Kapitel 3

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Isabella

Sizilien

07.07: Ich weiß nicht ob ich die einzige bin, die in den selben Moment glücklich sein kann und genau in dem selben auch irgendwie traurig. Die gemischten Gefühle in mir machen mich ganz verrückt. Ich weiß nicht was ich sagen oder denken soll, ob ich lächeln oder doch lieber heulen soll. Ob ich vielleicht doch nur eine Umarmung brauche und wie mir jemand zuflüstert dass alles gut wird. Ich habe das Gefühl dass es, dass komplette Gegenteil wird. Mein Gefühl sagt mir dass alles, wirklich alles in die Hose gehen wird. Aber einen kleines ganz mini kleines Gefühl sagt mir, dass es mir gut gehen wird. Ich hoffe dass mir dieses kleine Gefühl die ganze Zeit beistehen wird.

Wie gerade, ich sitze auf einen Stuhl und werde von jeder Seite angetatscht. Ungelogen sechs Frauen stehen um mich herum und machen entweder meine Haare, oder mein Make-Up. Ich bin trotzdem total überfordert, obwohl ich nicht einmal einen Finger rühren muss. Trotz dessen kenne ich sowas nicht, ich erlebe es zum ersten mal, und hoffe auch zum letzten mal. Denn wirklich entspannend ist es nicht. Immer wieder schreien sie rum weil etwas ihnen nicht ganz passt. Fast schon als müsste alles perfekt sein, bevor sie Ärger kriegen könnten.

Ja, richtig gedacht. Meine Schein-Hochzeit steht bevor. Und immer noch habe ich keine Ahnung wer es sein wird, den ich mich hingeben soll. Natürlich hatte ich mir eine Hochzeit oder Familie gewünscht, wer bitte nicht? Doch ich wollte es nie so. Schon immer träumte ich von zwei Jungs und einem Mädchen, einen tollen Mann und ich bin nicht von ihm abhängig sondern verdiene mein eigenes Geld. Doch vorfallen einen Mann den ich über alles liebe und schätzte. In den Momenten wie diesen verblasen meine Träume, nur mit einem schnipsen oder wie in meinem Fall eine Unterschrift. Einfach weg.

Alle sechs Frauen hörten auf mich zu betatschen. Danach stellen sie sich alle vor mich und betrachten mich. »Wow.« »was ein Meister Werk.« »sie ist wirklich hübsch.« »ich würde sie gerne auch heiraten wollen.« »jetzt verstehe ich warum Moretti sie bis jetzt geheimgehalten hat.« »weil sie so hübsch ist...« über ihren Bemerkungen muss ich schon fast grinsen. Ich brauche ein paar Anläufe um zu wiederholen was sie sagten. Also glauben Sie wirklich dass 'Moretti' und ich aus Liebe heiraten und nicht aus sonst anderen Angelegenheiten.

»gut komm mit Kleine.«ich konnte mich noch nicht mal im Spiegel anschauen, da wurde ich schon zum nächsten Spot getragen. Naja nicht buchstäblich getragen. Sie schubsen mich förmlich in die Kabine. Eine etwas ältere Frau kommt mit einen Riesen Kleid hervor. Ihre Brille hängt knapp auf ihrer Nase, dabei betrachtet sie mich. Erst skeptisch aber dann fängt sie an zu lächeln. »zieh sie sich bitte aus, Signora Monti.« ohne groß rum zu reden, stehe ich in Unterwäsche vor ihr. Sie hilft mir in das schwere Kleid hinein zu steigen.

Ich betrachte mich im Spiegel. Das Kleid sitzt wie angegossen, als wäre es extra für mich angefertigt wurden. Es ist weiß mit goldenen Stein Chen besetzt. Am Dekolleté ist es gerade, lange Ärmel die schon fast durchsichtig sind, nur kleine Steine bedecken sie. Meine Haare hängen lockig über meiner Brust. Das Make-Up, wo sie Stunden lang dran gesessen hatten, ist ganz natürlich gehalten. Meine Finger Nägel sind weiß lackiert, passend zum Kleid. Meine Highheels sind genauso weiß wie meine Nägel und mein Kleid. Nur sind dort keine kleinen goldenen Effekte gestickt.

Meine Mutter kam rein und staunt nur, ich sehe wie ihr einzelne von Tränen über die Wangen Fliesen. Sie hat ein Seiden Kleid an was locker an ihrem Körper liegt. »Du siehst einfach wundervoll aus, mia figlia.« ich gehe von dem kleinen Hocker runter um sie zu umarmen. Ihr wird ein kleines Taschentuch hingehalten, sie nimmt es dankend an.

»Moretti hat sich echt ein Pracht Stück geangelt.« behauptet die eine Stylistin, die übrigens Gabriella heißt. Ich lache nur schüchtern. »Danke.« sage ich noch um nicht unhöflich zu seien. »Wir müssen, Liebes.« ich und meine Mutter machen uns auf den Weg nach draußen. Dort wartet schon eine Kutsche auf uns, wow dieser Typ möchte auch nichts auslassen. Vorne sind zwei weiße Pferde die uns zur Kirche bringen. Mir wird geholfen in die Kutsche zu kommen, genauso wie meiner Mutter. Sie wird mich auch zum Altar führen da ich ja kein Vater habe. Was ich aber auch nicht schlimm finde, denn ich bin ziemlich froh dass meine Mutter mir bei diesem Moment an der Seite stehen wird und mich dabei unterstützen kann.

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