. Stefano lacht nur darüber und gibt Leonardo die Flasche. Leonardo schaut nur verwirrt zwischen uns her. »gut gemacht, Sherlock Holmes.« »ich verstehe ja nicht warum du ihn mir nicht vorher gesagt hast, so schlimm ist er garnicht.« stelle ich fest. Er prustet los. Habe ich irgend Estland falsches gesagt. Ich schaue irritiert zu Leonardo, dieser schüttelt nur schmunzelnd den Kopf.
Vielleicht sind wir wohl doch nicht so verschieden.

Nach geschätzten zehn Minuten kommen wir an einem großen Gebäude an. Leonardo steigt aus und kommt einmal ums Auto rum. Er macht mir die Tür auf. Zusammen laufen wir die Treppen hoch zum Saal. Die Türen sind noch offen, doch sobald wir rein kommen werden sie geschlossen und die ganze Aufmerksamkeit liegt nun auf uns. Kurz bleiben wir so stehen und mein Blick geht über die Menschen. Viele Art von Menschen haben sich heute hier versammelt. Aber nur reiche sind hier. Sowas ist neu für mich. Ich war noch nie reich, gar in der Nähe von reichen. Es ist eine große Umstellung für mich heute hier zu sein.
Sobald wir einen Schritt gemacht haben, sind die Leute wieder in ihre Gespräche vertieft. »halt dich in meiner Nähe auf.« flüstert Leonardo mir ins Ohr, seine Lippen streichen ganz leicht meine Ohrläppchen. Wo sich dann ein kurzes ziehen entwickelt. Ich drehe mich um und merke wie nah er mir ist. Kurz wandert sein Blick gierig auf meine Lippen, genau so wie meiner auf seine Lippen, sie sind einfach so einladend. Sie sind voll, dick und leicht gerötet, wie als hätte er sich Labello drauf gemacht. »Wieso?« »weil ich es dir sage." ein leichtes Knurren entflieht ihm, es ist nicht aus anmache sondern eher gereizt. Als würde er es nicht mögen ihm zu widersprechen. So habe ich aber jetzt eine Schwäche bei ihm gefunden, wie ich ihn reizen könnte. Ich möchte es aber nicht gleich am ersten Abend ausnutzen. Ich werde mal sehen was mir der Abend so bringt. »Klar.« sage ich nur Augen verdrehend.

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