Prolog

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Die Aufzugtüren schlossen sich vor meinen Augen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn, wie zum Teufel bin ich hier gelandet?
Als Jessica, meine beste Freundin, mich auf eine Ihrer Networking-Partys mitnahm, konnte ich nicht ahnen wozu dies führte.

Es waren viele wichtige Personen auf diesen Feiern und besonders diese war ein voller Erfolg gewesen – nicht nur für mich. Jessica war überglücklich, dass Ihre so lang geplante Party nahezu perfekt über die Bühne ging und egal in welche Richtung man schaute, glückliche Gesichter sah. Ich konnte echt froh sein, so eine talentierte Freundin zu haben, die mich niemals zurücklassen würde. Im Gegenteil zu Jessicas Laufbahn hatte ich, wie man sagen würde, einen holprigen Start. Nachdem ich mein Abitur sowie meinen Bachelor im Tourismusmanagement nur mittelmäßig abgeschlossen hatte, sprang ich von einem Job zum anderen. Nichts konnte mich so richtig begeistern oder die Geschäftsleitung war eine große „Red Flag". 

Umso herzerwärmend war es als Jessica mich bei Ihr aufnahm und mich als eine Art Mentorin unterstützte. Jessica war fünf Jahre älter als ich und hatte schon deutlich mehr Erfahrungen als ich gesammelt. Nachdem Sie, natürlich erfolgreich, Ihre eigene Eventagentur gegründet hatte, stellte Sie mich prompt als Ihre Assistentin ein. Das Ganze ist nun etwa drei Jahre her und ich fühlte mich als würde ich mich im Kreis drehen. Nichts gegen Jessica, ich liebe sie vom ganzen Herzen und ich werde Ihr auf ewig dankbar für alles sein, aber nun ist meine Zeit gekommen. Mit fast 28 Jahren sollte es dann auch mal so weit sein, aber jeder Mensch ist nun mal anders und braucht weniger oder mehr Zeit sich zu finden. Das hatte auch Jessica bemerkt und prompt sich als eine Art „Wing-Woman" für mich eingesetzt, was auch der Grund dafür war, dass ich nun in diesem Aufzug stand.

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Die Aufzugtüren öffnen sich und offenbaren ein großes, mit Sonnenstrahlen durchflutetes Büro. Eine brünette Mitarbeiterin begrüßt mich und führt mich zu meinem neuen Platz. Vor Aufregung kribbelt es in meinen Fingerspitzen. Ich bedanke mich und setzte mich vor meinen Computer. „Isabelle, wie schön dich zu sehen!" begrüßt mich eine bekannte Stimme. „Guten Morgen Andrea. Schön auch Sie zu sehen." Antworte ich begeistert. „Wir freuen uns sehr, dass Sie ein Teil vom BMG geworden sind. Kommen Sie ich erkläre Ihnen ihren Aufgabenbereich." Mit diesen Worten setzte sich Andrea in Bewegung und ich stand auf um Ihr zu folgen.

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Nach einem langen Gespräch sitze ich nun wieder an meinem Platz. Mein Aufgabenbereich ist zwar nicht hundertprozentig dass, als das ich als mein Traumjob betiteln würde, aber ich habe die Chance Ihn dazu zu machen. - Zumindest mehr als jemals zuvor. Ich war nun in dem Eventbereich der BMG Music Production, noch genauer der Konzert und Festivalbereich angestellt. Die wohl Zeitintensivste Aufgabe neben der Planung der Konzerte oder Festivals, ist wohl die Organisation vor Ort. Um zu garantieren, dass alles glatt läuft, war ich nun eine der Ansprechpartnerin für die Kollegen vor Ort,  die unsere Künstler betreuen. Dazu gehört Ihnen alles zu besorgen oder organisieren, was sie benötigen und oder vor Ort nicht selbst organisieren können, beziehungsweise, wie ich schnell herausfinden würde, einfach zu faul waren. Ich würde in der Zukunft ebenfalls lernen, dass ich mich eher wie eine Art Assistentin fühlen werde. Hotels einbuchen, Reservierungen in teuren Restaurants machen und die Post von zuhause annehmen. Es soll nur der Mittel zum Zweck sein, denn mein Traumjob ist es, selbst eine ganze Tour vor Ort, als Projektleiterin zu managen.

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Nach einem anstrengenden, aber auch interessanten ersten Arbeitstag empfängt mich Jessica in unserer gemeinsamen Wohnung. „Hey, wie war dein erster Arbeitstag?" fragt Sie mich mit einem Glas Weißwein in der Hand. „Ich denke ich kann mich nicht beschweren. Das Gehalt ist okay und hoffentlich bringt es mich meinem Traumjob ein bisschen näher." Antworte ich, während ich mich zu Ihr auf die Sofalandschaft setze. „Aber klar wird es das! Die werden deine Qualitäten schnell bemerken. Außerdem bis du viel zu überqualifiziert für diesen Job." Jessica schüttet mir ebenfalls ein Glas ein. „Mag ja sein, aber auch nur, weil du mich für eine der höchsten Positionen eingestellt hast. Erinnerst du dich?" sage ich und nippe an meinem Wein. „Ja ich erinnere mich. Ich bereue es jetzt schon dich gehen gelassen zu haben. Tom macht nicht annähernd sein Job so gut wie du. Außerdem hab ich dich auch nur auf diese Position gelassen, weil ich dein Potenzial kannte und das werden die auch noch kennenlernen." Sie verdreht die Augen als Sie über Tom spricht. „Du warst es doch diejenige, die mich Andrea auf der Networking-Party vorgestellt hat und von mir geschwärmt hat als wäre ich ein Paar ausverkaufte Louboutin's. Kein Wunder, dass Sie mich einstellen wollte." Scherze ich, denn ich wusste genau, dass Jessica das alles nur für mich getan hat. Sie schmunzelte und flüstert „Touché" Der Restliche Abend verläuft unspektakulär. Jessica und ich zählen auf für welchen Künstler ich Projektleiterin sein könnte, essen gemeinsam und machen Witze bis wir ins Bett gehen.

Plan mich in dein HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt