Kapitel 6

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POV Damien

Heilige Scheiße, diese Frau weiß, wie man Köpfe drehen lässt. Wir sind gerade im Stadion angekommen und überall schauen uns Menschen an. Ich selbst musste mich sehr zusammen reißen, als Sie in der Tür stand. Dieses unverschämt kurze Kleid und dann auch noch die Tattoos die Ihre Beine zieren. Ich hätte nicht gedacht, dass Prinzessin Tattoos besitzt. Selbstbewusst geht sie auf Ihren unglaublich hohen Absätzen durch den Backstage Bereich und ich trotte Ihr wie ein Hund hinterher. Ihr Zopf schwingt dabei von links nach rechts. Aus dem nichts werde ich von Marten in die Seite gestoßen. „Alter, ich glaub ich Träume. Wie scharf sieht Isabelle denn aus?", sagt er und drückt seine Faust gegen meine. Ja sie sieht in der Tat scharf aus, das würde ich aber niemals offen zugeben. „Was stehst du denn noch bei mir? Dachte du willst Sie dir klären?", fragte ich Ihn. Ich kann mir vorstellen wie genervt Sie von Marten noch sein würde. Wie als hätte Marten es vorher vergessen, fasst er sich an die Stirn und läuft Ihr hinterher. „Der wird noch richtig auf die Fresse fliegen, wenn der so weitermacht.", höre ich von hinten. Ich würde da nicht widersprechen, Isabelle sieht nicht so aus, als würde Sie schnell auf Ihn eingehen.

POV Isabelle

Marten klebt mir mal wieder am Arsch. Dieser Mann ist echt hartnäckig, das muss man Ihm lassen. Mehrmals versuchte ich Ihn loszuwerden, indem ich die Technik mehrmals überprüfen ließ, obwohl dies nicht notwendig war und Sterbens langweilig ist. Er bleibt bei mir, egal wohin ich gehe. „Marten, was willst du denn eigentlich? Du rennst mir die Ganze Zeit hinterher. Hast du nichts anderes zu tun?", frage ich sichtlich genervt. Als hätte er auf diese Frage gewartet, schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. „Weißt du, ich habe gedacht, wir passen echt gut zusammen und", weiter kommt Marten nicht, denn in diesem Moment hörte ich meinen Namen. „Isabelle!!" Sofort ließ ich Marten an Ort und stelle und bewegte mich schnellen Schrittes zu dem Ursprung. Vor mir steht Josy, eine der Stylistinnen. Sie sieht unglaublich verzweifelt aus. „Hey, was ist denn los?", frage ich. Josy fuchtelt wild mit den Armen in der Luft „Die Outfits von Max sind weg. Ich finde die einfach nicht und er müsste jeden Moment kommen." Ich packte Ihre Handgelenke und stoppte damit Ihre Bewegung. „Josy, entspann dich. Wir suchen Sie gemeinsam. Weit weg können Sie nicht sein. Alles entspannt." Sie atmet ein paar Mal ein und aus und schließt die Augen. „Okay Isabelle, dann los." Während wir alle möglichen Räume des Backstages durchkämmen, wird meine Laune immer besser. Josy ist unglaublich witzig und sympathisch. „Ich hab sie!", ruft Josy aus einer Abstellkammer. Erleichtert fallen wir beide uns in die Arme. „Ich muss dir übrigens danken, du hast mich vorhin vor Marten und seinem Liebesgeständnis gerettet." Gleichzeitig fangen wir beide an zu lachen und halten uns aneinander fest. „Hey Mädels was ist so witzig?", fragt uns Max, der mittlerweile angekommen ist. Ich schüttle den Kopf und deute ihm an, dass es nicht so witzig ist. „Dann geh ich mal mit Max, wir sehen uns Isabelle.", sagt Josy.

Während des Soundchecks bin ich unaufmerksam, seit der Story von gestern hatte ich noch keine richtige Chance zu begutachten, wie viele Follower ich jetzt habe. Es war echt unglaublich, was eine einzige Verlinkung ausmacht. Ich könnte mit der Followeranzahl gut als Influencerin bezeichnet werden und es hatten sich bereits ein paar Firmen mit Kooperationsanfragen in meine Direktnachrichten geschlichen. Unglaublich nette Kommentare mischten sich mit purem Hass und Fragen, wo ich meine Haare machen ließ und so weiter. Ich ignorierte die Meisten Nachrichten bis auf eine SMS, welche ich übersehen habe.

Unbekannt: „Freu dich drauf, wenn du wieder zuhause bist. Dann bekomm ich dich endlich wieder du Schlampe!"

Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit. Ich wusste ganz genau, was er mit „Zuhause" meint. Direkt nach der Show fahren wir zu den nächsten Terminen in Hamburg. Ein Teil von mir freute sich unglaublich für eine kurze Zeit zuhause zu sein, doch der Rest von mir fühlt sich überhaupt nicht wohl. In Hamburg hat er eine reelle Chance mir Nahe zu kommen, zu nahe. Ich musste es durchstehen, ich konnte nicht zurück. Nicht aufgeben, was ich mir aufgebaut habe, auch wenn es nicht viel ist. Ich war viel zu sehr in Gedanken, dass ich nicht merke, dass der Soundcheck bereits durch ist. Marten hatte mich ein weiteres Mal gefunden und bemerkt gar nicht wie durcheinander ich bin. Als er wieder anfängt zu reden, kann ich Ihm nicht zuhören. Meine Gedanken waren bereits in Hamburg und dabei einen Notfallplan zurechtzulegen, falls er schaffen würde mir nahe zu kommen. Ich schrecke zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich wachte aus meiner Schockstarre auf und sah nach oben. Neben Marten steht Damien, der mit einem besorgten Blick auf mich starrt. Marten hatte meine Schulter berührt und zog diese nun zurück. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschrecken, aber du sahst echt nicht gut aus." Ich löse meinen Blick von Damien und nicke Marten zu. Bevor mich beide weiterhin aufhalten konnten, ergriff ich die Flucht in die Toilette. Meine Gedanken kreisen und ich renne gerade noch rechtzeitig zur Schüssel, bevor sich mein Mageninhalt auf dem Boden entleeren konnte. Meine Panikattacke ist fortgeschrittener als ich gedacht habe. Zum Glück hab ich einen Zopf, so muss ich mir wenigstens nicht die Haare halten. Erschöpft lasse ich mich gegen die Wand gleiten. „Hey alles gut?" Ich schrecke erneut auf. Vor mir steht Damien, der mir gefolgt sein muss. „Lass mich in Ruhe, was willst du überhaupt hier!", gifte ich Ihn an. „So schlecht kann es dir ja nicht gehen. Weißt du, wenn man in der Männertoilette ist, kann man auch mal einen Mann erwarten.", beantwortet er meine Frage. In meinem Wahn muss ich in die Falsche Toilette gerannt sein. Wie dumm muss man sein. „Gut dann bin ich in der falschen Toilette, na und? Du musst hier nicht den Gentleman spielen. Mir geht es gut." Ich stehe auf und rausche so schnell es geht an Damien vorbei. Ich muss hier raus, ich brauche eine lange Dusche und muss meine Gedanken sortieren. Auf meinem Weg nach Draußen stoße ich mit Max zusammen. „Max es tut mir so leid, mir geht es gar nicht gut. Ich fahre schon mal ins Hotel und packe meine Sachen. Ihr schafft das doch ohne mich, oder?", frage ich. „Du siehst echt nicht gut aus. Wir schaffen hier das schon. Soll ich dir Josy vorbei schicken?", antwortet Max besorgt. „Nein danke, ist nicht notwendig. Ich denke ich hab einfach nur schlecht gegessen heute."

POV Damien

Isabelles Blick geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie sah absolut verängstigt und verzweifelt aus. Marten ist das glaube ich gar nicht so aufgefallen, nur das Sie ihm nicht geantwortet hat. Mir ist nicht entgangen, dass Sie erneut, Ihr Handy in der Hand hatte, als Sie so anders wurde. Irgendetwas muss darauf sein, was Sie so verstört. Ich grüble die ganze Zeit darüber nach was es sein kann, so sehr, dass ich kaum etwas vom Konzert mitbekomme. Meine Gedanken sind im Hotel bei Ihr. Ob Sie sich immer noch übergeben muss? - Halt Stopp, warum interessiert mich das so sehr? Sie ist unglaublich nervig und ich wollte Ihr das Leben schwer machen, aber wie kann man jemanden das Leben schwer machen, der jetzt schon so etwas in seinem Leben hat, das einem so aus der Bahn wirft. Noch während des Konzertes zog ich mich in den Backstagebereich zurück. Am liebsten würde ich in Hotel fahren, um herauszufinden was mit Ihr los ist.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 31, 2023 ⏰

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