Kapitel 3

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POV Isabelle


Der Rest des Soundchecks verlief wie nach Plan und ab diesem Punkt konnte man mir das Grinsen in meinem Gesicht nicht mehr nehmen. Ich war sichtlich zufrieden mit mir. Auf Anweisung von Max sollte ich mich etwas weniger geschäftsmäßig anziehen, zumindest für die Show. Auch wenn ich meine Anzüge liebe, freue ich mich doch auf dieser Tour nicht nur meine Büro-Outfits zu tragen. Da Damien bereits von Anfang an sein Outfit anhatte, fahre ich wieder allein zurück zum Hotel. Dieses Mal hätte nicht mal er meine gute Laune vertreiben können, da bin ich mir sicher. Angekommen in meinem Zimmer entledige ich mich meines Anzuges und springe unter die Dusche.


Nach meinem eigenen imaginären Konzert in der Dusche beginne ich mich fertig zu machen. So viel Zeit habe ich nicht, bis die Show beginnt. Während ich meine Haare föhne, schreibt mir Jessica das erste Mal seit Ankunft.


Jessica: „Hey Girl, wie geht es dir?"


Isabelle: „Hey, es läuft alles nach Plan. Mache mich gerade für die Show fertig. Ich soll dort nicht im Anzug stehen."


Jessica: „Uhh, du musst unglaublich aussehen. Ich hab' dir ein Paar meiner Louboutins in den Koffer geschmuggelt. Die musst du anziehen!"


Ich musste schmunzeln und schüttle mit dem Kopf. Es war klar, dass meine beste Freundin sich nicht von meinem Koffer fernhalten konnte.


Isabelle: „War klar, dass du meinen Koffer nicht allein lassen konntest. Okay wird gemacht Chefin."


Ich sperrte mein Handy und föhne meine Haare zu Ende. Jessica hatte Recht. Ich muss an meinem ersten Tour-Abend gut aussehen. Andererseits würde dann wohl nicht nur dieser Marten an meinem Arsch kleben. Gedankenversunken spiele ich mit meinem Zungen-Piercing und Grübel vor mich hin. Scheiß auf Männer, ich will für mich gut aussehen. Selbstbewusst suche ich die Louboutins von Jessica und grinse als ich die roten Sohlen entdecke. Ein klassisches Schwarzes Paar, perfekt für jedes Outfit. Nun fehlt nur noch der Rest.


Ich sage dem Fahrer über Telefon Bescheid, dass er vorfahren kann. Ein letztes Mal begutachte ich mein Outfit. Entschieden habe ich mich für eine hellblaue ausgewaschene Jeans, ein Korsett-Oberteil mit Glitzer und einen dunklen Blazer. Die Louboutins werten das Gesamte Outfit auf und ich bin Stolz auf mich. Eines Tages werde ich mir meine eigenen Louboutins leisten können. Mein Handy signalisiert mir eine Nachricht, während ich das Zimmer verlasse. Im Aufzug hole ich es aus meiner Tasche und lese die Nachricht.


Unbekannt: „Du gehörst mir! Vergiss das bloß nicht Baby."


Auf meinem Körper breitet sich eine Gänsehaut aus. Ich muss nicht herausfinden, von wem diese Nachricht kommt, ich weiß es ganz genau. Er hat sich schon so lange nicht mehr gemeldet, ich dachte es ist endlich vorbei. Die Aufzugtüren öffnen sich und ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. Ich habe jetzt keine Zeit mich damit weiter auseinanderzusetzen und wohlmöglich in Verzweiflung zu verfallen. Er hat mich schon viel zu lange heruntergezogen. Jetzt bin ich dran, mein Leben so zu gestalten, wie ich es will.


POV Damien:


Marten nervt mich unglaublich. Er hat drei Sekunden mit Isabelle geredet und er ist wie verzaubert. Besonders das Sie mich so fertig machen konnte, reizt Ihn besonders. Gefühlt alle fünf Minuten fragt er mich, ob wir nicht wirklich Hotels tauschen können, damit er neben Ihr schlafen kann. Ich glaube er versteht nicht, dass dort immer noch eine Zimmerwand die beiden trennt. Allein, weil er mich so damit nervt, gebe ich Ihm das Zimmer nicht. Diese Genugtuung gebe ich ihm nicht. Mittlerweile sitzen wir im Backstage, da der Einlass bereits begonnen hat und das Stadion schon so von Fans wimmelt. Auch wenn ich nicht der Interpret bin, für den Sie gekommen sind, bin ich doch unter den Fans bekannt und es wollen einige Fotos mit mir. Es dauert nicht mehr lang dann beginnt die Vorband und der Rest von uns geht hinter die Bühne. Wir sind mitten in einem Gespräch da fliegt die Tür mit einem gewaltigen Schwung auf und Isabelle steht im Türrahmen. „Warum seid Ihr alle noch hier und noch nicht auf Position. Die Show beginnt bald!" Uns allen hat es die Sprache verschlagen. Ihr Aussehen ist kein Vergleich zu dem vor ein paar Stunden. Sie sieht aus wie eine von diesen High-Fashion Instagram-Models. Ich blicke mich kurz um und sehe Marten der aussieht, als würde Ihm gleich Sabber aus dem Mund laufen. Selbst ich muss mich zusammenreißen keinen meiner Sprüche auszuhauen. Entgegen Ihrem Aussehen behandelt Isabelle uns wie kleine Kinder und scheucht und Richtung Bühne. Ihre gelockten Haare wippen dabei umher und gehen tatsächlich fast bis zu Ihrem Arsch. Ich stehe als letzter im Raum und darf nun ein weiteres Mal mich von Ihr anschnauzen lassen. „Hallo? Beweg dein Arsch hier raus oder willst du die ganze Show verpassen? Ganz schön frech für den Cousin von Max.", während Sie redet, stützt Sie beide Hände auf Ihre Hüfte. Ich verdrehe die Augen und quetsche mich an Ihr vorbei durch den Türrahmen. Max und ich geben uns unseren speziellen Handschlag vor einem Auftritt und er betritt die Bühne. Ab jetzt heißt es zurücklehnen und genießen.


POV Isabelle:

Unglaublich wie es allen die Sprache verschlagen hatte.Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass mein Auftreten einen Raum vollerMänner die Sprache verschlagen kann. Besonders Marten konnte es kaum verbergen,wie attraktiv er mich findet. Kaum war ich allein gewesen, wollte er direkt mitmir sprechen. Ich habe Ihn schnell abgewimmelt, da ich meine erste Show wohlkaum verpassen will. Max hat eine unglaubliche Bühnen-Präsenz und auch dieBühnenbauer haben die beste Arbeit geleistet. Ich stehe am Rand der Bühne undverfolge das erste Lied mit. Ich entspanne mich deutlich und fange anmitzusingen. Das ich auch schon vorher ein Fan von Max war, sorgt dafür das ichjedes Lied ausnahmelos mitsingen kann. Ich verliere mich in dem Gefühl als Fanauf dem Konzert zu sein und genieße in vollen Zügen jeden Augenblick. ImAugenwinkel kann ich eine Männergruppe ausmachen. Sie stehen auf der anderenSeite der Bühne und scheinen ebenfalls die Stimmung zu genießen. Ich kannMarten entdecken, der mich auch prompt zu Ihnen winkt. Er ist süß, aber dochschon etwas anstrengend, wie offensichtlich er versucht meine Aufmerksamkeit zubekommen. Ich kann mir denken, dass er dabei nichts Ernstes im Kopf hat. Tomeiner der Techniker erzählte mir, dass die gesamte Gruppe aus Aufreißernbesteht und einer schlimmer ist als der vorherige. Nutzen tut mir dieseInformation nicht wirklich etwas, da ich eh vorhabe mich auf meine Karriere zukonzentrieren und mich ebenfalls von Männern erholen muss. Ich bin so in derMusik und meinen Gedanken vertieft das ich erst sehr spät merke, dass dieGruppe nun direkt neben mir steht. Marten ist sehr nah an mir und ist sichtlichalkoholisiert. „Hey Issi, gefällt dir das Konzert?", haucht er in mein Ohr. Ichgrinse falsch und nicke. Keine Ahnung, woher dieser Spitzname kommt, aber dieseTypen haben eine Vorliebe dafür zu haben. Damien scheint mein Unbehagen zubemerken und grinst mich frech an. Gott wie ich diesen Typen hasse. Jeder Gentlemanwäre jetzt eingeschritten und hätte mich verteidigt, aber nein, ich muss jaimmer solche Typen anziehen. Scheiß auf die Männer, ich kann mich selbstverteidigen. „Hör Mal Marten, kannst du ein bisschen rutschen, hier ist es ganzschön eng.", sage ich super flirty und blinzle ein paar Mal mehr mit meinendichten Wimpern. Ein hoch auf die weiblichen Reize. Marten nickt verdutzt undgewährt mir meinen Platz. Jetzt ist mein Grinsen echt und ich Funkel Damien schadenfreudigan.



POV Damien


Diese Prinzessin geht mir auf die Nerven. Ich hatte gehofft, dass Marten sie heute noch klärt und ich Sie während der Show nicht sehen muss. Stattdessen genießt Sie die Show in allen Zügen, singt mit und tanzt sogar etwas. Ein bisschen schmunzeln musste ich schon, ich habe lange nicht mehr jemanden gesehen, der den Augenblick so genießt und abschaltet. Ich wünschte, ich könnte so etwas auch.

Als Marten ein weiteres Mal von Ihr gekorbt wird, ohne es so richtig zu merken, bekomme ich das Gefühl, das diese Frau mich in den Monaten, die wir zusammen verbringen müssen, wahnsinnig werden lässt. Allein Ihr selbstgefälliger Blick, nachdem Marten Ihren Wunsch erfüllt hat, lässt mein Blut kochen. Was hat Sie bloß an sich, dass ich so leicht die Kontrolle verliere? Ich verstehe es nicht. Gerade will ich einen Schritt auf Sie zu machen, da zieht Marten mich an sich. Er ist schon deutlich betrunkener als er sein sollte, aber muss er selbst wissen. „Siehst du die Bräute da? Die müssen wir ins Backstage holen." Gar keine so schlechte Idee und gut, dass mein Freund noch der alte ist und die Prinzessin nicht seinen Kopf verdreht hat. Ich grinse Ihn an und nicke. So wird der Abend doch noch ein gelungener.

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