SECHS - Geliebt werden 2

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•Luans Sicht•

Er ging nun wieder davon.
Mhh irgendwie komisch der Typ.
....ding...dang...dong..
Die Schulglocke beendete die Pause und eröffnete den nächsten Unterricht.
Ich stand auf und schlenderte zu in Schulgebäude und versuchte den neuen Raum zu finden, in dem wir Unterricht hatten.
Es dauerte etwas bis ich den Raum fand und alle saßen schon auf ihren Plätzen. Mein Blick schweifte durch den Raum, aber fand keinen freien Platz.
Mooooment mal! Da ist doch noch einer.
Neben..neben.. ? Ja ich kannte ja immer noch nicht seinen Namen. Es war der Junge mit den besonderen schönen Augen.
Er schaute mich an. Ich begann meinen Gang fortzusetzen und steuerte den freien Platz neben ihn an. Ich setzte mich, hatte aber immer noch ein etwas unwohles Gefühl. Soll ich wirklich hier sitzen bleiben? Neben diesen seltsamen Jungen?
Der Lehrer betraf den Raum und nahm mir die Entscheidung ab. Nun war ich sowieso an diesem Platz gefangen. Ob es sich als positiv oder negativ herausstellen würde, werde ich ja dann sehen.
Wir hatten Geschichte, eines meiner Lieblingsfächer, zumindest eigentlich. Wäre da nicht mein wirklich heißer Sitznachbar, der mich von der Seite, die ganze Stunde schon, mustern würde.
Mein Körper kribbelte. Ich war nervös und unsicher.
„H-Hey, wie heißt du eigentlich?" fragte ich ihn, möglichst selbstsicher.
„Ich bin Joel, wie geht es dir Luan?" antworte er, wie aus der Pistole geschossen mit einen grinsen, in das man sich verlieben muss. Ich war auf Wolke sieben. So ein süßer und dazu noch gut aussehender Junge, kann doch gar nicht unheimlich sein, oder ? Oder ?
Woher wusste er eigentlich meinen Namen? Mir kam das alles sehr suspekt vor. Er war mysteriös..aber das machte ihn auch so interessant. Mir war er trotzdem unheimlich. Aber meine Begierde hatte sich an ihm verfangen. Er war anders!
„Woher weißt du wie ich heiße? fragte ich verdattert und interessiert zu gleich.
„Ähm, ja, ähhhh..ähh" stotterte Joel herum.
„Also... ?" fragte ich genauer nach.
„Ähm.. v-von meinem Bruder, glaub ich.."
...ding..dang..dong..
leutete die Schulglocke das Ende der Stunde.
Ich könnte hören, wie die Schüler hinter uns, aufsprangen und die Sachen in ihre Rucksäcke schmissen.
„Wir haben die letzten beiden Entfall, wooohhoo" rieften sie durch die Klasse.
Endlich nach Hause. Mein erster Schultag an der neuen Schule war geschafft. Ich war froh, Joel nun nicht mehr ausgesetzt zu sein. Ich fühlte mich gleich irgendwie freier, sowohl körperlich als auch geistig.
In seiner Gegenwart drehte sich die Welt irgendwie anders.
Ich fuhr mit dem Bus nach Hause.

•Max' Sicht•

Ich stellte die Pizza auf den großen Küchentisch ab und begann sie gleich zu verschlingen. Ich brachte die leeren Pizzakartons nach draußen in den Müll, als gerade Luan vorbeiging.
„Hey Luan, wie war dein erster Tag an der neuen Schule?" rief ich ihm etwas unsicher, über was ich mit ihm sonst reden sollte, zu.
Er hob den Kopf und neigte diesen etwas in meine Richtung.
Diese tief blauen Augen.. Mein Herz machte einen Soltau nach dem anderen. Ich könnte es deutlich schlagen hören. Luan bewegte sich in meine Richtung. Hoffentlich bemerkt er nicht, die Aktivitäten meines Herzens.
„Na? Lief alles in allem ganz gut" antwortete er, etwas überrascht. Er log mich an, das konnte ich in seinen Augen sehen. Aber ich ging nicht weiter darauf ein.
„Wie sieht er denn jetzt aus, also mit dem schwimmen gehen meine ich" warf ich ein und hoffte, dass er zusagen würde.
„Ähm, ja! Warum nicht, man kann ja nie genug mit dem Training anfangen" sagte er etwas unmotiviert. Letztes Mal war er viel interessierter, sich im schwimmen zu verbessern. Oder spielte er mir das nur vor, vielleicht sogar um mir zu gefallen?
Nein bestimmt nicht, der ist doch noch nicht mal schwul! Auch wenn ich mir in meinen Gedanken so sehr das Gegenteil wünschte.
Oder hatte er, wie schon zuvor vermutet, heute wirklich einen schlechten Tag gehabt?
Ich hoffte es war nicht letzteres.
„Okay, willst du mir noch eben deine Nummer geben, dann kann man sich per Whatsapp schreiben, geht halt schneller"
Er lachte. „Du könntest auch in 2 min in meinen Zimmer stehen" sagte er belustigt.
Ich war etwas beleidigt, lachte dann aber auch. Solche Momente sollte man für spätere Zeiten einfangen können.
Er gab mir seine Nummer und machte sich weiter auf dem Weg zur Haustür. Ich tat es ihm gleich.
Und was mache ich jetzt? Freunde habe ich ja nicht mehr, zumindest schien es so.
Bei diesen Gedanken wurde ich wieder traurig. Warum muss denn immer mir sowas passieren? In den vielen Geschichten, die ich gelesen habe, reagierten alle Freunde immer positiv, aber gut, mein Leben ist halt keine Geschichte. 'Wie schön es wäre, wenn das so wäre, wenn das Leben eine Geschichte wäre, welche ich mir so schreiben kann, wie ich will.
Ich öffnete wieder meine Augen und starrte an meine Zimmerdecke. Marc platzte in mein Zimmer und wollte wissen, wo sich unsere Eltern aufhielten.
„Woher soll ich das denn bitte wissen, Marc " entgegnete ich ihm genervt. „ Bestimmt wieder in irgendeinem Land auf Geschäftsreise"
„Mhhh " gab Marc nur von sich und verließ mein Zimmer.
Sollte ich Luan eine SMS schreiben und fragen ob wir uns treffen sollen oder kommt das komisch, da wir uns ja vorhin schon getroffen haben. Ich könnte mich zu keiner Entscheidung durchringen. Schließlich beschloss einen meiner Lieblingsaktivitäten nachzugehen: Filme schauen.
Ich setzte mich von meinen Bett auf und durchforstete das Regal, nach einem Film, der zu meiner Stimmung passte.
Ich legte die Blue-Ray ein und machte mich auf meinem Sofa breit und schaute mir den Film an.
Als ich aufschrak, zeigte mein Wecker auf meinem Nachtisch: 23:48 Uhr. Ich war wohl mitten im Film eingeschlafen. Der Fernseher zeigte nur sein schwarzes Standby- Bildschirm.
Zeit richtig schlafen zu gehen. Ich brachte noch etwas Ordnung in mein Zimmer und legte mich dann in mein gemütliches Bett.

-

Ich könnte kotzen. Auf Schule hatte ich jetzt sogar noch weniger Bock, als gestern und das war schließlich schon der erste Schultag. Jetzt gab es einen schlimmeren zweiten Schultag.
Ich stoppte den nervigen Weckton meines Weckers und setzte mich an die Bettkante.
'Erstmal ins Bad' , murmelte ich noch in Halbschlaf vor mich hin.
Ich stieg aus der Dusche und machte mir meine Frisur und verließ das Bad, um noch etwas essbares aus der Küche zu suchen und sich gleich auf den Weg zur Schule zu machen. Ich ging die ersten Meter meines Schulweges, als ich hinter mir eine engelhafte Stimme wahrnahm, die wohl etwas aus der Puste zu sein schien.
„ Hey warte mal Max, ich komme! " rief Luan aus der Ferne. „ Wir können doch zusammen zur Schule gehen " sagte er nun weiter, als er zu mir herangetreten war.
Ich wurde etwas rot. Luan will mit mir zu Schule gehen. Und das jeden Morgen.
'Naja, zumindest noch solange, bis er erfahren würde, dass ich eine Schwuchtel ohne Freunde war' ergänzte ich in Gedanken.
„Und dir macht das nichts aus, äh.. also.. Ja klar können wir zusammen gehen " was rede ich nur schon wieder für eine Scheisse.
Luan grinste mich an.
„Freut mich, aber dann sollten wir nun auch weitergehen, sonst kommen wir noch zu spät zu Schule" sagte Luan und es machte den Anschein, als würde er sich schon auf die Schule freuen. Er war glücklich - nicht, dass ich ihm das nicht gegönnt hätte - Ich war es nicht!

Eine neue Seite [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt