Finstere Träume und fiese Machenschaften

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Xiao POV

Xiao sprang leichtfüßig hinauf zum zweiten Stock, schwang sich durch das offene Fenster und landete nahezu geräuschlos auf dem im Mondschein schimmernden Holzboden. Sein wachsamer Blick glitt sogleich hinüber zu den Betten. Die Decke unter der Saya lag hob und senkte sich langsam. Zögerlich lief er hinüber und betrachtete ihr Gesicht. Es schien ihm irgendwie vertraut zu sein, doch unter den unzähligen Erinnerungen, die er im Laufe seines Lebens angesammelt hatte, war es schwer, eine bestimmte zu finden. Seine Füße trugen ihn kurz darauf wieder zurück zum Fenster und er lehnte sich gegen das Sims. Eine leichte Brise strich durch sein Haar und brachte den Duft von Frühling mit sich. Als Yaksha benötigte er nicht unbedingt Schlaf, allerdings döste er an die Wand gestützt eine Weile vor sich hin, bevor ihn dreißig Minuten später ein unruhiges Murmeln den Kopf heben ließ. Er durchquerte das Zimmer, bis er erneut neben Saya stand und seine Augen weitete sich überrascht. Im Licht des Mondes sah er Tränen über ihre Wangen laufen. Unbewusst ballten sich seine Hände zu Fäusten. Er hatte sich geschworen nie wieder jemandes Träume zu verschlingen, doch sie so zu sehen bewegte etwas in ihm, was er nicht verstand. Dieses Gefühl drängte ihn geradezu, etwas zu unternehmen. Tief durchatmend fasste er einen Entschluss. „Ich werde vernichten, was dich quält", flüsterte Xiao kaum hörbar. Behutsam strich er einige Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und kniete sich anschließend neben sie. Eine Hand an ihrer Wange näherte er sich vorsichtig und berührte mit seinen Lippen sanft ihre Stirn. Daraufhin begann das Mahl auf seinem Arm zu glühen und eine tiefe Schwärze griff nach seinem Bewusstsein.

Den Bruchteil einer Sekunde später öffnete der Yaksha die Augen und fand sich in einem hohen Raum wieder. Er sah sich von einem nahezu undurchdringlichen Nebel umgeben und sein Verstand begriff schlagartig, dass er den Traum durch Sayas Augen miterlebte. Sie ließ ihren Blick im Raum umherschweifen und Xiao erkannte schemenhafte Gestalten, die in einem Halbkreis um sie herumstanden. Er fühlte ihre Nervosität und zugleich die unbändige Angst, die in ihr rumorte. „Es ist soweit..." Einer der Schatten löste sich aus der Formation und sie neigte den Kopf. Xiao konnte es nicht sehen, aber die Gestalt hob den Arm, öffnete die Hand und hielt diese auf Höhe ihres Kopfes. Plötzlich flammte unterhalb ihrer Schulterblätter ein stechender Schmerz auf und alles wurde dunkel. Er wollte sich schon aus ihren Träumen zurückziehen, als eine Stimme ertönte. „Komm..." Es war nur ein leises Flüstern und doch hörte Xiao es ganz deutlich. „Komm zurück...komm.........zurück."

Mit einem Ruck öffnete er die Augen, wobei seine Hand nach wie vor an Sayas Wange ruhte. Die Tränen waren versiegt und ein entspannter Ausdruck legte sich über ihre Züge. Xiao seufzte erleichtert. Unter Aufbringung größter Willenskraft hatte er es geschafft, nicht die Kontrolle über sich zu verlieren und den Traum vernichtet. Erschöpft drehte er sich um und sank mit dem Rücken gegen die Bettkante. Er dachte eine Weile über das gesehene nach und bemerkte nicht, wie er schließlich doch noch, zum ersten Mal seit langem, einschlief.

Saya POV

Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das geschlossene Fenster herein und gegen die Helligkeit anblinzelnd stellte ich fest, dass etwas Schwarzes das meiste meines Sichtfeldes einnahm. Schlaftrunken streckte ich einem Impuls folgend meine Hand danach aus und strich vorsichtig mit meinen Fingerspitzen darüber. Es fühlte sich weich und zugleich strubbelig an. Erst ein leises Brummen ließ mich innehalten. Mit einem Mal realisierte ich, was ich da gerade streichelte und setzte mich abrupt auf. Mein Kopf lief hochrot an und ich zog schnell meine Hand zurück. Xiao begann sich zu regen und ein weiteres Grummeln ertönte. Er fasste sich unbewusst an genau die Stelle, an der sich kurz zuvor noch meine Finger befunden hatten und wandte sich um. „Guten Morgen", sagte der Yaksha und fixierte mich mit seinen Augen. „Gu-guten Morgen", stammelte ich verlegen. „Ist alles in Ordnung?" Ich nickte. „J-ja. Warum fragt Ihr?" Ich wich seinem Blick aus. „Eure Wangen sind gerötet und euer Körper strahlt ungewöhnlich viel Wärme aus, als hättet ihr Fieber", antwortete er und erhob sich.

„A-ach ja? D-das kommt daher, dass es unter der Decke so heiß gewesen ist." Super glaubwürdig Saya, wirklich toll. „Hmpf... Manchmal verstehe ich das menschliche Empfinden einfach nicht." Er sah mir in die Augen. Es liegt so viel Tiefe, aber auch Schmerz in diesem Blick. Ich räusperte mich. „Ähm, es gibt übrigens etwas, das ich Euch mitteilen möchte", lenkte ich von unserem aktuellen Thema ab. Er musste anhand meiner Stimmlage schon erkannt haben, dass etwas Unerfreuliches folgte, denn sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ich glaube, ich wurde gestern, als ich noch unterwegs gewesen bin, beoba...." „Wo?", unterbrach er mich sofort. „E-es war nur so ein Gefühl, ich glaube nicht wirklich das je..." „WO!?", fragte er nochmals eindringlich. „Außerhalb der Stadtmauer in der Nähe einer kleinen Anlegestelle, als ich zurück lief", murmelte ich. „Außerhalb?! Ich habe Euch doch gebeten die Stadt nicht zu verlassen!" Er blitzte mich wütend an. „I-ich dachte, da Mondstadt auf einer Insel liegt und ich diese nicht verlasse, wäre es okay...es tut mir leid." Er seufzte und der Zorn wich langsam aus seinem Blick. „Bleibt hier. Ich informiere Jean. Falls Euch tatsächlich jemand verfolgt hat, werden wir es herausfinden." Xiao lief unverzüglich zum Fenster, öffnete es und strebte hinaus ins Freie. Ich war aufgesprungen und ihm gefolgt, doch ich erspähte nur noch seine sich schnell entfernende Silhouette, die in Richtung Haupthaus verschwand. Ich seufzte. Ich sollte mich umziehen. Aus dem Schrank schnappte ich mir eine kurze, schwarze Short und eine ebenfalls, zum größten Teil schwarze, figurbetonende Bluse. Wunderschöne Applikationen in Weiß und Blau zierten ihr Äußeres. Passend dazu fand ich noch ein paar stulpenähnlicher Ärmel, die ich ebenfalls über streifte und an den Bändern um meine Oberarme festzog. Meine Haare ließ ich offen und zum Schluss legte ich mir meinen Schal samt Brosche um den Hals.

Anschließend ging ich zum Fenster zurück, platzierte meine Ellenbogen auf der Fensterbank und stützte das Kinn in meine Handflächen. Interessiert beobachtete ich das Geschehen auf der Straße. Die Stadt wurde mit jeder Minute die verging lebendiger, dann sah ich auf einmal Shun, der in einer Gasse zwischen zwei Häusern auftauchte. Er lief direkt auf das Gasthaus zu. „Shun!" Aufgeschreckt durch meinen Ausruf blickte er verwirrt um sich. „Hier oben!" Ich winkte ihm und lächelte. Der Junge hob den Kopf. Freude und Erleichterung spiegelten sich in seinen Augen, wurden jedoch von etwas anderem überschattet, nämlich Angst. „Warte ich komme runter!" Xiaos erneute Bitte rückte in den Hintergrund und ich machte mich auf den Weg. Ich verschloss rasch die Tür und hinterlegte den Schlüssel bei Diona. Unmittelbar danach strebte ich auf die Ausgangstür zu, riss diese auf und entdeckte Shun am Ende der Treppe. Ich jagte die Stufen hinab und ging in die Hocke. „Du hast mich gesucht. Shun was ist los und woher hast du gewusst wo du mich findest?" Stotternd erklärte er: „Ei-ein komischer Mann hat Hiro, Mio und Ayumi...e-er sagte..." Shun stockte und seine Augen füllten sich mit Tränen. Ich legte ihm meine Hände auf die Schultern. „Ganz ruhig. Hey...Shun...sieh mich an", sagte ich sanft. „Was hat der Mann gesagt? Was wollte er?" „E-er sagte, wenn ich meine Freunde jemals wie-wieder sehen möchte, soll ich dich holen. Er hat m-mir gesagt, wo ich dich finde." Ich habe es mir also doch nicht nur eingebildet! Das ist alles meine Schuld...Wer auch immer es war, hat gesehen, wie ich mit den Kindern gespielt habe.

Wut stieg in mir auf „Wie sah der Fremde aus?", hakte ich nach. „E-Er trug einen schwarzroten Mantel mit Pelzkragen, mit einer Kapuze die er sich tief ins Gesicht ge-gezogen hatte...oh und eine rotschwarze Maske hat er ebenfalls getragen." Ich lauschte aufmerksam und nickte anschließend. Tut mir leid Xiao. „Bring mich zu ihm." Sofort rannte Shun los. Wir hetzten an den vielen geschäftigen Leuten Mondstadts vorbei und es dauerte nicht lange, bis die Stadt hinter uns stetig kleiner wurde und ich genau wusste wo wir hingingen. Die gewaltige Krone des Baumes hob sich deutlich vor dem morgendlichen Himmel ab und unser Ziel rückte immer näher. Schließlich verlangsamten wir unsere Schritte. „Egal was geschieht, bleib hinter mir und wenn sich Euch die Chance bietet, flieht", flüsterte ich, als wir nur noch ein paar Meter von dem ausladenden Stamm entfernt anhielten. „A-aber was ist mit dir?" Ein vielsagender Blick meinerseits genügte und er nickt zaghaft zum Zeichen, dass er mich verstanden hatte. Fast zur selben Zeit trat eine Gestalt hinter dem dicken Stamm hervor. Es war ohne Zweifel der Mann, den Shun beschrieben hatte. „Wo sind die Kinder?", entfuhr es mir umgehend. Der Mann grinste süffisant und rief: „Kommt nur nicht so schüchtern." Ein Schauer jagte mir beim Klang der gefühlskalten Stimme über den Rücken.

Mit Entsetzen verfolgte ich, wie kurz darauf Hiro, Mio und Ayumi dicht aneinander gedrängt hinter den großen Wurzeln hervor gestolpert kamen. Alle drei entdeckten mich zur selben Zeit und wollten auf mich zustürmen, doch in einer flüssigen Bewegung zog der Unbekannte eine Klinge unter seinem Mantel hervor. Er richtete diese mit ausgestrecktem Arm auf die Kinder, die sofort wie angewurzelt stehen blieben. „Verdammter...! Keine Angst, es wird alles gut!", versuchte ich sie zu beruhigen und knurrte: „Ich bin hier, also lass sie gehen!" Der Angesprochene grinste erneut. „Liebend gerne, aber wenn ich das tue, dann nur unter einer Bedingung. Du wirst dich anstandslos von mir fesseln lassen. Kapiert?" Schadenfroh schob er seinen Mantel mit der freien Hand beiseite und zeigte mir ein dickes Seil, welches neben einer zweiten Klinge an seinem Gürtel hing. Nrrgh was mach ich nur...es wäre naiv zu glauben, dass er zu seinem Wort steht und ich säße gefesselt und hilflos am Boden, aber eine andere Wahl habe ich nicht...oder? „Falls irgendetwas passieren sollte, ruft meinen Namen. Verstanden?" Das ist es!

„Also gut", ging ich schließlich auf seine Forderungen ein und setzte mich in Bewegung. Mein Gegenüber senkte die Waffe und deutete mit einem Kopfnicken an, dass die Kinder zu Shun gehen sollten. Auf gleicher Höhe mit ihnen raunte ich mit Nachdruck: „Rennt so schnell ihr könnt zur Stadt zurück und dreht Euch nicht um." Ich blieb vor dem Mann stehen. „Umdrehen." Er hielt triumphierend das Seil in der Hand und verschwendete keine Zeit. Ich fügte mich widerwillig und ein Schmerzenslaut entfuhr mir, als er die Fesseln festzog. Anschließend zerrte er mich hinter den Baum und band das lose Ende um eine dicke Wurzel. Bevor meine Sicht jedoch endgültig versperrt wurde, sah ich, dass die Kinder schon ein gutes Stück Weg geschafft hatten.

Plötzlich legte mir der Fremde seine Lippen ans Ohr und wisperte: „Entschuldigt mich für einen Moment, wir wollen ja schließlich keine Zeugen, die alles ausplaudern, was hier passiert ist, nicht wahr?" Meine Augen weiteten sich vor Schreck. „Nein! Ihr sagtet...! Xia...nrgh mmpf." Mit einer Schnelligkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, knebelte er mich. „Aber aber, nicht doch. Ich bin mir sicher, Euer Yaksha hat momentan besseres zu tun. Habt ihr wirklich geglaubt, mein Arbeitgeber würde mich nicht über ein solch wichtiges Detail informieren?" Er lachte hinterhältig und begann dabei mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Einzig das Gras teilte sich, als er mit schnellen Schritten auf die Kinder zuhielt. Ich stemmte mich gegen die Fesseln. Nein! NEIN!! Gequält kniff ich die Augen zusammen und meine Panik wuchs mit jeder Sekunde, die verstrich. Was mach ich jetzt nur! Warum besitze ich auch keine Vision wie Diluc oder Jean! Dann könnte ich... Unerwartet durchströmte mich auf einmal ein vertrautes Gefühl. Das...das ist die Energie, die ich gestern freigesetzt habe! A-aber etwas ist anders. Ich selbst bekam es nicht mit, aber der Kristall in meiner Brosche begann kurzerhand aufzuleuchten. Erst erstrahlte er in seinem reinen Weiß, dann nach und nach nahm er ein dunkles Rot an. Ich riss meine Augen wieder auf. Mein Körper erstarrte, mein Kopf schmerzte. Was...passiert...hier?!

Als hätte jemand einen unsichtbaren Hebel umgelegt, fluteten unversehens Erinnerungen meinen Geist. Erinnerungen an Kämpfe, Blut und Schmerz. Es war, als würde ein anderes „Ich" aus mir hervorbrechen und die Kontrolle übernehmen. Mein Körper und mein Bewusstsein handelten wie von selbst. Ich konzentrierte mich gedanklich auf das Seil und der feuerrote Stein in meinem Nacken glühte wie Lava. Hitze umfloss meine Handgelenke und kurz darauf stieg mir der Geruch von etwas Verbranntem in die Nase. Ohne Zögern übte ich Druck auf die Fesseln aus und mit einem schnappenden Geräusch rissen diese entzwei. Flink entledigte ich mich im Anschluss des Knebels und hielt mir erstaunt die Hände vors Gesicht. Was zum...?! Ich schüttelte den Kopf. Darüber kann ich mir später Gedanken machen. Ich atmete tief durch, erhob mich, kletterte agil zwischen den Wurzeln hervor und spähte in Richtung der Stadt. Vier kleine Silhouetten waren in der Ferne auszumachen. Abermals legte ich das Vertrauen in meinen neu erwachten Instinkt und fokussierte meine Energie auf den Fremden. Freudig überrascht, entdeckte ich, dass dieser zwar nicht sichtbar wurde, aber sich seine Umrisse rötlich vor dem Horizont abzeichneten. Hab ich dich.

Mit einer Geschwindigkeit, die mich selbst verblüffte, nahm ich die Verfolgung auf. Er hatte die Kinder fast erreicht und zückte bereits beide Waffen. Schneller, schneller...! Ich habe ihn fast eingeholt! „Mio!" Mein Warnruf zerschnitt im selben Moment die Luft, als eine der Klingen vorschoss. Kraftvoll stieß ich mich vom Boden ab und selbst die Natur um mich herum schien den Atem anzuhalten. Das nächste Geräusch, das zu hören war, war wider erwarten kein Schmerzensschrei sondern ein metallisches Klirren, denn mit einem Mal lag der Griff eines langen, eleganten Schwertes in meiner Hand. Gekonnt, als hätte ich mein Leben lang nichts Anderes getan, parierte ich den Hieb mit Leichtigkeit. „Da-das ist unmöglich! Wie seid ihr...?!" Weiter kam er nicht. Ich vollführte eine schwungvolle Drehung, verpasste ihm einen Tritt in Höhe des Brustkorbs und warf ihn damit auf den Rücken. Seine Tarnung verschwand und die Kinder schrien überrascht auf, als der Mann, keine drei Meter von ihnen entfernt, sichtbar wurde. „Lauft weiter!", schrie ich. „Aber Saya!", sagten alle zugleich. „LOS!" Der Fremde lachte heiser und hielt sich die Rippen, während die Vier unfreiwillig weiter rannten.

„Ein paar kleine Details über Euch, hat dieser Bastard wohl doch ausgelassen." Er rappelte sich auf. „Ich sollte Euch unbeschadet abliefern, aber ich weiß nicht, ob ich das jetzt noch garantieren kann." Mein Körper reagierte, indem er ohne Umschweife in eine Kampfhaltung glitt. Den Hieb eben konnte ich abwehren, aber ich sollte ihn nicht unterschätzen. Oder eher...ich sollte mich nicht überschätzen. Wir sahen uns in die Augen, warteten darauf, wer den ersten Schritt machen würde und dann in einer blitzschnellen Bewegung ließ mein Gegenüber eine seiner Klingen fallen. Meine kurze Verwirrung reichte ihm , er griff in die Manteltasche und holte einen durchsichtig wirkenden Stein daraus hervor.

Ich ging sofort zu einem Gegenangriff über, doch mein Widersacher hob bereits den Arm und kurz bevor ihn mein Schwert traf, wurde ich von einem grellen Licht geblendet. Desorientiert stolperte ich vorwärts und verfehlte mein Ziel komplett. Nachdem ich kurz darauf das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, wechselte ich in eine defensive Haltung. Verdammt ich sehe nichts! Weiße Lichtpunkte tanzten vor meinen Augen umher. „Hahahaha. Macht Euch bereit!" Ich hörte seine Schritte und versuchte unbeholfen den nachfolgenden Schlag abzuwehren, aber es gelang mir nicht. Ich schrie auf, als das kühle Metall seiner rechten Klinge meinen Oberarm erwischte und warmes Blut meinen Arm hinabzulaufen begann. Mit vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen starrte ich ihn an, doch zu meiner Verblüffung tat er nichts. Er grinste bloß und steckte seine Waffen weg. „Was zum..." Ich wollte die Gelegenheit nutzen, aber mein Körper gehorchte mir nicht mehr und statt sich zu klären, verschwamm meine Sicht zusehends. „Ihr spürt es schon. Gut. Gut." Der Maskierte kam langsam näher. „Bleibt sofort stehen oder..." Meine Muskeln zitterten, das Schwert fiel mir aus der Hand, schlug auf dem Boden auf und verschwand in demselben Aufleuchten, in dem es erschienen war. „...oder was?", verspottete er mich.

Meine Beine wurden taub und ich sank stöhnend auf die Knie. Einen Moment später erschienen die Spitzen seiner Stiefel in meinem Blickfeld. Er ging vor mir in die Hocke, ergriff mit Daumen und Zeigefinger mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. „Ein nützliches Gift für kleine Notfälle. Es bringt einen nicht um, lähmt aber den Körper und macht den Betroffenen kampfunfähig. Alles was ich jetzt noch tun muss, ist einen kurzen Augenblick zu warten." Ich setzte ein schwaches Lächeln auf. „Ihr habt nur eine Kleinigkeit vergessen", merkte ich an. „Ach und welche wäre das?" Ich verlor das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Bevor mir mein Körper den Dienst jedoch komplett versagte, kam mir ein letztes Wort über die Lippen: „Xi..a...o..."

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Ein weiters Kapitel findet sein Ende. ^^/
Ob die Hilfe rechzeitig eintreffen wird ? <.<

Am Abgrund zwischen Licht und Finsternis |  Genshin Impact FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt