Six

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Nachdem Carter wenig später nach meinem Anruf da war kamen auch die Polizisten an. Sie fotografierten den Schaden, aber auch das Beweisstück. Nachdem Carter von dem Zettel erfuhr war er wie eine Furie und schnauzte die Beamten an.

» Was gedenken sie zu tun? Das ist eine Drohung. Sie will sie umbringen! « tobte er. Die Nerven lagen nicht nur bei ihm blank, aber ich war äußerlich die Ruhe selbst. Es hätte nichts gebracht kopflos herum zu rennen.  » Wir wissen genau wer es war! Und es wird nichts unternommen! « keifte er erneut.

» Hören Sie. Ich verstehe das sie aufgebracht sind. Und wir nehmen diese Sache hier sehr ernst... Aber außer einem Verdacht ihrerseits haben wir keinerlei Beweise für ihre Behauptung. Ich kann einen Streifenwagen abstellen der das ganze hier im Auge behält, aber zum derzeitigen Zeitpunkt... « entschuldigte sich der Polizist und schrieb weiter.

Carter wich nicht mehr von meiner Seite. All die Arbeit die noch im Büro auf ihn wartete wiegelte er telefonisch ab. Er hatte Angst - er zeigte es ganz offen. Gleichzeitig war da diese unbändige Wut, die ihn rastlos hin und her laufen ließ.
Ich befand mich in einem vegetativen Zustand. Innerliche tobten meine Emotionen, die ich jedoch nicht an die Oberfläche ließ. Ich hatte bedenken das Annie und beobachtete und sie würde sich an diesem Leid nur ergötzen und das wollte ich auf keinen Fall billigen.

Auf dem Nachhauseweg drehte Carter sich alle paar Minuten um. Er machte mich noch nervöser als ich ohnehin schon irgendwie war. Sobald wir zuhause ankamen und die Tür ins Schloss fiel, entspannte er sich etwas.

» Man muss etwas tun. Sie aufhalten, bevor wirklich etwas schlimmes passiert. « murmelte er und nahm mich in den Arm. Bei ihm fühlte ich mich sicher, geborgen... Aber ich konnte nicht abstreiten das ich mich auch um ihn sorgte. Er war groß und stark und konnte Annie sicherlich leichter abwehren als ich... Aber was, wenn sie nicht alleine war? Was, wenn sie einen Komplizen hatte?

» Lass die Polizei ihre Arbeit machen. Irgendwann wird sie einen Fehler machen, dann haben wir sie. « gab ich beruhigend zurück. Ich glaubte meinen eigenen Worten jedoch kein bißchen. All das würde nur enden wenn wir einander gegenüber standen.

Nachts lag ich schlaflos da, beobachtete wie ruhig und entspannt Carter schlief. Er wollte auf bleiben um auf mich aufzupassen, aber ich brauchte ihn wach und klar - also zwang ich ihn sich hin zu legen. Müde und erschöpft dauerte es nicht lange bis er schließlich in einen tiefen Schlaf abdriftete. In der Zwischenzeit überlegte ich, wie ich Annie am besten in eine Falle locken konnte. Alles was es brauchte war eine Bestätigung ihrerseits das sie hinter dem Angriff steckte - mitsamt einem Motiv, das wir alle schon kannten.
Ich war zu ihrer persönlichen Obsession geworden - wegen Carter. Sie hasste mich weil wir einander liebten und er kein Interesse an ihr hatte. Sie wollte alles zerstören was wir hatten, was wir uns aufgebaut hatten. Und im Moment sah es ganz danach aus, als würde sie damit durch kommen...
Mit ihrem neuen Ehemann an der Seite, den sie manipulieren konnte war es ein leichtes stets ein Alibi zu haben. Er war so vernarrt in sie, das er ihr alles glaubte.

Das musste ich beenden. Ich wollte kein Leben mehr in Angst leben. Ich wollte Freiheit, für Carter und mich. Ich wollte, daß diese Horrorshow endlich ein Ende fand.

Destiny ³ ~ My Everything Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt