NICK | Wir sind eins | Harry Potter FF

Kapitel 31: Ein Stein

Hermine war definitiv der Meinung, dass es ihre Schuld war, dass ich schon wieder verletzt wurde. Warum wusste ich nicht, aber ich wusste, dass es ganz sicher nicht ihre Schuld war. Sie hatte nichts getan.

Vielleicht war das der Grund, wieso sie die Schuld unbedingt auf sich nehmen wollte. Weil sie nichts getan hatte, obwohl sie gewusst hatte, dass es mir nicht gut ging.

Ich machte Hermine jedoch keinen Vorfwurf. Hätte ich Hilfe gewollt, wäre ich zu ihr gekommen. Es war nicht ihre Schuld.

Die Schuld lag ganz bei Edward - und mir. Ich kann nicht ganz erklären, warum es meine Schuld ist, aber es ist kein "Ich-bin-so-bescheiden"-meine Schuld, sondern eher ein: "Womit habe ich das verdient" oder "Was habe ich nur schlimmes getan, dass mir das passierte"-meine Schuld.

Hermine jedenfalls bemühte sich, viel Zeit mit mir zu verbringen, das komische nur war, dass ich sie, wenn ich mich mit Ben oder heimlich mit Ryder traf, oft bei Harry und Ron entdeckte.

Nicht, dass ich damit ein Problem hätte, aber es war doch ungewöhnlich, denn die drei sahen aus, als ob sie so etwas wie eine geheime Mission planten. Sie schlichen auffällig (in Ron und Harrys Fall) oft in der Bibliothek umher, setzten sich zusammen und diskutieren.

Ich bin ein sehr, sehr neugieriger Mensch. Dies war wohl der Grund, weshalb ich mich, kurz nachdem sie heute aus der Bibliothek verschwanden, zum Tisch schlich und ihn nach vergessenem Papier absuchte. Ich fand keins. Dann holte ich mir das Buch, welches Hermine vorhin zurückgebracht hatte, und blätterte es durch.

Ich stoß auf verschiedene Magische Zauberer und komische, seltsame Gegenstände, mit genauen Beschreibungen und ausführlichen Zeichnungen, bis ich schließlich an einer Doppelseite über "Den Stein der Weisen" und "Nicolas Flamel" ankam. Das Buch war an dieser Stelle besonders weit aufgeschlagen worden und ich würde diesen Stein verwetten, dass es die Seite war, die sich Hermine, Harry und Ron so Agentenmäßig angesehen hatten.

Ich laß mir alles durch, mehrmals sogar, und schlussendlich wusste ich so gut wie alles über den Stein der Weisen und diesen Nicolas.

Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, während ich überlegte, was das wohl bedeuten könnte. Weshalb hatten sie sich über den Stein der Weisen unterhalten? Was war daran so wichtig? Laut dem Buch hatte Nicolas ihn noch, denn ansonsten würde ich mich wundern, wie er dieses hohe Alter erreichen konnte.

Ich fand keine Antwort auf meine Frage. Ich hatte keine Ahnung, was los war und was ich jetzt anstellen sollte. Zu einem Professor gehen? Mit Hermine darüber reden? Oder mit Ben? Mit Ryder?

Mir erschien nichts richtig aus die erste Option. Entweder das - oder ich würde diese ganze Sache vergessen.

Ich wüsste wahrscheinlich bis heute nicht, wie ich mich entscheiden müsste, wenn es nicht den Zufall gäbe. Oder vielleicht war es doch Schicksal?

Ich schlug das Buch zu. Jetzt hieß es grade oder ungrade.

Ich kniff die Augen zusammen, fuhr mit meinem Zeigefinger über die Seiten und stoppte schließlich. Dann schlug ich das Buch an dieser Seite auf.
War die Seitenzahl gerade, nahm ich Option eins und würde einen Lehrer fragen. War die Seitenzahl aber ungerade, würde ich die Sache vergessen.

Langsam öffnete ich die Augen und mein Blick wanderte hinunter zur Seitenzahl.

1.156

Mein Herz setzte einen Moment aus. Insgeheim hatte ich gehofft, es wäre eine ungerade Zahl. Jetzt musste ich also einen Professor fragen.

Ich brachte das Buch zurück und schlurfte langsam aus der Bibliothek.

Doch ich kam nicht weit.

Ryder kam mir entgegen. Ich war heute nicht in der Lage, zu lügen.