Kapitel 1

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Es war ein neuer Tag. Sowie immer natürlich. Ich ging normal in die Schule mit meiner gepackten Tasche und wartete auf den Bus. Es waren die selben Leute, die ich sehe. Die Stadt in der ich wohne ist sehr klein, dennoch vielseitig. Selbst wenn neue Menschen hinzogen, kam es so vor , als würde man sie jahrelang kennen. Das war beispielsweise bei unserem Nachbar so. Eine kleine Familie mit zwei Kindern. Meine beste Freundin Dilava , ihr Bruder Diyar und natürlich ihre Eltern. Es ist schon zwei Jahre her ,dass sie zu uns in die Stadt gezogen sind. Seitdem verstehen wir uns so gut. Ich kann mir selber so versprechen, dass meine Schulzeit nur wegen Dilava so gut geworden ist. Ihr Bruder ist ab und zu auch dabei, dennoch nervt er mit seinen Witzen. Wir gehen zusammen in die 11. ihr Bruder Diyar hingegen ist in der 12.

Heute war wieder einer dieser Tage an denen ich mich komisch gefühlt habe. Mein Lehrer hat uns mit einem Test überrascht. Zum Glück war ich vorbereitet und konnte somit Dilava helfen. „Danke Helin! Du hast mein Arsch gerettet.."
H : „ wofür sind Freunde denn da?" flüsterte ich in einem Leisen Ton ihr zu. Nach der Stunde hatten wir eine Freistunde. Diyar kam dazu und wir teilten uns alle ein Menü von Burger King . Es war Routine , dass wir unser Essen teilen. Ich bekam die Nuggets und Pommes. Diyar und Dilava naschten am Cheeseburger. Ich war sehr dankbar sie zu haben. Beide waren wie Familie für mich. Selbst meine Eltern liebten sie wie ihre eigenen Kinder. Durch sie wusste ich endlich ,wie es sich anfühlt richtige Freunde zu haben. Früher hab ich es nie verstanden wieso man sagt „Freunde werden entweder deine Familie oder deine größten Feinde".

„heute siehst du wieder aus wie aus der
Mülltonne gezogen" lachte Diyar. Ich kenne ihn er meint es nicht böse, dennoch liebte er es mir hinterherzuschicheln .
„Meinst du da ,wo ich dich gefunden habe" konterte ich , obwohl ich wusste ,dass ich ihn damit wütend mache.
Nach unseren Sticheleien war es auch schon Zeit nach Hause zu laufen. Zum Glück war ich nicht alleine. Dilava und Diyar waren stets an meiner Seite. Heute hatte ich mich dazu entschieden zu laufen, da ich auch irgendwie meinen Kopf frei bekommen wollte. Mit Dilava vergesse ich die Zeit . Es ist so witzig und schön mit ihr zu sein, dass sogar meine Lachfalten schmerzen, wenn ich zuhause ankomme. Sie ist das strahlen meiner Augen meine Dilava. Ihr Name passt perfekt zu ihr es bedeutet auf kurdisch „zufriedenes Herz". Sie ist mein Dil (Herz). Beide der Geschwister hatten sehr schöne Namensbedeutungen . Diyars Name bedeutete „die Heimat". Es stimmt, wenn man sagt das sich der Charakter eines Menschen mit dem Namen identifiziert. Auch wenn Diyar mir oft auf den Nerven herumtanzt , ist er die Person , die mich beschützt.

Als ich zuhause angekommen war grüßte ich meine Eltern. Ich war dankbar mit ihnen ein gutes Verhältnis zu haben auch wenn es manchmal angespannt war. Ich naschte von einem Kuchen den Mama gebacken hat und legte mich danach hin. Hausaufgaben musste ich nicht machen, da ich sie schon in den Freistunden fertig hatte. Ich bin ein sehr disziplinierter Mensch , was Schule angeht. Viele bewunderten mich auch dafür , dennoch ist es eine Sache, die jeder schaffen kann. Der Wille muss nur da sein. Damit ich meine Gedanken sortieren kann muss ich jeden Tag in mein Notizbuch schreiben. Auch wenn ich Menschen um mich herum hatte war dies der einzige Weg komplett aus der Realität zu entfliehen. Manchmal waren es zwei Sätze manchmal auch zwei ganze Seiten. die Worte, die ich auf diese Papiere setze ,spiegelten meine Seele wieder. Manchmal spielte ich sogar mit den Gedanken , eines meiner Tagebücher zu veröffentlichen, jedoch wusste ich, dass es niemals zur Realität werden würde. Dafür bin ich viel zu schüchtern und zaghaft.

Die Nacht endete mit einer Dua für meine Familie ,meine Freunde und einen ganz besonderen Jungen . War es wirklich Liebe oder eine wirrkürliche Vorstellung in meinem Kopf?

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