Kapitel 6

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Gins Blick sagte nicht viel. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Einerseits hatte Dubonnet die Mission erledigt...andererseits...Der Mann im schwarzen Mantel betrachtete die hässliche Fratze von Gimlet. "Wird er leben?", wollte er kalt wissen. Wodka neben ihm schwitzte fürchterlich. "Noch ist es nicht klar. Dubonnet hat ihn ziemlich hart zugerichtet. Wir müssen abwarten", antwortete sein Partner. "Dieser Russe...", knurrte Gin und zog sein Hut tiefer in Gesicht. "Wenn es so weiter geht, könnte es uns Probleme beschaffen. Hauptsache, er macht nicht das Gleiche mit den anderen zwei Kollegen", brummte Gin und holte eine Zigarette aus der Schachtel. Das Gerät piepte im Hintergrund, Gimlet lag im Koma, bis jetzt hatte er sich nicht bewegt. Nur seine Brust hob und senkte sich leicht. Zumindest bis jetzt. "Wenn er dennoch stirbt...muss Dubonnet die Konsequenzen tragen", spuckte Gin aus. Seine Worte waren hart und ohne Mitleid. Wodka starrte ihn einen Moment unsicher an. "Aber Dubonnet wusste nichts von Gimlet", versuchte er den Jungen in Schutz zu nehmen. Gin drehte sich langsam um und schenkte seinem Partner einen kalten Blick. Seine Pupillen zitterten, seine Lippen zogen sich nach unten. "Er hätte somit jeden töten können und uns auffällig machen können...hinterfrag meine Entscheidung einfach nicht, ja?", zischte der Mann und ließ Wodka alleine stehen.

"Ja...", murmelte sein Partner und warf einen letzten Blick auf Gimlet. "Was hast du nur getan..."

***

Nick schleppte seine Tasche auf dem Rücken, als er vor dem Laden verwirrt stehen blieb. Und das sollte sein neuer Wohnort sein? Es war ein Laden für alte Antiquitäten, ein großes, langes Fenster zeigte verschiedenste Ausstellungsstücke wie Stauen oder Teller. Nick seufzte ein weiteres Mal, dann betrat er den Laden. Die Glocke klingelte, während Nick neugierig den Raum betrachtete. Eine Treppe führte in den zweiten Stock, welcher wohl dem Vermieter gehörte. An der Kasse stand eine Winke Katze, die fröhlich ihn anblickte. "Wie kann ich Ihnen weiter helfen?", wollte eine Stimme wissen. Es war ein nicht wirklich hoher, schlanker Mann, im edlen Anzug. Die blaue Brosche schimmerte im einfallenden Licht. Nick betrachtete den Mann, etwas, erschien ihn sofort eigenartig. "Ich-", Nick zögerte. Vermouth hatte ihm nicht gesagt, was er tun sollte, wenn er hier ankam. Deswegen entschied sich Nick erstmal vorsichtig zu lügen. Nicht das er etwas Falsches sagte. Neugierig schaute er sich um, dabei fiel ihm eine Statue auf. "Ich wollte mich erstmal umschauen", meinte Nick. Die orangen Augen der Ratte musterten ihn geheimnisvoll. Schon komisch, wer würde diese Statue kaufen wollen? "Gerne, schauen Sie sich um", erwiderte der Mann, seine eisblauen Augen musterten Nick genau. Erst jetzt fiel Nick auf, dass der Verkäufer nur einen Arm hatte, ungewollt starrte er dahin. "Lange Geschichte", brummte der Mann und drehte sich um, schnappte sich einen Lappen und fuhr über die Vitrine. Das Ticken der Uhr machte Nick nervös. Musste er ein Art-Passwort sagen? Oder etwas Bestimmtes tun, damit er sich als Dubonnet zeigen konnte? Hätte nicht Vermouth zumindest ihm eine SMS schreiben können? Plötzlich klingelte es, als Nick gerade es wagen wollte den Mann anzusprechen. Ein junges Mädchen trat ein, sie hatte braune Haare. Nick drehte sich um und hielt in der Bewegung inne. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? "Was zum Teufel treibst du hier?", brummte Nick und starrte in das emotionslose Gesicht von Brennevin. Das Mädchen erstarrte und schnaubte. "Die russische Ratte ist also der andere Kollege...fantastisch", zischte sie und blickte finster Dubonnet an. "Sag mir nicht, dass dir Vermouth auch gesagt hat, dass wir hier gemeinsam leben?!", warf Nick ihr an den Kopf und lies seine Tasche fallen. "Das ist alles ein schlechter Scherz! Ich bleibe auf keinen Fall hier! Als ob ich mit dem Bastard unter einer Decke wohne?", knurrte sie. Nicks Augen wurden schmal. "Wie hast du mich genannt? Bastard? Gehts noch?!", knurrte er zurück. "Du bist ein verdammter Noc", giftete sie und verschränkte die Arme. Nicks Hände verkrampften sich zu Fäusten, doch er versuchte ruhig zu atmen. "Spürst du das mit deinem Hintern oder was? Ich bin kein Noc!", rief er aufgebracht. Doch Ash hörte ihm nicht zu, sie drehte auf dem Absatz um und wandte sich zum Gehen. "Ich bleibe hier nicht! Ciao", sagte sie, doch der Mann holte sie ein und hielt sie an der Schulter fest. "Ash, du bleibst gefälligst hier. Der Auftrag kam von oben. Vielleicht kam er sogar von Rum. Also wirst du schön hier bleiben, ja?", versuchte er das Mädchen zu überreden. Ash betrachtete den Verkäufer einen Moment, dann seufzte sie. "Okay, okay, um Gottes willen. Dann bleibe ich hier, wenn es die Organisation so sehr will", brummte sie und warf Nick einen giftigen Blick hinzu. "Pff", brummte Nick unbeeindruckt. Was für eine Kuh. "Dann hätten wir das geklärt. Kommt, ich zeige euch die zweite Etage", schlug der Mann vor und schritt nach oben. Ash folgte ihm langsam die Treppe hoch. "Der Typ kann auf dem Boden schlafen", motzte sie. "Ash", seufzte der Mann. "Minuro", erwiderte Brennevin genervt. Nick folgte den Beiden. Endlich wusste er wie der Mann hieß. Um genau zu sein, wusste er nicht mal, was der Typ in der Organisation machte. Wahrscheinlich besorgte er einfach Informationen. "Hier ist die Küche", erklärte Minuro und zeigte mit der einen Hand in den Raum. Frischer Tee stand auf dem Tisch, der Duft stieg dem Jungen sofort in die Nase. "Neben an sind zwei weitere Zimmer. Ein Schlafzimmer, wo ich schlafe und ein Gästezimmer. Dort stehen zwei Betten", doch als Nick und Ash verstanden, dass sie gemeinsam ein Zimmer teilen würden, entstand schon der nächste Krieg. "WIE BITTE? ICH SOLL MIT DEM IN EINEM ZIMMER SCHLAFEN? NUR ÜBER MEINE LEICHE", protestierte Ash. Nick verdrehte die Augen. Er schmiss die Tasche aufs Bett und seufzte.

"Glaub mir, ich tue es auch–"

"Es ist mir völlig schnuppe, was du tust", unterbrach Brennevin ihn und hob das Kinn. Nick starrte das Mädchen an. Wie hatte sich das Vermouth vorgestellt? Wie sollte er mit dieser toxischen Göre zusammenarbeiten können? "Jetzt beruhigt euch mal beide, ja? Kein Krieg in meinem Haus", sagte Minuro klar und deutlich. Die Zwei schwiegen eine Weile. "Okay, haben wir schon Informationen zu einem Auftrag oder so?", schlug Nick vor, um das Thema zu wechseln. Minuro nickte. Im Hintergrund spielte ein leiser Walzer, der sich perfekt in die Atmosphäre der Wohnung passte. "Aber dazu komme ich später. Heute Abend ist die Mission. Wollt ihr Tee?", fragte Minuro auf einmal. "Nein", zischte Ash genervt und setzte sich auf das Bett. "Warum nicht?", entgegnete Nick und schlenderte in die Küche. "Sag mir bitte, dass der Auftrag nur für mich ist", fügte Brennevin hinzu. Minuro verkniff sich ein Grinsen. "Nicht ganz. Du und Nick müsst einen Typen aus der Bar schnappen", antwortete er. "Ich und Nick? Niemals-", keifte sie. "Ja du und Nick. Punkt", stellte Minuro klar und goss Tee ein. "Das wird immer besser", murmelte Ash und ließ sich auf das Bett fallen. "Sei doch endlich mal leise", brummte Nick, während Minuro erneut die Augen verdrehte. Das wird eine Katastrophe. Sowas von.

***

Der kleine Junge und das Mädchen liefen lachend über die Wiese, der Hund an der Leine riss sich nach vorne. "Nicht so schnell! Wartet!", lachte das Mädchen. "Komm schon, schneller!", rief der Junge und kicherte. Der Hund bellte erfreut und sprang herum. "Na, wer will ein Leckerli? Wer ist ein braver Junge?", wollte der Junge wissen und hielt einen Keks hin. Der Hund stellte sich auf die Hinterbeine und schnappte sich den Leckerli. "Das machst du toll!", freute sich das Mädchen und klatschte in die Hände. Sie trug ein Sommerkleid mit Blumen, was sich gut in die Umgebung anpasste. Hier auf der Wiese waren viele Blumen und es wimmelte nur so von Insekten. "Lass uns weiter nach hinten gehen! Da ist es viel schöner!", schlug der Junge vor. Das Mädchen betrachtete ihn skeptisch. "Aber da fahren doch so viele Autos", warnte sie ihn. "Wir sind vorsichtig. Wir schauen doch nur", versicherte er ihr und rannte los. "Komm!", rief er mit einem Grinsen im Gesicht, seine braunen Haare wehten im sachten Wind. Das Mädchen zögerte. Eigentlich wollte sie nicht zur großen Straße. Aber sie war auch kein Angsthase. "Ich komme ja schon", rief sie ihm hinterher und eilte in seine Richtung.

Detektiv Conan FF: ~The poisoned Trio~ (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt